20| Endlich

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POV: Alice

Es sind wieder einige Wochen, nachdem ich mit Luca zusammen gekocht habe, vergangen.

Ich liebe ich so unfassbar doll.

„Darf ich nochmal erwähnen, dass ich dir gesagt habe, dass ihr das perfekte Paar sein werdet!“

Sanft boxe ich Clara lachend in die Seite und kichere: „Und darf ich nochmal erwähnen, dass du das jetzt schon zum zehnten Mal, diesen Tag erwähnst!“

Sie boxt mir ebenfalls in die Seite.

„Darf ich die Patin von eurem Kind werden?“

Lachend schüttele ich meinen Kopf und antworte ihr gespielt streng: „Jetzt übertreibt mal nicht! Es steht ja nicht mal fest, ob wir überhaupt so lange zusammenbleiben. Geschweige von einer Hochzeit.“

„Jaja, ich sehe euch beide schon. Wie ihr in der Kirche steht. Du in einem weißen Brautkleid mit Spitze und ganz viel Tüll und Luca in einem schwarzen Anzug. Ihr haltet euch an den Händen, blickt einander verträumt in die Augen. Der Pastor, der hinter euch steht, mit einem dicken Wälzer in der Hand, während ihr auch gegenseitig das JA-Wort gebt. Und dann sehe ich mich. Ich halte ein rotes Kissen vorsichtig in der Hand. Auf dem Kissen liegen zwei silberne Ringe. Der eine, der für die Braut gedacht ist, besitzt einen kleinen, aber wunderschönen Diamant und der andere ist schlicht, aber mit einer goldenen Gravur. UND DANN sehe ich, wie ihr beide einander die Ringe ansteckt.
Und dann beugt ihr euch vor und-“

Bevor sie nun auch noch den Kuss beschreiben kann, stoppe ich sie und kichere: „Spoiler nicht die ganze Hochzeit!“

Lachend springt sie in die Luft und brüllt laut: „JA, ICH WUSSTE ES DOCH!“

Besorgt blicke ich mich um und flüstere beschämt: „Pscht, nicht so laut! Ist ja peinlich!“

Gemein grinst sie mich schräg an.

Gespielt ernst wackle ich mit meinem Zeigefinger vor dem Gesicht.

„Guck mal, wer da kommt! Beeilt euch aber, wir haben gleich Mathematik!“

Ich drehe mich um und sehe Luca, der auf mich zuläuft, in seiner Hand ein Buch, das mir sehr bekannt vor.

Clara flüstert mir zum Abschied ins Ohr: „Viel Spaß, noch nicht verheiratete!“

Und schon ist sie weg.

„Hi Alice!“

„Hi!“

Er beugt sich zu mir hinunter und gibt mir einen sanften Kuss auf die Lippen und dann einen auf meine Stirn.

Verträumt blicke ich zu ihm hoch und schaue ihn schräg an.

Er hält das Buch, was ich damals aus Angst vor Bea nicht annehmen wollte, hoch und grinst mich an.

„Guck mal, was ich beim Ausmisten gefunden habe!“

Er drückt es mir in die Hand und ich betrachte das Buch
In einem Farbverlauf aus dunkelblauen und sommerlichen Farben steht dort in goldener Schrift After You.

„Diesmal nimmst du es aber an, ja?“

„Ausnahmsweise!“, grinse ich ihn an.

So verweilen wir kurz bis Schluss endlich mit denn Schultern zuckt und traurig sagt: „Ich muss dann jetzt los, habe jetzt Geschichte.“

„Tschau.“

„Tschüss Alice!“

Zum Abschied drückt er mir noch mal einen Kuss auf die Stirn.

Und dann ist er schon weg.

Ich habe meinen Arm, um auf meine Uhr gucken zu können.

Es ist schon 9:45.

Ich sollte mich langsam beeilen, sonst komme ich am Ende noch zu spät.

Ich stecke mir meine Kopfhörer ins Ohr und beginne den Beat von WHO´S AFRAID OF LITTLE OLD ME zu fühlen. Ich liebe dieses Lied von Taylor Swift so unfassbar. Der Song kommt aus ihrem neusten Album THE TORTURED POETS DEPARTMENT. Das ist mein Lieblingsalbum von ihr.

Auf einmal stellt sich eine große Gestalt mir in den Weg.

Fast wäre ich in sie hereingelaufen, aber nur fast, nur fast!

Genervt blicke ich hoch und sehe einer Person in die Augen.

Diese Person könnte ich von einer Schlange nicht unterscheiden.

Stöhnend drücke ich auf die leise Taste meines Handys, bis ich nichts mehr höre.

„Was willst du?“

Knurrend stellt sie mich zur Rede. „Was verstehst du nicht daran, dass du dich von Luca fern halten sollst. Ihr passt einfach nicht zusammen. Ich muss mit Luca zusammen kommen. Aber schon gut, du bekommst das alles wieder!“

Seelenruhig lächle ich sie an und sage ernst: „Bea, gib auf! Du kannst mir nichts mehr an haben!“

Entsetzt taumelt sie zurück und beleidigt mich fauchend.

Dann rastet sie vollkommen aus und hebt ihre Hand, um mir eine zu klatschen.

Bevor sie das jedoch schaft, weiche ich ruhig aus.

Beas Augen verrenken sich. „Wie kannst du nur!?“

Dann sieht sie es aber ein, dass sie keine Chance hat.
Daraufhin dreht sie sich um und braust wütend weg.

Du kannst mir nichts mehr antun, Bea.

Luca gehört zu mir. Wir sind füreinander geschaffen, für die Ewigkeit.

Grinsend denke ich an einen Spruch, den ich schon mal in einem Buch gelesen habe.

„Wer hätte gedacht, dass es Liebe auf den ersten Blick gibt.“

Dieser Spruch beschreibt einfach mein ganzes Leben.

Luca …

Nichts, kann uns mehr auseinander bringen.

Love - at the first momentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt