Kapitel 20

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Das heulen eines Alarms, rieß mich aus meinen Schlaf. Ich sprang abrupt auf, mein erster Blick fiel aus unseren Zimmer. Es war stockdunkel, noch nicht mal der Mond oder die Sterne spendeten noch Licht. Das Nächste was ich hörte, war die Stimme meines Vater und ein schnelles hämmern.

,,Aufwachen! Wir werden angegriffen! Zieht eure Rüstungen an und kommt sofort zum Stall!“

Damit war ich hellwach, Jana die gerade erst aus ihren Bett sprang sah mich an. Ihr Blick reichte mir:,, Das ist keine Übung. Nonniria wird angegriffen.“
Blitzschnell zog ich meine Rüstung an. Mit meine Dolche in den Scheiden versteckt und die Schwerter auf meinen Rücken rannte ich hinaus in Richtung Stall. Doch als ich im Hof angekommen war, stand Faran bereits schon da. ,,Steig auf, die anderen sind bereits in der Luft.“ Ohne eine Antwort, kletterte ich auf Farans Rücken. Wir waren so schnell wie noch nie in der Luft, hinter mir sah ich, dass auch Jana mir folgte. Hoch oben erkannte ich bereits die ersten Drachen. Als Faran durch die Wolkendecke brach, wichen einige der Drachen zurück, andere verloren an tiefe. Doch Faran ignorierte es und flog geradewegs zu Alexander. Dort angekommen fand ich auch die anderen Professoren, den Corporal des dritten Schwarmes sowie einige andere höhere Reiter. Unter den vielen Drachen, erkannte ich Kelven. Flieg zu ihn, wir müssen wissen was hier los ist. Faran nickte und nahm Kurs auf Kelven. Mein Vater erkannte mich sofort.

,,Was ist hier los, Vater?“

,,Rican hat uns eine Nachricht zukommen lassen, dass fremde Drachen auf Nonniria zu fliegen. Sie haben bereits die erste Truppe angegriffen.“ Ich merkte wie Angst in seinen Augen aufflammte. Ich verstand:,, Du hast den Angriff gesehen, aber zu spät.“ Ein knappes nicken meines Vaters, reichte aus damit ich nach Westen sah. Doch erkenne konnte ich nichts, nur die Dunkelheit der Nacht. Dann kam mir eine Idee. Kann ich die Wolken verschwinden lassen, damit es heller wird? ,,Natürlich kannst du das, aber du wärst für den Augenblick abwesend.“ Dann vertraue ich dir besser mal. ,,Amara…“
Ich blockte ihn jedoch ab und konzentriere mich auf die Wolkendecke. Schon nach kurzer Zeit, spürte ich jede einzelne, der Nebel der den Mond versteckte und die Feuchtigkeit die ihn nur noch dicker machte. Kälte kroch mir den Rücken hinauf, doch ich zitterte nicht, es war als ob die Wolken in mich hineinzogen. Vor meinen Augen sah ich eine einzelne Wolke. Dann spürte ich wie sich meine Hände bewegten, die Wolken wegschoben. Erst nachdem ich mir sicher war, dass die Decke verschwunden war, die das Licht versteckte öffnete ich meine Augen. Dort stellte ich mit erschrecken fast, das es tatsächlich heller geworden war, doch nicht nur durch den klaren Himmel, nein jede einzelne meiner Dolche und Schwerter leuchteten. Das Licht was von den Waffen Reflektierte sorgte dafür, dass wir wieder etwas sahen.

,,Die Macht von Merrick ist beachtlich.“

Erst jetzt merkte ich, dass Alexander neben uns schwebte. Ich drehte mich um ihn erkennen zu können. Er war in seine schwarze Rüstung gehüllt, seine Beine, umhüllt von Dolchscheiden. Ich musste mich zusammenreißen, meine Augen nicht zu weiten, für das Bild was er mir bot. Er wurde von meinen Dolchen angestrahlt, seine schwarze Haare fielen ihn auf die Stirn. Trotz der Rüstung sah man, wie seine Muskeln sich bereits auf den Kampf vorbereiteten. Die Dolche und sein Schwert, machten ihn umso gefährlicher. Als Alexander mein Blick sah, musste er sich ein Grinsen verkneifen.
,,Schau lieber, dass uns keine Drachen überraschen, anstatt deinen Corporal anzustarren.“
Faran schnaubte unter mir, ich schoss ihn einen wütenden Blick zu. Was sollte das? ,,Komm schon, jeder weiß, dass du und Alexander etwas mehr sind als Freunde.“ Ich…ich weiß nicht was du meinst. ,,Lüge deinen Kopf nicht an, wen dein Herz für ihn schlägt.“ Ich schwieg, Faran gluckste, flog aber weiter.
Nach langer Zeit, indem wir in der Luft waren wahren noch immer keine Drachen angekommen. Ich sah zu Alexander der stets neben mir war.

,,Sollten sie nicht längst angekommen seien?“ Er nickte:,, Eigentlich schon. Komm mit, wir fliegen weiter raus.“ Ohne auf eine Antwort zu warten flog er los. Faran holte ihn schnell auf. ,,Warum wir?“ Alexander blickte stur geradeaus:,, Weil wir die einzigen aus den ersten Schwarm sind, die sich momentan auf der Akademie befinden. Der erste Schwarm kämpft an der Front, heißt wir fliegen unseren Gegner entgegen um größeren Schaden zu verhindern. Wen  wir scheitern…“ Er beendete sein Satz nicht, doch ich wusste was er sagen wollte. Alles hing an uns, all die Verantwortung, hing an uns. Auch wenn ich mir mein Leben lang gewünscht hatte, in dieser Situation zu sein, raste meine Herz vor Aufregung. Ich sah zu Alexander, der jedoch ruhig und dennoch aufmerksam auf Revit saß und die Umgebung beobachtete.
,,Was wen es nur ein Fehlalarm war?“, dachte ich laut. ,,Wen es einfach wilde Drachen waren, die weitergezogen sind.“ Alexander drehte wirklich um und sah mir in die Augen. Dann nickte er.

,,Du hast wahrscheinlich Recht, lass uns umdrehen.“

Faran nahm einen kräftigen Schwung und gewann an Geschwindigkeit. Revit ließen wir hinter uns. ,,Das waren keine wilde Drachen.“ Woher weißt du das? ,,Ich spüre es einfach.“ Was genau spürst du denn?
,,Du weißt doch, dass Acids von Urdrachen abstammen. Die Urdrachen könnten jedes Lebewesen fühlen, dass sich auf seinen Land aufhält. Diese Fähigkeit ging auch auf die Acids über. Deswegen, kann ich Drachen, sowie Menschen spüren, die sich in Nonnirianer aufhalten.“ Das heißt du kannst ganz Nonniria fühlen? ,,Nicht alles, aber den Großteil schon. Wären jetzt fremde, wilde Drachen in Nonniria hätte ich es schon längst gespürt.“ Wen es keine Drachen waren, was war es dann? ,,Ich weiß es nicht und das macht mir Sorgen.“
Wir beide schwiegen, nach diesen Satz. Faran hatte mir gerade eben, nur noch eine weitere mächtige Fähigkeit offenbart und gleichzeitig, war diese Fähigkeit, das was mir am meisten Sorgen bereitete.

Mein Vater hatte den Angriff gesehen, vor Angst gezittert. In diesen Moment, sah er ganz anderes aus, als sonst. Er hatte seine Maske fallen lassen, nur um sie bald schon wieder aufzusetzen. Sorge umhüllte mich. Wen jeder im Kriegszweig, solch eine Maske trug, wie sollte ich dann die wirkliche Person kennenlernen? Der Gedanke, dass irgendwas an dieser Akademie nicht stimmte kehrte wieder zurück. Ich verdrängte es aber schnell, wollte nicht wahrhaben , dass mein Lebenstraum doch nicht das war was es zu sein schien.

Tanz der FlammenWhere stories live. Discover now