*Ich hoffe, euch gefällt das nächste Kapitel! Viel Spaß beim Lesen :D*
Adam
Whitechapel, London 1887
Das war also Elaine Wellington. Sie hatte keine Ahnung, wen sie vor sich hatte, denn das Fragezeichen in ihren Gedanken, sprang mir in ihrem Blick förmlich entgegen. Sie sollte ihre Gefühle und Emotionen definitiv besser verstecken, ein offenes Buch zu sein, brachte nur Nachteile.
Ich dachte an die Situation zurück, in der ich sie vorgefunden hatte. Wie konnte man sich denn bitte in so eine aussichtslose Situation bringen, sie hatte sich zwar nicht schlecht geschlagen, aber fünf gegen einen! Das hätte nicht mal ich geschafft. Besonders schlau war sie wohl nicht, trotzdem war ich stundenlang durch die Stadt geirrt, um sie zu finden, nachdem sie angefangen hatte Haken zu schlagen. Anscheinend hatte sie gemerkt, dass sie jemand verfolgte, dabei hatte ich extrem aufgepasst, nicht gesehen zu werden. Wenn ich nur drei Minuten später gekommen wäre, hätten die Typen sonst was mit ihr gemacht.
Eigentlich konnte mir das ja egal sein, aber ich hatte das dumpfe Gefühl, dass sie noch nützlich für unsere Sache werden konnte.
Ich schlenderte durch die Straßen von Whitechapel, eindeutig nicht der schönste Stadtteil Londons, aber auch nicht der hässlichste, denn ich hatte schon weitaus schlimmeres gesehen, als stinkende, dreckige Straßen.
Ich hatte gehofft, dass Elaine mir helfen würde, also natürlich unbewusst. Das war der Grund, warum ich ihr gefolgt war, aber sie war erst scheinbar ziellos durch die Straßen gelaufen, bis sie sich auf den Weg zur Bucks Row gemacht hatte.
Allerdings wusste ich nicht, was sie dort getan hat, denn ich hatte sie schließlich verloren. Mein Vater würde ausrasten, wenn ich ihm das erzählen würde, immerhin hatte ich einen seiner Befehle korrekt ausgeführt. Der Zauber. Ich hatte keine Ahnung, wie er funktionierte, und als ich sie berührt hatte, bekam ich ein schlechtes Gewissen, was sich aber schnell wieder verflüchtigt hatte. Elaine hatte nichts mitbekommen, sie war zu sehr damit beschäftigt mich zu mustern. Anscheinend hatte ihr gefallen, was sie gesehen hatte, zumindest hatte sie nicht abgeneigt ausgesehen.Auch ich musste gestehen, dass sie nicht schlecht aussah, in dem Kleid, dass sie getragen hatte, aber den Gedanken konnte ich sofort streichen. Sie kam nicht infrage. Niemals!
Mein Vater hatte mir für diesen Ausflug nur zwei Stunden gegeben, was bedeutete, dass ich schleunigst zurückmusste, wenn ich mir nicht noch mehr Ärger einhandeln wollte.
Ich hatte noch einiges an Weg vor mir, da ich im Stadtteil Kensington wohnte und ich nicht den Weg von Whitechapel nach Kensington in der U-Bahn auf mich nehmen wollte, also lief ich die Strecke in der Vergangenheit, hier gab es ja leider noch keine U-Bahnen.
Mit schmerzenden Füßen, die Schuhe, die ich trug, waren nicht die bequemsten, erreichte ich die Campbell Villa. Dieses Haus gab es schon mindestens seit dem sechzehnten Jahrhundert, denn es war das Anwesen meiner Familie.
Ich zog mich in eine ruhigere Ecke zurück und konzentrierte mich auf meine Zeit. Das unangenehme Kribbeln breitete sich durch meine Beine in meinem ganzen Körper aus und nach einem Blinzeln war es auch schon vorbei.
Ich wappnete mich, meinem Vater gegenüberzutreten, während ich auf das Tor unseres Hauses zulief.
Ich klopfte, ja wir besaßen keine Klingel, sondern einen Türklopfer, und unser Hausmädchen, Mary, öffnete mir die Tür.
»Hallo Mr. Campbell. Wie war Ihre Reise?«
Sie war eingeweiht, denn ihre Familie stand schon immer in unserem Dienst. Ich hielt das für altmodisch und war der Meinung, dass wir kein Personal bräuchten, aber mein Vater bestand darauf und Blake Campbell widersprach man besser nicht.
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Splittered Diamond - Time Is Never Ending
FantasiZeitreisen. Für Elaine Wellington eine der schönsten Dinge der Welt, doch als sie dabei auf den Sohn der verfeindeten Familie Adam Campbell trifft, hat sie nur noch ein Ziel. Sie muss den Diamanten vor Adam finden, denn wenn ihn die Familie Campbell...