Kapitel 10

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Meine schöne Gefährtin wird rot und dieses Verhalten lässt mich schmunzeln.

Ich bin so fasziniert von ihr, dass ich erst jetzt bemerke, dass ich ihren Namen nicht kenne. Mit Mühe entferne ich mich von ihr, damit sie wieder zu Atem kommt.

"Wie ist dein Name, meine Schöne?", frage ich lächelnd.

Sie scheint immer noch verlegen zu sein und fängt an mit ihren Fingern zu spielen.

"Violet. Ich bekam den Namen, als meine Mutter meine Augen zum ersten Mal sah. Wenn du mich fragst, ziemlich passend jetzt."

Mein Lächeln wird breiter. Er ist mehr als passend. Violet. Meine violette Prinzessin.

"Aber was ich nicht verstehe. Du hast die Chance eine Prinzessin zu heiraten. Musst du als Prinz nicht eine Prinzessin heiraten? Was passiert jetzt? Heiratest du sie?"

"Nein, meine Schöne. Ich werde keine außer dich heiraten. Außerdem bist du eine Prinzessin, seitdem ich an dich gebunden bin. Nur gib mir etwas Zeit um diese Allianz mit den Zuhrianern zu lösen, ohne einen Krieg mit ihnen zu starten. Du musst mir vertrauen. Ich werde dich mit nach Xandor nehmen. Als meine Frau."

Es wäre leichter, wenn ich meine Brüder kontaktieren könnte. Aber ich muss dies allein schaffen. Sobald Nevan hört, dass ich meine Kavis gefunden habe, wird er sich opfern und Keresa zur Frau nehmen. Nur damit ich glücklich werde. Dies werde ich nicht zulassen. Es gibt noch andere Möglichkeiten, ich muss nur sehen welche.

"Also möchtest du einen Plan schmieden, ohne dass es die anderen erfahren?"

"Ja!", antworte ich ihr.

"Dann werde ich wieder zur Prinzessin gehen. Sie darf keinen Verdacht schöpfen."

"Nein!", sage ich streng und packe sie am Handgelenk, als sie aufstehen will.

"Ich werde dich nicht noch einmal in die Höhle des Löwens schicken. Lieber sterbe ich, als dass man dir wieder weh tut."

"Sie wird uns beide töten, wenn sie hiervon erfährt."

"Sie hat dich weggescheucht. Entweder denkt sie, dass dich jemand anderes mitgenommen hat oder dass du geflohen bist. Du wirst hier bleiben. In diesem Zimmer. Bei mir. Niemand wird etwas davon wissen."

"Ist es nicht gefährlich?"

"Gefährlicher wäre es, das Tier in mir zu wecken. Dies würde passieren, wenn man dir erneut weh tut."

Ich atme laut aus und seufze schließlich.

"Ich werde mich um deine Verletzungen kümmern. Als erstes hole ich dir kaltes Wasser für deine Brandwunden an deinen Fußsohlen. Sie müssen mit Sicherheit schmerzen."

Ich steuere zur Tür und werfe ein Blick nach hinten zum Bett. Violet sieht mich an, als würde sie mir immer noch nicht alles glauben, was ich ihr erzählt habe.

Ich lächle sie beruhigend an und stürme nach draußen. Vielleicht habe ich sie überfordert. Womöglich hätte ich nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen dürfen.

Cilian und Calix haben es anders gemacht, als ich. Sie haben Dahlia und Rose erst später gesagt, dass sie verliebt sind. Sie wollten ihre Gefährtinnen nicht erschrecken.

Ich wünschte, dass auch wir diese Chance hätten. Doch meine Situation ist anders. Wir beide befinden uns auf einen fremden Planeten. Sie ist in Gefahr und ich muss sie hier rausbekommen, bevor jemand davon erfährt.

Ich habe ihr meine Gefühle mitgeteilt, damit sie weiß, dass ich es ernst meine. Sie soll nicht denken, ich würde lügen nur um sie ins Bett zu bekommen.

"Prinz Kavan? Was tut Ihr hier?", erkundigt sich Charis.

Ich deute auf den Eimer, den ich gerade mit dem eiskalten Wasser auffülle.

"Ich brauche nur frisches Wasser, danach gehe ich mich hinlegen."

"Ihr hättet eine der Sklaven darum bitten können. Es ist nicht notwendig, dass ihr euch selbst die Hände schmutzig macht."

Als der Eimer voll ist, richte ich mich auf und stelle mich nun vor Charis hin.

"Was ich selbst erledigen kann, erledige ich auch selbst. Nicht nötig, dass ich jemanden darum bitte."

"Aber ..-"

"Wenn Ihr mich nun entschuldigt, ich möchte nun schlafen gehen."

Mit dem Eimer Wasser, entferne ich mich vom Brunnen und gehe mit schnellen Schritten zurück zu meiner Gefährtin.

Ich kann es kaum erwarten, sie endlich wieder zu sehen und ihre Stimme zu hören. Doch als ich bei ihr bin, macht sie mir einen Strich durch die Rechnung.

Sie liegt auf dem Bett und ihre Augen sind geschlossen. Ihre Brust hebt und senkt sich langsam und ich stelle fest, dass sie eingeschlafen ist.

Lächelnd mache ich hinter mir die Tür zu und sperre sie erneut ab.

Verlangen - Kavan & VioletWo Geschichten leben. Entdecke jetzt