Kapitel 3

321 18 7
                                    

Levy PoV

Ich rannte die Straßen von Magnolia entlang, aber fand Gajeel nicht.

Wo steckst du, Gajeel?

Warum entschuldigte er sich bei mir? Ich habe ihm doch verziehen... Obwohl... Mit Gajeel war etwas anders.
Völlig außer Puste blieb ich vor dem Wald stehen. Viele behaupteten, dass Gajeel und Lily zusammen in einer Hütte im Wald wohnten. Ich zögerte. Sollte ich wirklich in den finsteren Wald gehen? Ich wagte einen Schritt hinein, doch dann drehte ich mich um und lief zu Fairy Hills.

Ich sehe Gajeel bestimmt morgen wieder, dann kann ich ihn fragen.
Und überhaupt, ich habe noch einen meterhohen Stapel von Büchern zu lesen.

Ich könnte mich selbst schlagen. Ich war doch wirklich so feige...

Lily PoV

Ich sah noch Levys blaue Haare durch das Gildentor verschwinden. Vielleicht hätte ich nicht so direkt mit ihr sein sollen. Aber Gajeel hat mir das Versprechen abgenommen, niemandem von dem Traum zu erzählen, schon gar nicht Levy.
Aber... Warum träumt er ausgerechnet von Levy? Ich wusste, dass Gajeel ihr noch etwas schuldig für seine Taten war, das sagte er mir, aber sie verzieh ihm doch schon vor einiger Zeit.
Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht merkte, dass Mira mir eine Frage gestellt hat und mich nun besorgt ansah.

"Entschuldige Mira... Was hast du gesagt?", fragte ich.

"Dich scheint etwas zu beschäftigen, Lily. Ist es wegen Gajeel?", fragte Mira zurück, während sie einer betrunkenen Cana ein Fass mit Sake und einen Krug reichte.

"Es ist etwas vorgefallen, über das ich nicht reden darf, und jetzt ist Levy losgezogen und sucht Gajeel", sagte ich zögernd, stand auf und bezahlte den Kiwisaft.

"Ich glaube ich sollte mal zu ihm gehen", sagte ich noch und Mira sah mich verständnisvoll an, bevor ich durch das Gildentor ins Freie flog.

Nach einer Weile kam ich an Gajeels und meinem Haus an. Es stand abgelegen auf einer weiter entfernten Lichtung im Wald, wo wir unsere Ruhe hatten. Als ich eintrat fand ich Gajeel in der Küche vor. Er sah aus dem Fenster, aber ich wusste, dass er mich bemerkt hatte und setzte mich neben ihn.

"Hey", sagte ich.

Als antwort bekam ich nur ein Grummeln. Dann drehte sich Gajeel zu mir.

"Warum bist du nicht mehr in der Gilde?", fragte er mich.

"Wollte nur nach dir sehen.", erwiderte ich. "In der Gilde wird gemunkelt, dass du dich in letzter Zeit komisch verhältst."

Gajeel sah wieder aus dem Fenster.

"Was kümmern sich auch diese Idioten um mich?", fragte er sauer und holte einige Schrauben aus seiner Tasche, die er sich in den Mund schob und an ihnen herumkaute.

Eine bedrückende Stille wie sie noch nie da war herrschte zwischen uns, die nur von Gajeels Kauen unterbrochen wurde. Ich sah wie Gajeel mit etwas kämpfte. Er musste etwas vor mir verheimlichen.

"Warum macht dir der Traum so zu schaffen?", fragte ich nach einer gefühlten Ewigkeit.

Gajeel zuckte kurz zusammen, stand auf und drehte mir den Rücken zu.

"Halt die Klappe!", blaffte er. "Mit mir ist nichts, kapiert?!"

Ich schüttelte den Kopf und lief um den Esstisch herum, um ihm in die Augen sehen zu können. Ich verschränkte die Arme vor der Brust.

"Wir kennen uns schon eine Ewigkeit und ich weiß alles über dich.", fing ich an. "Ich sehe doch dass der Traum dich beschäftigt. Sonst bist du nicht so. Du kannst mit mir reden, also raus mit der Sprache!"

Gajeel starrte mich mit geweiteten Augen und offenem Mund an, denn so hatte ich noch nie mit ihm geredet. Dann verfinsterte sich sein Gesicht und er durchbohrte mich mit diesem Blick.

"Von meiner Katze lasse ich mir nichts, aber überhaupt nichts sagen!", sagte er bedrohlich, doch ich ließ mich nicht in die Irre führen.

Ich verwandelte mich in meine Edolasform, um ihm Auge in Auge gegenüberzustehen und ihm den Kopf waschen zu können (sprichwörtlich!!! xD).

"Erstens bin ich keine Katze, sondern ein Exceed und Zweitens redest du so nicht mit mir, das lasse ich mir nicht gefallen!", sagte ich in genau dem bedrohlichen Ton wie Gajeel vorher.

Er wollte etwas erwidern, doch ich schnitt ihm das Wort ab.

"Ich mache mir Sorgen, so wie die Anderen auch und dich kümmert es einen Scheiß?! Wie kann man nur so undankbar die Hilfe seiner Freunde ablehnen? Wenn du alle deine Sorgen in dir verschließt, wird früher oder später alles in dir zusammenbrechen, also nimm meine Hilfe an und sag mir, warum der Traum dir so zu schaffen macht! Warum sorgst du dich so sehr um Levy?", schrie ich ihn an.

"WEIL ICH SIE LIEBE, VERDAMMT!"

Ich zuckte zusammen und brachte kein Wort heraus. Ich verwandelte mich in meine Exceedform zurück.

"Was?", fragte ich leise, geschockt von den Worten meines Freundes.

Es schien, als ob Gajeel erst jetzt realisierte, was er mir da gesagt hatte. Er drehte sich weg.

"Ich... Liebe Levy...", wiederholte Gajeel murmelnd.

"Schon seit Tenrou Jima. Ich sage immer, dass ich ihr etwas schulde, aber die Wahrheit ist, dass ich ihr nur helfe, weil ich ihre Nähe mag. Deshalb..."

Meine Augen weiteten sich bei jedem Wort, welches aus seinem Mund kam. Mein Freund, Gajeel Redfox, der brutale und kampfeslustige Eisendragonslayer, hat sich in den Bücherwurm Levy verliebt?
Ich sackte zusammen, unfähig etwas zu erwidern und Gajeel sah mich erstaunt an.

"Es... Tut mir leid, dass ich dich... so angeschrien habe... Ich wusste... Doch nicht...", flüsterte ich.

"Mach dir keine Gedanken, Kumpel", sagte er grinsend und hielt mir seine Hand hin.

Ich grinste und schlug ein. Tja, kein Streit konnte uns jemals auseinanderreißen.

"Tja, dann wollen wir mal sehen, was wir gegen die Katastrophe tun können.", sagte ich grinsend.

Gajeels "Gehee" als Antwort reichte mir völlig aus.

GaLe- A Sad LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt