« does and don'ts beim schreiben »

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Mein Lehrling, in der heutigen Lektion befassen wir uns mit den wichtigsten Themen, wenn du eine Geschichte schreibst. Es gibt vieles, worauf du achten und ebenso viele Dinge, die du um jeden Preis vermeiden solltest.

Beginnen wir mit den Sachen, die wichtig sind und die unbedingt enthalten sein sollten:

1. Formatierung

Das fällt mir immer wieder auf. Formatierung, ob es nun « Kursiv|Fett|Unterstrichen » oder Absätze sind, ist das A und O einer jeden Geschichte. So solltest du am Anfang bei deiner Hierarchie beispielsweise darauf achten, den Namen der Katze in ein anderes Format zu setzen als ihr Aussehen.

Wenn du das hier machst...

Schneekralle-silberweißer Kater mit einem schwarzen Fleck am Ohr und einem braunen Fleck an der Flanke, langen Schnurrhaaren und sturmgrauen Augen, Sohn von Sturmstern und Farbenfell und Bruder von Graufuß und Habichtnase
Graufuß-sturmgrauer Kater mit schwarzen Flecken, einem verkrüppelten...

Ich denke, du hast verstanden. Es ist sehr unübersichtlich, sorgt für Verwirrung und führt dazu, dass Leser abgeschreckt sind.

Ich halte mich immer an einen einfachen Leitsatz, wenn es um die Erstellung der Hierarchie geht:
Name - Körpereigenschaft, Fellfarbe, Besonderheit, Augenfarbe.

Und fertig:

Schneekralle - silberweißer Kater mit braunschwarzen Flecken und grauen Augen | Sohn von Sturmstern und Farbenfell, Bruder von Graufuß und Habichtnase

Graufuß - grauschwarz gefleckter Kater mit einem verkrüppelten Bein und blauen Augen | Sohn von Sturmstern und Farbenfell, Bruder von Schneekralle und Habichtnase

Es ist großartig, was eine einfache Formatierung verändern kann! Das selbe gilt auch für Absätze, denn ein Fließtext aus 3000 Wörtern ist einfach sternenclanlos.

2. Rechtschreibung und Grammatik

Ich werde hier jetzt keinen Überblick über die Grammatikregeln geben, dafür gehst du lieber in den Deutschunterricht, aber ich empfehle dir wärmstens, wenn du dabei Schwierigkeiten hast:

Hole dir eine*n Betaleser*in, der/die deine Geschichten auf Rechtschreibung und Grammatik prüft, bevor du sie veröffentlicht.

3. Roter Faden und Spannungsbogen

Das vermutlich wichtigste in deiner Geschichte ist der Rote Faden. Das steht für eine bestimmte Sache, eine Person, eine Frage oder ein Problem, was sich durch die gesamte Geschichte zieht.

In einer WaCa-Fanfiction ist das meist eine Prophezeiung, auf der sich das Buch aufbaut und die am Ende aufgelöst wird.

—~—

Es gibt allerdings auch viele Dinge, die Du beim Schreiben unbedingt vermeiden solltest.

1. POV

Du kannst ohne Probleme den Namen deiner erzählenden Katze in den Text einbauen, selbst wenn du in der Ich-Perspektive schreibst!
Ich zähle hier mal ein paar Wege auf:

A) Dialog

„Graufuß! Warte doch, Schneekralle hat es sicher nicht so gemeint!", jaulte Habichtnase hinter mir, doch obwohl mein Wurfgefährte mich zum Bleiben überreden wollte, tappte ich mit festen Pfotenschritten aus dem Lager.

B) Selbstgespräch

Graufuß, was hast du dir nur dabei wieder gedacht?, wunderte ich mich erneut über meine eigene Entscheidung, den Steinbruch und damit den KieselClan hinter mir zu lassen.

C) in der dritten Person

Graufuß spürte, wie sein verkrüppeltes Bein langsam steif wurde, je länger er unterwegs war. Er brauchte unbedingt eine Pause.

D) indem sich die Katze selbst vorstellt

„Schönes Sonnenhoch, junger SonnenClan-Schüler. Ich bin nur ein alter Krieger und auf der Durchreise zu den Zweibeinerbauten, um dort meinen Lebensabend zu verbringen."

Der kleine, cremefarbene Kater fauchte, aber Graufuß ließ sich davon nicht einschüchtern, hatte er sich doch schon in vielen Kämpfen bewiesen. Als der Blick des Jüngeren auf sein steifes Bein fiel, schien auch er das zu erkennen und sein Körper entspannte sich.

„Im SonnenClan werde ich Wachtelpfote gerufen, und wie heißt du?", fragte der Schüler nun nicht ohne Neugierde in der Stimme.

„Man nennt mich Graufuß", miaute der erfahrene Krieger und Erkennen blitzte in den bernsteinfarbenen Augen auf.

E) wird von jemandem anders erkannt

Der kleine Schüler hüpfte aufgeregt vor ihm her, während der ältere Krieger ihm etwas langsamer folgte. Er wollte ihn doch tatsächlich zum SonnenClan bringen, zu den Katzen, die der KieselClan seit Monden zum Ursprung allen Übels zählte.

„Erdbeerhimmel, Erdbeerhimmel! Du wirst nie erraten, wen ich auf unserem Territorium entdeckt habe!", jaulte Wachtelpfote in das unbekannte Lager hinein, aus dem kein Laut zu hören war.

Eine Kätzin kletterte nun aus den Baumwipfeln hinab, ihre Krallen schabten leise an der Rinde und ihre grünen Augen fixierten ihn mit ihrem durchdringenden Blick.

„Es ist Zweiten Anführern verboten, das Territorium eines anderen Clans ohne Grund zu betreten, Graufuß", sagte sie mit kalter Stimme und unwillkürlich erschauderte der kräftige Kater.

2. (wird laufend ergänzt)

Feder und Pfoten - WaCa-SchreibwettbewerbWo Geschichten leben. Entdecke jetzt