Dieser One-Shot spielt nach dem Serienfinale.
Lena findet sich in einer Bar wieder, wo sie zusammen mit Alex feinen Scotch kostet. Plötzlich muss sie erklären, warum sie ein Bild von Supergirl in ihrem Geldbeutel hat. Die Wahrheit über ihre Gefühle für Kara kommt ans Licht - Später an diesem Abend klopft Lena an Karas Tür...
Ich wünsche euch viel Freude beim Lesen.
und hoffe die Story gefällt euch! :-))
-Slayerkaro-
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Alex ist Lenas Verbündete, wenn es darum geht den besten Scotch Whiskys in der Stadt zu entdecken und zu genießen.
Lena ist eine leidenschaftliche Scotch-Lieberhaberin. Sie liebt ihren Drink und Alex teilt diese Begeisterung. Vor einigen Wochen sind zufällig auf diese kleine unscheinbare Bar gestoßen - seitdem ist es zu ihren ganz persönlichen geheimen Rückzugsort geworden. Die Auswahl an Scotch-Sorten hinter der Theke scheint schier endlos. Unzählige Flaschen, jede einzelne wie ein kostbarer Schatz präsentiert, zeugen von der Handwerkskunst und Geschichte, die hinter diesem Getränk stehen. Für Lena und Alex ist es eine wahre Entdeckungsreise, all diese Aromen und Nuancen zu erkunden und ihren Favoriten zu finden.
Lena ist wegen des Feierabendverkehrs etwas später dran und Alex ist zuerst da. Sie wartet in ihrer Lieblingsnische und da ihre Augen auf die Eingangstür gerichtet sieh, sieht sie Lena, sobald diese ankommt. Alex hebt kurz die Hand, bis Lena sie findet.
Lena bemerkt Alex sofort, wie immer leuchtet das schwarze Haar im Kontrast zu der schwarzen Lederjacke. Lächelnd kommt sie näher, dann rutscht sie neben Alex. "Hi Alex", begrüßt sie ihre Freundin.
"Endlich, meine Kehle ist schon trocken", erwidert Alex mit funkelnden Augen.
"Warum hast du dir noch nichts bestellt?", fragt Lena, während sie aus ihrer Jacke schlüpft.
"Nee, heute ist Flasche Nummer 13 dran und die wollte nicht alleine probieren."
Lena überlegt, neugierig geworden. "Warum denn das? Bist du abergläubisch? Das hätte ich nicht gedacht."
Alex zuckt nur mit den Schultern, ohne weitere Erklärung, und Lena beschließt, nicht weiter nachzuhaken. Sie seufzt. "Ich brauche auch einen Drink. Die Arbeit war der Teufel."
Alex lacht auf. "Weißt du, wenn du weiter so fluchst und Scotch kippst, wirst du vielleicht selbst zu einer", neckt sie.
"Zu einer Schottin? Aber mein Herz schlägt schon irisch", entgegnet Lena unbeeindruckt. Schließlich liegen die beiden Länder nah beieinander und haben vieles gemeinsam. Vielleicht können sie ja mal in ein Irish Pub gehen, aber Alex hat Recht - so benimmt sich Lena nur mit Alex. Alex kann das ab. Sie teilen diesen Schlagabtausch, diese Treffen und ihr Bedürfnis, nach der Arbeit manchmal einen Drink zu kippen und zu quatschen. Es fühlt sich wie eine Männerfreundschaft zwischen ihnen an und das ist etwas Cooles.
Der Scotch aus Flasche Nummer 13 ist gar nicht so übel, wie sich herausstellt. Sie plaudern, lachen und Alex bestellt eine Käseplatte zum Teilen. Ihr Lieblingsthema ist Esme, darüber reden sie immer zuerst - Darüber, wie es der Kleinen geht, was sie so treibt, womit sie im Augenblick gerne spielt. Manchmal reden sie auch über Kelly, wenn Alex schon ein paar Scotch intus hat und etwas Bestimmtes besprechen möchte, wie Ehe oder Liebe. Wenn Alex ihre Mauern fallen lässt, redet sie darüber, wie sehr sie Kelly liebt, wie unglaublich glücklich sie ist, und Lena sagt ihr dann immer, dass sie dieses Glück verdient hat. Natürlich kommen sie so auch auf Kara zu sprechen. Sie reden viel über Kara und sind sich bei ihr immer einig. Nur wenn Alex Lena anvertraut wie viel Zucker und Fastfood Kara an ihren Schwesternabenden isst, scheltet Lena Alex. Und im Kopf überlegt sie bereits, was sie Kara kochen könnte, damit ihr kryptonischer Körper genug Vitamine bekommt. Gelegentlich geht es auch um die Arbeit bei diesen Treffen, aber meistens hängen sie einfach nur ab, hören Musik aus der Jukebox, trinken und legen ihre coolen Personas ab, so wie sie der Rest der Welt sieht, und genießen einfach die Gesellschaft der jeweils anderen.
"Es ist heute Abend ganz ruhig. Noch hat niemand die Jukebox gefüttert. Vielleicht sollte ich das machen", sagt Alex und sucht in ihren Taschen nach Kleingeld. Mit leeren Händen kommt sie wieder hervor und macht ein Schmollmund. "Mist, ich hab kein Kleingeld."
"Ich hab bestimmt welches. Bedien dich. Ich komme gleich wieder." Lena reicht Alex ihre Handtasche und verschwindet auf die Toilette.
Nach ihrem Geschäft wäscht sich Lena die Hände und schaut in den Spiegel. Nicht schlecht, stellt sie zufrieden fest. Seit sie ihre Haare öfter offen trägt, sind sie gesünder und glänzender geworden. Die regelmäßigen Spinning-Kurse mit Kara immer montags haben sich auch ausgezahlt - ihr Hintern sieht in dem engen Rock großartig aus. Lena greift nach ihrem Lippenstift in der kleinen Tasche hinten am Rock und trägt ihn neu auf.
Als sie zurückkommt, hört sie keine Musik. Lena ist sich sicher, dass sie Kleingeld in ihrer Tasche hat, also warum hat Alex wie üblich die Jukebox nicht gefüttert? Sie will Alex fragen, aber etwas hält sie davon ab - Alex sitzt am Tisch und starrt auf etwas, vielleicht ihr Handy, und ihre Stimmung hat sich verändert.
"Was ist los?", fragt Lena, während sie sie wieder auf ihren Sitz rutscht.
"Dein Geldbeutel", beginnt Alex und beobachtet Lena aufmerksam. "Wusstest du, dass du zwei verschiedene Bilder von Kara in deinem Geldbeutel hast?"
Lenas Wangen werden heiß. "Na und?", gibt sie sich lässig. Sie kippt ihren Scotch hinunter und sieht Alex an.
Alex gibt sich ebenso cool und zuckt mit den Schultern. "Ich hätte dem nicht viel Bedeutung beigemessen. Nur ein Bild von Kara und dir, wie ihr albern in die Kamera lacht, das ist irgendwie süß. Aber dann habe ich das zweite Bild gesehen." Ihre Augenbraue hebt sich, während sie spricht. "Weißt du, es ist ein Foto von Supergirl, wie sie für die Kamera posiert. Eines dieser Bilder, die ihre Fans aufhängen, um ihre Zimmertapete damit zu dekorieren, und es mit verklärtem Blick anzuschmachten."
Lenas Gesicht wird noch heißer, sie kämpft gegen die Röte an, aber es ist vergeblich. Sie fühlt sich ertappt. Dieses Bild ist ihr nur allzu bekannt. Es ist zwar alt, aber wie viele Tage und Nächte hat sie wie eines dieser Fangirls damit verbracht es anzuschmachten? Stundenlang hat sie es angestarrt und von Supergirl geträumt. Lena hat davon geträumt, wie Supergirl sie rettet, sie sogar küsst, und sich letztendlich über sie beugt. Scheiße. Wie soll sie das Alex erklären?
"Oh Gott, Lena", seufzt Alex und holt sie aus ihren Gedanken. "Bitte nicht auch noch du. Warum sind denn alle meine Freunde in Supergirl verknallt?" Alex wirft die Hände in die Luft, als könne sie es nicht fassen.
"Das ist schon lange her", verteidigt sich Lena. "Damals wuesste ich noch icht, dass Kara Supergirl ist."
"Aber du gibst zu, dass du in sie verknallt warst?", fragt Alex, und ihr Blick ist nun so ernst, so mitfühlend, dass Lena nicht lügen kann. Lena beißt sich auf die Innenseite ihrer Wange und starrt auf das Bild von Supergirl, das Alex ihr wie einen Beweis hinschiebt. Es weckt die gleichen warmen Gefühle wie immer. Supergirl sieht so stark und muskulös aus, sexy und kraftvoll, wunderschön und sexy, und ihre blauen Augen sehen Lena an.
"Ja", gibt Lena zu.
Alex seufzt erneut. Sie kippt ihren Drink hinunter und schüttelt den Kopf. "Ich habe es gewusst. Tief in mir drin wusste ich es immer. Es gab da diese Spannung zwischen euch beiden. Dieses Drama. Ich erinnere mich gut daran, besonders als Sam zu Reign wurde. Gott, jetzt wird es so klar, es war ein einziges Desaster."
Lena nickt eifrig. "Supergirl war so eingebildet und stolz auf sich selbst. Sie dachte, sie dürfe sich alles erlauben. Sie hatte so einen Gotteskomplex, und das habe ich ihr auch einmal gesagt. Aber gleichzeitig war sie so heiß und eine solche Versuchung."
Alexs Augen weiten sich. "Igitt", sagt sie und verzieht das Gesicht. "Das ist meine Schwester, über die du da redest. Kara."
Lena würde über Alex komischen Gesichtsausdruck lachen, aber ein Wort nüchtert sie aus. Kara. Scheiße. Lena schließt für einen Moment die Augen. Doppelte Scheiße. Sie hebt die Hand, um die Bedienung zu rufen, und bittet darum, Flasche Nummer 14 zu öffnen und zu probieren, denn die aktuelle Nummer 13 hat kein Glück gebracht. Der Mann hinter der Bar übernimmt und kommt mit zwei frischen Gläsern und der Flasche.
"Dieser Scotch heißt Aberfeldy, einer meiner feinsten aus den Highlands", sagt er mit Stolz in der Stimme.
"Danke", sagen Alex und Lena gleichzeitig.
Sie nehmen beide einen Schluck. "Ein feiner Tropfen", stimmt Alex zu, und der Mann lächelt ihr kurz zu, bevor er geht.
Alex wendet ihre Aufmerksamkeit wieder Lena zu und hat einen Blick in den Augen, als könne sie direkt durch sie hindurchsehen. "Das Thema ist noch nicht vorbei, Lena. Auch wenn ich nicht sicher bin, ob ich wirklich darüber reden möchte. Ich meine, du warst in Supergirl verknallt, das ist schon eine Nummer. Irgendwie hatte ich immer so ein Gefühl, aber es laut auszusprechen, ist nochmal etwas anderes." Alex gestikuliert etwas mit den Fingern und zuckt dann mit den Schultern. "Egal. Lass uns endgültig darüber reden und hinter uns bringen. Denn wenn ich euch beide jetzt so ansehe. Ich weiß nicht, Lena. Ich will dich nicht beleidigen, denn du verbirgst deine Gefühle sehr gut. Aber warum hast du so einen Komplex, was deine Gefühle angeht? Ich bin mir sicher, dass da etwas zwischen dir und Kara ist. Und ich muss dir sagen, du bist noch schlimmer, als ich damals mit Maggie war."
Lena verdreht die Augen. Sie nimmt das Glas und wirbelt den Alkohol darin herum. Lena weiß, dass Alex etwas ahnt. Klar, Kara und Lena sind nur beste Freundinnen, aber selbst Lena sieht, dass die Grenzen manchmal verschwimmen. Sie werden oft wegen ihres Verhaltens aufgezogen. So was wie: "Ihr beide benehmt euch wie ein altes Ehepaar." Manchmal ernster wie: "Nehmt euch endlich ein Zimmer." Meistens ist es nur Spaß, aber hinter jedem Witz steckt ein Funken Wahrheit.
"Lena, wenn du es zugeben würdest, würde sich alles ändern, und zwar zum Besseren. Glaub mir", ermutigt Alex.
Lenas Herz schlägt schnell. Ist der Moment endlich gekommen? Wird sie endlich gestehen? Ihr rasch schlagendes Herz sagt ja. Eine solche Last würde von ihren Schultern genommen.
Lena schließt die Augen und sagt die Wahrheit. "Ich liebe sie", gibt sie endlich zu.
Alex nickt wissend, runzelt dann aber die Stirn. "Warte. Wen? Kara oder Supergirl?"
"Bitte. Ich weiß seit Jahren, dass sie ein und dieselbe Person ist. Bald wird es jeder wissen, Kara will der Welt zeigen, wer sie ist. Sie ist so stark und ist so weit gekommen. Ich bin so stolz auf sie. Anfangs war es nur eine Verliebtheit, von der ich dachte, sie würde wieder vergehen. Aber über die Jahre ist daraus mehr geworden. Die Liebe ist zu einer Person geworden, die ich auf jede erdenkliche Art und Weise liebe."
"Lena! Endlich", atmet Alex aus. "Das ist gewaltig. Warum sagst du Kara dann nicht, wie du für sie empfindest? Warum behältst du so ein Geheimnis für dich?"
"Ich habe Angst, es könnte unsere Freundschaft zerstören", antwortet Lena, "und ich könnte es nicht ertragen, wenn sie sich von mir abwenden würde." Lena hatte schon immer diese Angst – Kara zu verlieren, nicht genug zu sein, nicht gut genug für Kara zu sein.
"Nichts kann eure Freundschaft zerstören. Das musst du doch mittlerweile wissen. Sieh dir an, was ihr euch schon alles angetan habt. Schlimme, grausame Dinge, Lena. Trotzdem. Ich habe noch nie eine stärkere Bindung gesehen. Am Ende bleibt ihr immer zusammen. Nur die Liebe kann so etwas überstehen." Alex klingt sehr weise. Ihre braunen Augen sind sanft und verständnisvoll, sie haben eine seltsame Wirkung auf Lena.
Und Alex hat Recht, das weiß Lena. Sie und Kara sind so weit gekommen. Sie sind enger denn je. Sie sind immer ehrlich zueinander, sie verheimlichen nichts. Ihre Bindung ist so stark, dass nichts sie zu zerstören scheint, schon gar nicht, wenn es etwas so Schönes und Ehrliches wie die Liebe ist. Oder? Lena ist einfach nur ein Feigling.
"Du hast Recht. Ich muss es ihr sagen. Ein für alle Mal", erklärt Lena entschlossen. Sie steht auf, bevor sie es sich anders überlegen kann, und wirft ein paar Scheine auf den Tisch.
"Was? Jetzt? Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, es ihr zu sagen?", fragt Alex ungläubig, während sie Lena dabei beobachtet, wie sie ihre Jacke anzieht.
"Natürlich jetzt, Alex. Ich habe lange genug gewartet. Du hast mir die Augen geöffnet. Danke, dass du mich ermutigt hast. Ich liebe dich auch, das weißt du, oder?"
Alex Augen weiten sich, als Lena sich hinunterbeugt und Alex auf die Wange küsst.
"Ja, ja", sagt Alex schnell und etwas verwirrt. "Hol dir dein Mädchen", brummt sie, da sie ihren Scotch nun alleine trinken muss.
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"Und deswegen bin ich so schnell hergekommen, um es dir zu sagen", probt Lena vor Karas Wohnungstür, die Faust bereits erhoben und bereit, an Karas Tür zu klopfen.
Die Tür öffnet sich, ohne dass Lena überhaupt klopfen muss.
"Supergirl", sagt Lena überrascht, obwohl das nichts Neues ist. Kara hat ihr in der Vergangenheit bereits die Tür geöffnet, bevor Lena schnell genug klopfen konnte. Aber etwas überrascht Lena. Kara öffnet die Tür in ihrem Supergirl-Outfit, aber nicht dem aktuellen mit der Hose, sondern dem alten mit dem sexy kleinen Rock. Es ist ein Anblick! Warme Erinnerungen kommen in Lena hoch.
Kara ist sich all dessen natürlich nicht bewusst und grinst Lena an. "Lena. Komm rein. Ich dachte, ich hätte dich gehört. Ähm, ich probiere mein altes Outfit an. Vielleicht bin ich heute etwas sentimental. Aber ich dachte, wenn ich der Welt sage, wer ich wirklich bin, brauche ich keine Verkleidung mehr. Keine Anzüge mehr." Kara klingt fast traurig, dann fährt sie in einem aufgemunterten Ton fort: "Also wollte ich das alte Kostüm nochmal tragen, nur um zu sehen", plaudert Kara und wippt auf ihren Füßen.
Sie setzen sich auf die Couch und Lena schlüpft aus ihrer Jacke.
"Wenn du weiterhin einen Anzug tragen willst, wenn du im Einsatz bist, warum nicht? Es liegt bei dir. Alle kennen dich so und wäre es nicht sowieso besser, weil der Anzug dich schützt und du so deine normale Kleidung nicht ruinieren würdest?"
Lena hat einen Punkt und Kara scheint ihr in dieser Hinsicht zuzustimmen. "Hmm, da hast du Recht", antwortet Kara.
"Natürlich habe ich das", sagt Lena und zwinkert Kara zu. Sie flirtet mit Kara.
Und wie immer errötet Kara - und diese Tatsache lässt Lena schelmisch grinsen und glücklich sein.
Kara zupft etwas an ihrem Rock und wischt unsichtbare Krümel weg. "Ist heute Abend nicht dein schottischer Verkostungsabend mit Alex?"
"Ist er. Aber ich habe etwas herausgefunden. Etwas Wichtiges und ich wollte mit dir darüber reden."
"Das ist perfekt. Ich wollte auch mit dir über etwas reden", antwortet Kara freudig.
"Ja?", fragt Lena neugierig. "Und was wäre das?"
Kara fährt sich mit den Fingern durchs Haar. Seit sie keine Brille mehr trägt, - sie hat früher immer so getan, als würde sie sie zurechtrücken, obwohl es nicht nötig war - scheint das ihre neueste Angewohnheit zu sein. Sich durchs Haar zu fahren, zeigt an, dass sie nervös ist.
"Also, wegen der Klamotten. Ich habe mich gefragt. Welches Outfit gefällt dir am besten? Ich meine, wenn ich im Einsatz bin als Supergirl. Magst du den alten Anzug, den ich trug, mit dem Rock, den ich jetzt anhabe? Oder magst du die Hose lieber? Oder magst du es, wenn ich gar nichts anhabe." Ihre Augen werden plötzlich groß. "Ups, das klang komisch. Ich meine, überhaupt keine Verkleidung."
Kara ist etwas rot hinter den Ohren, Lena hat Karas kleinen Versprecher gehört. Und sie beschließt, dass dies der perfekte Weg ist, um ihr Geständnis zu beginnen. Sie räuspert sich, um Karas Aufmerksamkeit zu erhalten, und blickt in ihre blauen Augen.
"Kara, ehrlich gesagt, würde ich dich gern ohne Kleidung sehen", sagt Lena mit geheimnisvoller Stimme und zwinkert Kara zu, die nun eine hübsche Röte auf den Wangen hat. Ihre klugen blauen Babyaugen schauen Lena staunend an, und in ihnen liegt eine Frage, die Lena endlich beantworten möchte. Heute werden sie zu den Dingen kommen, die sie nie laut aussprechen.
"Kara, als ich Supergirl das erste Mal sah, hat es mich echt umgehauen. Du trugst den Rock und ich dachte, wie sexy und hübsch du warst. Dann lernte ich Kara Danvers mit der Brille kennen und dachte, wie sehr ich sie bewundere, wie liebenswert und schön sie ist und wie sehr ich sie in meinem Leben haben möchte. Der Anzug mit Hose, das war etwas Besonderes. Als du die Hose trugst. Da fand ich endlich heraus, wer hinter dem Supergirloutfit steckte. Und das war der Zeitpunkt, an dem ich wusste, welche Macht du über mich hattest und welche Macht über mein Herz und die Macht, mich zu verletzen, und du hast mich trotzdem umgehauen. Aber Kara, als ich dich das erste Mal vor mir sah als Kara, ohne Brille, ohne Verkleidung. Als ich endlich alles von dir sehen konnte, wusste ich sicher, dass ich dich so tief liebe."
Während Lena spricht, nähert sie sich Kara automatisch und nimmt ihre Hand. Und da keine Ablehnung folgt und Kara ihre Hände genauso fest hält, fährt Lena ernst fort: "Ich wollte es dir sagen. Aber ich hatte auch Angst, dass es unsere Freundschaft zerstören würde, und die bedeutet mir mehr als alles andere. Und das hat mich nachdenken lassen. Warum sollte ausgerechnet die Liebe etwas zerstören? Es könnte kompliziert werden, aber es würde uns nicht zerstören. Oder? Wenn du Zeit brauchst, ist das okay. Und wenn es dich unwohl fühlen lässt, finden wir einen Weg. Wir finden unseren Weg. Aber ich möchte, dass du weißt, wie ich fühle. Wie ich wirklich für dich empfinde. Ich bin in dich verliebt," beendet Lena ihre Liebeserklärung.
Kara lächelt. Mit weit aufgerissenen Augen, offenem Mund und Tränen in den Augen. Sie ist wie immer wunderschön und Lena weiß, dass sie sie immer lieben wird. Die Sanftheit in ihren Augen, das Staunen. Die kleine Narbe und die berühmte kleine Stirnfalte, wenn sie nachdenkt - Lena ist so voller Liebe. Und als sich herausstellt, dass Kara aufgrund von Lenas Geständnis keine Worte finden kann, spricht Lena weiter: "Ich habe keine Angst mehr. Und wenn du mich auch liebst, Kara, werden meine Gefühle noch tiefer werden, ohne mich zurückzuhalten." Lena sagt dies und streichelt Karas Hand, die fest zurückdrückt und Lena so signalisiert, dass sie ihre Gefühle nicht mehr verstecken muss. Dass es okay ist, die Wahrheit auszusprechen, auch wenn es ein Thema ist, das sie bisher nie angesprochen haben.
Kara wischt sich eine Träne weg und richtet sich auf. "Lena", beginnt sie. "Oh Lena, ich gebe zu, dass ich im Laufe der Jahre zur selben Erkenntnis gekommen bin. Als ich dich das erste Mal sah, warst du die schönste Frau, die ich je erblickt habe. Als wir Freundinnen wurden, als wir kämpften und als wir stärker als je zuvor wieder zusammenkamen. Es warst immer du, die mich ganz gemacht hat, die mich am Laufen, Kämpfen und Atmen gehalten hat. Es bist du, Lena. Es warst immer nur du. Ich hatte die gleichen Ängste und brauchte die Zeit, um es endlich zu sehen. Aber ich liebe dich auch, ich habe nur den sichereren Weg gewählt und mich mit unserer Freundschaft zufriedengegeben, genau wie du."
Sie beide lächeln, weinen ein wenig und lachen voller Staunen. Und dann sehen sie sich in die Augen. Endlich erkennen sie die Wahrheit darin.
Und dann küssen sie sich.
Zuerst sanft und schüchtern, nur auf die Wange, um die Tränen wegzuküssen. Kara küsst Lenas Gesicht und Lena ist begierig, diese neue Aufmerksamkeit von Kara zu empfangen. Diese neue Nähe. Weiche Lippen, die ihr Gesicht liebkosen, warme Hände, die es halten. Es ist ein überaus süßes Gefühl. Dann berühren sich ihre Lippen und die ganze Welt scheint stillzustehen. Lena fühlt sich, als könnte sie zum ersten Mal richtig atmen, denn Kara zu küssen, hat diese Wirkung auf sie. Karas Mund bewegt sich gegen Lenas, offen und mit ihrem süßen Geschmack. Lenas Zunge trifft begierig auf Karas, stöhnend und immer verzweifelter werdend.
Der Kuss verändert sich bald. Von süß zu erforschend zu tief und dann leidenschaftlich.
"Schsch Lena. Ich werde mich von jetzt an um dich kümmern. In jeder Hinsicht", verspricht Kara.
Lena muss gegen Karas Mund lächeln. Sie küsst Kara, bis sie es nicht mehr aushält. Und oh, sie will, dass Kara sich um sie kümmert. "Dann zieh diesen lächerlichen Rock aus", fordert Lena.
"Ach ja? Dir gefällt der Rock doch nicht?", neckt Kara.
Lenas Hände wandern über Karas Körper, dann flüstert sie mit heißem Atem in Karas Ohr: "Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich dich lieber ohne Kleidung sehen würde."
Kara schaudert, aber schafft es, zu antworten: "Ja, Geliebte."
Lenas Herz schwillt bei dem Kosenamen an.
Weitere Küsse folgen und bald entkleiden sie sich stöhnend, nehmen sich aber die Zeit, erst ins Schlafzimmer zu gelangen.
Auf dem Bett liegen sie nebeneinander, nackt und entdecken sich in einem neuen Licht.
Berühren, liebend, ficken.
Stöhnend, küssen, wiederholen.
Dies sind Kara und Lena und es gibt kein Zurückhalten mehr.
------ Ende :-). -----