Kapitel 24

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Und so war es geschehen.
In dem Moment, wo ich mir eingestanden hatte, dass ich Olive nicht mehr verlassen wollte, begriff ich, dass es doch Liebe und nicht nur Freundschaft war.

»Ich hab's dir doch gesagt«, hatte Ally liebevoll gemeint, als ich ihr erzählte habe, dass ich nicht zurück nach Boston kommen würde.
Sie freute sich aufrichtig für Olive und mich, was es für mich leichter machte, auch den letzten Rest von ihr loszulassen.

Ally war zwar nicht für mich bestimmt, dennoch war ich froh darüber, dass ich sie bis zu meinem Ableben, als meine beste Freundin an meiner Seite haben durfte.
Triff mich einfach im nächsten Leben«, hatte sie einfach scherzhaft gemeint, als uns beide klar wurde, dass es für uns nun als Liebespaar wirklich vorbei gewesen ist.

Ich war dankbar für das, was mir dieses Leben geboten hat. Auch wenn sterblich sein bedeutet, dass man krank wird, sich weh tut und aufpassen muss, nicht drauf zu gehen.
Über eine Million Jahre, in denen ich da war, habe ich nie gewusst, was es bedeutet, das Leben zu schätzen.
Aber auch ich habe gelernt, dass das Leben ohne den Tod rein gar nichts wert ist.

Liebe und Tod sind so eng verwoben, wie Tag und Nacht. Erst in dem Leben, wo ich als Charlie Johnson endlich zu Grabe getragen wurde, konnte ich das erste Mal Liebe erfahren.
Jahrtausend lang hatte ich gedacht, dass ich's wusste, aber ich wusste niemals, was es bedeutete zu lieben, denn meine Ru war nicht diejenige, die mir das beibringen sollte.

Als Charlie Johnson verstand ich erst, dass der Tod nicht das Ende gewesen ist, sondern der Start eines Neuanfanges indem man alles erschaffen kann.
Es ist nicht negativ zu sterben und Sterbliche sind auch nicht dumm, gelernt zu haben, was Liebe ist, eröffnet der Seele nämlich die Fähigkeit neue Dinge zu erschaffen. Deshalb sterben wir. Weil das Leben den Tod liebt.
Und Charlie Olive liebt.

A never ending love story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt