Alte Zeiten

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Sie war so aufgeregt, das sie kaum still sitzen konnte, denn heute war ein für sie unglaublich wichtiger Tag. Sie wollte unbedingt neue Freunde finden und einen guten Eindruck machen, denn man zieht ja nicht jeden Tag in eine neue, fremde Stadt. Sie war so oder so schon ziemlich aufgeregt und das sie sich selbst vor ihrer neuen Klasse noch vorstellen müsste, anstatt sich einfach in der hintersten Reihe zu verstecken, machte ihr ein wenig Angst. Aber ihre Lehrerin schien dies schon bemerkt zu haben, und da ihre Tante ihr ihre Situation schon vorab erklärt hatte, war sie sehr nett und rücksichtsvoll zu ihr. Sie schloss ihre neue Lehrerin durch ihre tolle sympathische Art auch gleich in ihr Herz, aber sie bestand trotzdem darauf, dass sie sich selbst noch einmal vorstellte.

Jetzt sitzt sie also nicht mehr im Büro der Direktorin mit ihrer neuen Lehrerin, sondern stand mit zitternden Knien vor einer Gruppe ihr fremder Kinder, die ab jetzt ihre neue Klasse sein sollten. Ihre Lehrerin schaute sie erwartungsvoll und gleichzeitig ermutigend an, was ihr auch den nötigen Mut gab, den Mund aufzumachen und so selbstbewußt wie es für sie gerade möglich war anzufangen das zu sagen, was sie so oft mit ihrer Tante geübt hatte. ,,Hallo, mein Name ist Sarah und ich bin vor 3 Wochen erst hergezogen." Ihre Lehrerin war erleichtert, denn ihre Tante sagte, es könnte passieren, dass sie gar nicht erst anfängt zu sprechen. Aber zugleich wusste sie auch wie schwer es für das kleine Mädchen vor ihr sein musste, also machte sie schnell mit der Begrüßung weiter und begann dann den Unterricht. Sarah sollte ihren ersten Schultag an einer neuen Schule in einer fremden Stadt doch nicht gleich als schlimmen Tag in Erinnerung behalten.

Die erste Stunde ging schnell zu Ende, und so wie den Rest des Tages, sprach Sarah mit kaum jemandem wenn sie es nicht musste. Aber sie wurde auch nicht gezwungen, da das zu erwarten war. Die Schule war im Vorfeld über Sarahs aktuelle Situation informiert worden damit es für sie leichter werden würde und niemand unerwünschte Fragen stellen würde.

Denn welches Grundschulkind spricht denn schon gerne darüber, dass es erst vor ein paar Wochen seine Eltern verloren hat, und jetzt zu dessen Tante in einen anderen Staat ziehen muss? Richtig, gar keins. Also versuchte jeder Sarahs erste Zeit nach der Ankunft so unkompliziert wie nur möglich zu machen, damit sie sich so schnell wie möglich einlebt und eine so gut es geht noch tolle weitere Kindheit hat...

The ShapeshifterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt