32. Kapitel

168 52 3
                                    

Der schock saß noch immer tief in mir. Auch Chris hatte sich gesetzt.

Ich werde in Zukunft bei dir im Haus sein und nicht mehr draußen vor der Tür bleiben. Meinte Thomas

Doch Chris schüttelte nur den Kopf.

Nein ich werde in Zukunft bei Nicki bleiben. Du kannst draußen mit deinen Mitarbeitern alles bewachen. Das ist wichtiger.

Man sah Thomas an das er mit diesem Vorschlag nicht ganz so zufrieden war. Aber da musste er durch.

Ich werde heute wieder bei dir schlafen.

Damit entlockte mir Chris ein Lächeln. Thomas ging wieder raus. Er war immer noch wütend. Wie es mir scheint wahr er wohl mit der Gesamtsituation nicht gerade zufrieden. Ich schaute auf meine Uhr und wir hatten nur noch eine Stunde Zeit bis zum Meeting. Chris half mir ein paar Sonnenblumen aus meinem Büro zu schaffen. Wir verteilten sie bei den anderen Mitarbeitern. Sie freuten sich darüber.
Das Meeting dauert doch länger als wir alle gedacht hatten. Um 16 Uhr waren wir erst fertig. Es musste schließlich an alles Gedacht werden. Heute lernte ich auch Alina kennen. Sie freute sich schon auf die zwei neuen Illusionen und das sie mit mir Proben konnte. Auch ich bemerkte das wir beide einen guten Draht zueinander hatten. Und die gleichen Vorstellungen. Als das Meeting vorbei war ging ich mit Alina schon mal vor in das Tanzstudio. Wir beide hatten noch ein paar Ideen wie wir es Chris einfacher machen konnten beim Tanzen. Chris versprach in zwei Stunden bei uns zu sein.

Klar wer es glaubt. Sagte Alina mit einem lächeln im Gesicht.
Keine Sorge Chris ich vertreibe mir schon die Zeit mit deiner Freundin.
Moment mal...ich bin nicht...
Ja aber überanstrenge sie bitte nicht zu sehr Alina. Sie ist noch nicht ganz Fit.
Alles klar Boss ich passe auf deine Süße schon auf.

Ich schaute die beiden total verdattert an. Was soll das den jetzt.

Ok Alina, ich bin nicht seine Freundin.
Das sieht mir aber ganz anderster aus.
Ihr seid echt unmöglich.
Ja das sind wir und damit musst du leben.
Ich bekam einen leichten klaps auf meinen Hintern.
Na komm schon nicht Träumen. Sagte Alina

Alina und ich hatten eine vollkommen neue Choreographie geschrieben zu „A Million Dreams" der Plan war nur zu Tanzen. Und die Melodie im Hintergrund ablaufen zu lassen. Chris sollte am Anfang zu „A Million Dreams" mit mir Tanzen und mich dann mit nur einer Drehung in die Leinwand hineinführen. Dort sollte eine Geschichte erzählt werden. Und in der Mitte des Liedes tanzten wir wieder miteinander. Doch unsere Outfit sollte sich mit nur einer Berührung des jeweiligen anderen verändern. Nicht nur einmal sonder gleich 3 mal. Und aus unseren Händen sollen Farben kommen. Die in die Luft gewirbelt werden. Sterne sollten unsere Hände verlassen. Am Schluss war es so vorgesehen das ein ganz besonderer Stern auf meiner Schulter sitzen blieb. Die anderen Sterne sollten zum Ende hin vom Himmel ins Publikum schweben. Und an der Hallendecke war ein Sternenhimmel zu sehen.
Alina sagte Chris habe noch ein Lied zu dem ich Tanzen und fliegen sollte. Wie ein Schmetterling zu Dream & Fly.

Chris kam wie versprochen pünktlich um 18 Uhr zum Training. Alina verabschiedete sich und ich war mit meinem Chef alleine. Ich erklärte Chris wie ich es mir vorstellte. Und er fragte mich:

Wie soll dann das Publikum wissen um was es geht wenn kein Text mit dabei wäre.

Ich sagte zu ihm: Eine Choreographie ist wie eine Geschichte zu Erzählen nur ohne Worte.

Chris lächelte mich an und führte mich aus dem Studio. In Richtung der Showbühne. Dort war bereits alles aufgebaut für „A Million Dreams" genau wie ich es mir vorgestellt hatte. Schöner könnte es nicht sein. Chris verbeugte sich vor mir und bat um meine Hand. Wie ich es ihm beigebracht hatte. Und ich zeigte ihm die neue Choreo.

Es wurde spät, Andreas und seine Frau brachten uns was zum Abendbrot und blieben noch bei uns. Wir redeten über London und das ich noch nie dort war. Alle drei schauten mich schockiert an.

Du warst schon überall nur in London noch nicht! Sagte Andreas Frau
Ich würde dann mal sagen das wir ein paar Tage eher nach London reisen und ich dir die Stadt zeige. Meinte Chris mit einem Lächeln im Gesicht.
Können wir dann auch in die Harry Potter Studios. Fragte ich ganz schüchtern
Du liebst Harry Potter?
Ja Chris ich liebe Harry Potter. Es sind einfach tolle Bücher. Und ich stehe auf Magie.
Ja und du stehst auf Tanzen.
Genau.  Wenn du etwas mit purer Hingabe machst wird es Magie. Und das ist Tanzen. Tanzen ist wie Magie.
Ich sah bei allen dreien ein Leuchten in den Augen.

Dann habe ich einen neuen Spitznamen für dich, den nur ich sagen darf und niemand anderes. Sagte Chris
Und der wäre Bruder.
Muggelchen der Spitzname passt. Aber den sage ich nur daheim.
Denn sagst du nur daheim bei dir?
Nein nicht bei mir, bei dir.
Wie bei mir?
Ich ziehe morgen bei dir ein. Oder meinst du ich lasse dich ab jetzt alleine. Das kannst du vergessen.

Ich wollte Chris nicht bei mir haben. Er war immer noch mein Chef. Ich konnte ihn nicht in mein Leben lassen.

Du wirst nicht bei mir einziehen. Du bist mein Chef.
Ok ich verstehe. Aber dann lass mich wenigstens heute Nacht bei dir schlafen. Bis es dir wieder besser geht. Mehr nicht ohne hinter Gedanken.

Ich musste grinsen.

Du und keine hinter Gedanken. Naja ich will es mal glauben. Und ja es wäre schön wenn du heute bei mir bleiben würdest.

Mir ging es wirklich noch nicht gut.
Als wir fertig gegessen hatten gingen wir zu mir. Diesmal fuhr Chris mich nach Hause und nicht Thomas. Thomas folgte uns im seinem Auto.

Chris schlief wieder in meinem Bett. Doch diesmal schwitzte ich die ganze Nacht. Ich hatte keinen Alptraum. Ich fühlte mich einfach nicht gut. Mein Bauch tat unglaublich weh. Chris wachte auf und merkte sofort das was nicht stimmte. Er machte das Licht an und sah mich an. Nach seinem Gesichtsausdruck musste ich schlimm aussehen. Ohne ein Wort schnappte er sich sein Handy und rief einen Arzt. Ich sah auch plötzlich warum er einen Arzt rief. Mein ganzes Bett war voller Blut. Der Notarzt kam und ein Krankenwagen. Ich war zu schwach um mich zu wehren. Der Notarzt sprach lange mit Chris. Ich war einfach zu müde um mitzubekommen um was es ging. Es wurde alles schwarz. Als ich wieder aufwachte piepte alles um mich herum. Neben mir saß Chris und meine Mama.

Wo bin ich?
Hey kleine Träumerin. Du bist im Krankenhaus.
Warum bin ich im Krankenhaus? Was mach ich hier?

Ich bekam Panik. Die Geräte piepten immer mehr. Ich bekam keine Luft mehr. Meine Mama war sofort bei mir. Sie redet behutsam mit mir. Mein Puls normalisiert sich wieder. Das EKG wurde auch wieder normal. Chris rannte an die Tür und wollte einen Arzt rufen. Doch der Arzt kam bereits schon mit den Schwestern. Ich schlug die Decke weg und Atmete tief durch. Sie mussten mich nicht Operieren. Doch was mir der Arzt sagte gefiel mir gar nicht. Ich wurde mit dem Rettungshubschrauber nach Herford geflogen. Ich wäre sonst verblutet. Sie konnten die Blutung stoppen. Der Arzt sagte das ich eine Entzündung hätte. Und deshalb das Blut wie Wasser wäre. Es wäre bei meiner Erkrankung nichts Neues.
Ich fragte ihn ob es vom Tanzen und Reiten kommen könnte. Doch er lächelte nur und sagte:

Nein Frau Neumann, sie halten sich an alle Regeln. Wie gesagt bei ihrer Erkrankung kommt das ebend mal vor. Nur müssen sie in Zukunft mehr Essen. Sie sind selbst für ihre Größe untergewichtig.

Meine Mama schnappte hörbar nach Luft. Glauben sie mir Herr Doktor ich werde mich drum Kümmern das sie in nächster Zeit anständig isst.

Der Doktor sagte mir das ich eine Woche hier bleiben müsste. Und ich hochdosiertes Antibiotikum bekomme. Und Schmerzmittel. Danach wäre ich wieder wie neu. Und ich könnte wieder Proben. Ich bat Chris mir wenigstens meinen Laptop zu bringen damit ich etwas Arbeiten konnte. Doch er schüttelte den Kopf.

Werde erstmal wieder gesund.

Die Woche im Krankenhaus war für mich sowas von langweilig. Ich musste mir auch noch eine Standpauke von Tim anhören der mit Mama gekommen war. Doch danach bemutterte er mich. Noch schlimmer als meine Mama. Chris war jeden Tag da für mehrere Stunden. Er und Tim verstanden sich echt gut. Na das kann ja heiter werden.

Auch Martina war jeden Tag bei mir. Genauso wie Sofie und Marie. Der Schock bei allen dreien saß noch tief. Sie fühlten sich in die Zeit zurückversetzt als ich in Hamburg lag.

Neuanfang mit Hindernissen Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt