Kapitel 19

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Als wir endlich auf der Ranch von Allys Eltern ankamen, musste ich feststellen, dass das Wetter dort in Texas auch zu dieser Jahreszeit irgendwie besser war, als das ständige schlechte Wetter in Boston.

Es war ein schöner Tag zu heiraten, dachte ich, auch wenn es noch gar nicht soweit war.
Während auf der Ranch noch all die Vorbereitungen getroffen wurden, um eine schöne Hochzeit am morgigen Tag in der ausgebauten Scheune feiern zu können, versuchte ich mich irgendwie im Haus nützlich zu machen.

Als Begleitung von Ally wurde ich natürlich zunächst in die Mangel genommen und über alles in meinem Leben ausgequetscht, was es zu wissen gab.
Anschließend wurde ich in kleine Arbeiten mit eingebunden, die es auf der Ranch so zu erledigen gab, was ich aber nur mehr oder weniger gut machte, da ich doch sehr müde und daher ungeschickt von der langen Fahrt war.
Da alle erbarmen mit mir hatten, wurde ich dann doch lieber nur wirklich jedem vorgestellt, der sich schon so an diesem Vormittag auf der Ranch herumtummelte, und musste nicht mehr schwer arbeiten.

An Allys Seite wurde ich von Ma und Pa, so wie Allys Eltern von mir verlangten, sie zu nennen, in die große Scheune geleitet, wo wir schon auf einen großen Teil der Hochzeitsgesellschaft trafen. Die Braut. Der Bräutigam. Trauzeugen. Brautjungfern. Schwiegereltern. Geschwister. Nachbarn. Ja jeder stand in dieser Scheune und dekorierte für den großen Tag.

Ich gab, anders als Ally, die den meisten mit einem freudigen Quieken eine feste Umarmung gab, höflich die Hand und stellte mich als Allys besten Freund vor.

Ich durchquerte den Raum, um der einzigen Person, der ich mich noch nicht vorgestellt habe, höflich die Hand zu reichen.

In einer blauen Latzhose stand sie gerade auf einer Leiter und versuchte Girlanden über dem Fenster aufzuhängen, während ich gemeinsam mit Ally zu ihr rüber trat.

»Hallo«, sagte ich, damit mich die mit den erdbeerblonden Haaren auf der Leiter bemerkte.
Erfolgreich hatte sie die Girlande befestigt und kletterte die Leiter herunter, um sich zu uns umzudrehen und mir die Hand, welche sie zuvor an ihrer Latzhose abwischte, zu reichen.

»Hallo, ich bin ...« Sie erschrak bei dem  Anblick von mir und Ally genauso wie ich bei dem ihren.
»Olive«, brachte sie ihren Satz stotternd zu Ende. »Ich bin Olive und ...«
Zu ihrer Rettung kam die quirlige Braut, die sofort die richtigen Worte hatte, die Olive gerade fehlten.

»Ach, Ally, darf ich euch die weltbeste Freundin vorstellen, die mir Gott vor zwei Jahren schickte. Das ist Olive, meine Trauzeugin!«
»Ach, Judy, du bist viel zu gütig«, stritt die zarte Olive ab.
»Glaubt mir, Olive ist die allerbeste und hat so viel für mich und Parker getan.« Judy rief ihren Verlobten zu sich ran.
»Nicht wahr, mein Liebster? Judy ist ein Geschenk Gottes!«
Parker nickte und genau in diesem Moment fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich hatte es nicht auf den ersten Blick sehen können, aber nun tat ich es!
Ein innerliches Zucken durchzog meinen ganzen Körper und eine Gänsehaut überkam mich.
Ich warf Ally einen vielsagenden Blick zu, den sie aber augenscheinlich nicht lesen konnte. Ihr war es nicht aufgefallen.

So schnell ich konnte, entwand ich mich dem Gespräch und eilte aus der Scheune hinaus.
Ally, die mir dicht auf den Fersen war, fragte, ob alles gut sei.
Aber ich konnte nicht sagen, ob alles gut war.

»Was ist denn passiert, Charlie, du bist so furchtbar blass geworden.«
Ich machte halt und richtete meinen Blick zum offenen Scheunentor.

»Dir ist es nicht aufgefallen?«
»Nein, was denn?«, fragte sie wirklich unwissend. »Ich hab nur gemerkt, wie komisch die Stimmung auf einmal geworden ist, als du Olive gesehen hast.«
»Schau sie dir genau an.«
Ich richtete ihren Blick genau auf Olive, die mittlerweile wieder an die Arbeit gegangen ist und Dekoelemente sortierte.

A never ending love story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt