Ich laufe durch den unauffälligen Korridor. Ich bin alleine im Gang, niemand zu sehen, denke ich zufrieden. Doch dann ganz plötzlich, öffnet sich neben mir die Tür! Du bist es, ich erkenne Dich, ohne auch nur in dein wunderbares Gesicht zu blicken. Du drehst dich von mir weg, als du mich bemerkst. Erst will ich etwas leise vor mich her Murmeln, doch stattdessen entfährt mir mehr ein Schreien: "Wieso? Wieso bist du so? Du, du bist es doch die Gleichheit wollte! Und jetzt? Jetzt bist du so, so abweisend! Nur weil gleich sein nicht immer bedeutet glücklich zu sein! Und bist du es? Bist du jetzt glücklich?"
Aus ihrer Richtung nehme ich ein Zittern war. War ich womöglich zu schroff zu ihr? Oder verträgt sie einfach nur nicht die Wahrheit. Ich will etwas erwidern, das Gesagte ungeschehen machen. Doch dann bemerke ich dass sie begonnen hat zu schluchzen. Sie weint!!
Und das Schlimmste, ich habe sie dazu gebracht. Nur weil ich nicht mit ihrer Entscheidung zurecht gekommen bin, dass sie lieber Gleichheit will, als mit mir glücklich zu sein. Ich gehe auf sie zu und bleibe genau hinter ihr stehen. Sie ist gut 20 cm kleiner als ich, doch das stört mich nicht im geringsten. Ich trete an ihr vorbei, um in ihr Gesicht zu schauen. Ihre Hände hält sie sich dabei, vor ihre mit Tränen gefüllten Augen. Doch das scheint nicht zu nutzen, da die Tränen bereits ihre Wange hinunter rollen. Ich nehme den Ärmel meines Pullovers und fange ihre Tränen auf. In dem Moment nimmt sie die Hände runter und schaut mich glauben an. Du hast verstanden! Noch einmal wische ich Dir übers Gesicht, bevor ich dir einen leichten Kuss auf die Stirn gebe.
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Manchmal einfach ein bisschen mehr leben
PoetryManchmal, ist es gut sich zu trauen, um endlich vergessen zukönnen. Wir alle tragen die Angst und den Schmerz in uns, manche verstecken ihn so gut das es nicht auf fällt. Aber im Herzen wirkt er dadurch nur noch stärker, er macht es kaputt, langsam...