Kapitel 18

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Mein Blick schnellte in die Höhe, ich kippte fast von Farans Rücken, fing mich aber noch. Ich kannte die Geschichten über Reiter und deren Verbindungen zu seinen Drachen. Auch nach den Tod war die Seele des Reiters, noch immer mit den Drachen verbunden. Die Magie wurde an den Drachen weitergegeben. Kein Drache hatte eigentlich mehr als einen Reiter, der Drache wäre zu stark. Bei manchen war der Drache sogar sosehr an den Reiter gebunden, dass er mit diesen starb. Meistens aber starb nur der Reiter. Wen der Drache einen zweiten Reiter bindet, dann wird ein Teil der Magie, seines Vorgängers an den Reiter weitergegeben.

Das heißt… ,,In Gewissermaßen bist du mit Merrick verwandt. Deine Rune ist deswegen umso stärker, durch Merricks Magie.“ Deswegen hatte mein Vater solche Angst, er wusste davon. ,,Ja.“ Meine Gedanken wirbelten wild durcheinander. Ich trug ein Teil von Merricks Magie in mir, die viel zu stark war. Ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich mir vorstellte, was das alles bedeuteten konnte. Wissen die anderen Schüler davon? ,,Nein, nur Alexander und dein Vater.“

Während ich in Gedanken versunken war, hatte sich die Landschaft unter uns verändert. Die üppige Landschaft, mit großen Bäumen, Büschen und kleinen Bächer wich der immer hügeliger Gegend. Bald schon tauchte die Akademie auf, thronte auf einen hohen Felsen, umringt von den Mauern. Faran und Revit steuerten auf die Landebahn zu, ich stockte aber als ich Professor Derked am anderen Ende stehen sah, hintern ihn Sarric. Alexander nickte mir kurz zu und landete zuerst. Ich spürte wie mein Herz anfing schneller zu schlagen, als Alexander anfing mit Derked zu reden. Schließlich setzte auch Faran zur Landung an. Als er den Boden berührte hörte ich wie die beiden Männer diskutierten.

,,Sie hat das Recht, an einen freien Tag, den Außenposten zu erkunden. Es war mit mir Abgesprochen und ich habe zugestimmt.“ Derked sah mich wütend an. ,,Sie ist noch nicht einmal ein Jahr dabei, sie darf nicht einfach so das Gelände verlassen. Erst recht nicht, wen sie so gefährlich ist!“ Er machte eine abfällige Handbewegung zu mir, Wut keimte in mir auf. Doch ich hielt mich zurück.

,,Professor Derked, sie haben absolut kein Recht dazu, eine Kadettin so zu behandeln.“ Doch Derked verdrehte nur die Augen, jetzt erst sah ich wie Alexander seine Hände zu Fäusten geballt hatte. ,,Kadettin Validus, hat bereits zugestimmt meinen Schwarm beizutreten. Wagen sie sich noch einmal sie zu nennen und sie werden Ärger mit mir bekommen.“

,,Wie können sie es wagen, so mit mir zureden.“

,,Nein, wie können sie es wagen. Ich bin ihr Vorgesetzter, also hören sie gefälligst auf mich!“
Damit schwieg der Professor, mit einen letzenden wütenden Blick verschwand er dann. Alexander drehte sich zu mir um und lächelte leicht. ,,Ich habe dir gesagt, dass ich auf dich aufpassen werde.“, sagte er leise. Ich spürte wie sich Dankbarkeit in mir breitmachte, als ich ihm in die Auge sah. ,,Danke.“, flüsterte ich. Wieder war er mir so nahe, wie am Morgen. Die Sekunden kamen mir vor, wie Jahre bis er wieder ein Schritt zurücktrat.

,,Ich trainiere gleich noch ein bisschen, wollen wir sehen wer der bessere ist?“ Ich lachte knapp. ,,Sicher, ich wollte dich schon den ganzen Tag besiegen.“ Alexander schnaubte:,, Selbstsicher. Gefällt mir.“ Er drehte sich um. Als ich Faran eine kurzen Blick zuwarf, sah ich wie er nickte. Damit zog ich leise mein Schwert, pirschte mich an Alexander an. Gerade als ich zum Schlag ausholen wollte, wich er aus und stellte sich hinter mich. ,,Zu Langsam“ Ich grinste, nahm ein Dolch, sprang und lauschte den Geräusch wie die Klinge an seiner Rüstung knallte. Ich hörte wie die Luft aus ihn gepresst wurde, der Schlag war härter als ich eigentlich wollte. Alexander zog sein Schwert, stellte sich kampfbereit hin.

,,Wie du willst.“

Damit stürmte er auf mich zu, ich wich gerade noch rechtzeitig aus, mein Rücken bog sich als ich Alexanders Schwert auswich. Mein Schwert Schnitt durch die Luft und knallte gegen Alexanders Beine. Dieser stolperte, verlor das Gleichgewicht. Er fiel, sprang aber sofort wieder auf. Ich erwartete Wut in sein Gesicht zu sehen, doch er grinste. Offensichtlich gefiel es ihm gegen mich zu kämpfen. Angespornt durch sein Blick rannte ich auf ihn zu, er blockte meinen Angriff ab, seine Augen funkelten während unsere Schwerter aufeinanderlagen. Wir drehten uns, Schritt für Schritt, Klinge an Klinge. Der Dolch in meiner Hand verschwand in meiner Scheide. Mit der nackten Faust, schlug ich Alexander gegen die Brust. Er trat ein Schritt zurück, doch nur um wieder einen Angriff starten zu können. Als ich merkte, dass sein Kampfgeist geweckt war, zog ich mein zweites, langes Schwert. Ich schwang das Schwert durch die Luft, versuchte Alexander zu treffen. Doch er wich jedes Mal aus.

,,Komm schon, Amara. Das kannst du besser. Wo sind die Geschichten über deine Familie hin?“

Auf einmal fing das Langschwert in meiner Hand an zu glühen. Ich sah auf ihn und merkte wie die Runen auf der Klinge anfingen zu leuchten. Verwirrt starrte ich die Klinge an, wachte aber wieder auf, als Alexander versuchte sein Schwert gegen meine Schulter zu schlagen. Blitzschnell wich ich aus, schlug gegen sein Schwert. Dieses flog weg, drehte sich in der Luft. Alexander kuckte es kurz hinterher, zog dann aber ein Dolch aus einer Scheide an seinen Bein. Ich lächelte, durch sein Schwert Verlust musste er mir nahekommen. Konnte es aber dank meines Schwertes nicht. Ich wirbelte kurz herum, nahm seine Waffe auf. Mit einen nicken warf ich es ihn zu.

,,Ich kämpfe nicht gegen unbewaffnete Leute.“ Alexander sah kurz auf die Klinge in seiner Hand, dann grinste er. ,,Wer sagt, dass ich keine Waffe mehr habe.“ Auf einmal hob er seine Hand, ich spürte wie irgendwas versuchte, mein Schwert wegzunehmen. Doch vergebens, die Runen leuchteten stärker, Energie strömte durch meinen Adern. Mit neu gewonnener Kraft griff ich an, stärker, schneller, wendiger. Alexander war offensichtlich verwirrt über mein Angriff, wehrte ihn aber schnell ab. Wir kämpften noch lange, stets in einen Tanz unserer Schwerter. Schüler hatten sich schon längst um uns versammelt. Meine Runen leuchteten noch immer, genau wie der Himmel. Die Sonne war schon untergegangen doch der Himmel strahlte noch immer in einem Mystischen Ton. Auch die Temperatur war viel zu warm, für diese Zeit. Alexander riss mich wieder aus meinen Gedanken als unsere Klingen wieder aufeinander lagen.

,,Sag, wie lange wollen wir noch kämpfen?“, keuchte er. Ich schlug sein Schwert von mir. ,,Wie gesagt, meine Familie gibt nicht auf.“ Alexander schüttelte sein Kopf, kam mir viel zu nahe. ,,Du bist eine fantastische Kämpferin, Amara.“ Ich lächelte und strich mit meiner Schwertspitze seine Brust entlang:,, Dann hör auf, so zu tun, als würde ich das erste Mal ein Schwert in der Hand haben.“ Alexander sah sich um. ,,Bist du sicher?“ Meine Antwort war nicht mehr als ein nicken. Alexander grinste leicht, er sprang auf. Mit einer Handbewegung stoppte ich den Wind, und versammelte ihn. Er ließ Alexander schweben:,, Das ist unfair.“ Ich zuckte mit den Schultern:,, Dann benutze auch deine.“

Ein Schleier legte sich auf seinen Augen, plötzlich brach meine Verbindung zum Wind. Alexander fiel zu Boden, rollte sich aber elegant ab. Die Runen auf meinen Schwert begannen wieder zu leuchten, zogen die Aufmerksamkeit von Alexander auf sich. Ich nutze es aus, stürmte auf ihn zu, ein Schwert knallte gegen seine Seite. Das andere auf seine Schultern. Alexander schnappte nach Luft, plötzlich fingen seine Augen an zu strahlen. Verwirrt sah ich ihn an, dann wieder auf mein Schwert. Die Runen auf diesem und Alexanders Augen loderten um die Wette.

Wie von Geisterhand hob ich mein Schwert senkrecht zum Himmel. Die Magie floss durch meine Adern, ich schloss meine Augen. Öffnete sie aber sofort, als ich helle Blitze, Regentropfen und dunkle Wolken sah. Zu meiner Erleichterung hatte sich noch kein Gewitter entwickelt. Erleichtert atmete ich aus, schnappte aber gleich wieder nach Luft, als Alexanders Schwert an meine Schulter knallte. Ich zischte, glitt zu Boden und spürte wie eine alte Wunde wieder aufgeplatzt war und Blut aus ihr sickerte. Doch ich ließ mich nicht beirren sondern, rannte nur noch schneller auf Alexander zu, in den Wissen, den Kampf beenden zu müssen.
Mit schnellen Bewegungen drängte ich Alexander in die Ecke einer Mauer, schließlich als er sich nicht mehr bewegen konnte, hielt ich ihn meine Klinge an sein Hals. Dann lächelte ich:,, Gewonnen.“

Tanz der FlammenWhere stories live. Discover now