Kapitel 6

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Nachdem sie sich vorher nochmal kurz im Hotel frisch gemacht hatten, liefen die zwei gemeinsam den gleichen Weg wie gestern Abend. Nur das sie dieses mal in das kleine Ramen Restaurant gingen.

Freudestrahlend betrat Naruto den Laden und ließ sich auf einen der Hocker fallen. Es war wirklich klein hier. Nur eine Handvoll Tische standen an den Seiten und am Tresen standen ein paar Hocker.

Mit einem skeptischen Blick setzte sich Sasuke neben Naruto und studierte die Karte, welche an der Wand hing. Er verzog leicht das Gesicht, als Naruto auch schon voller Vorfreude seine Bestellung aufgab. 

„Einmal Ramen mit Schweinefleisch.", rief er dem Mann hinter dem Tresen zu. Erwartungsvoll sah der Mann nun zu Sasuke, um seine Bestellung ebenfalls entgegenzunehmen. „Ich nehme das gleiche.", brummte er und der Mann nickte.

„Jetzt seien Sie doch nicht so mies drauf. Probieren Sie doch erstmal das Essen.", flötete Naruto und konnte es kaum erwarten, endlich seine heißgeliebten Ramen zu essen.

Der Schwarzhaarige schüttelte nur mit dem Kopf und wenig später standen auch schon zwei volle Ramen Schüsseln vor ihnen.

„Guten Appetite!", rief Naruto freudig und fing an, genüsslich die Nudelsuppe zu essen. Sasuke beobachtete den Blondschopf dabei und ein kleines Grinsen schlich sich über seine Lippen. 

Wie kann man nur so verrückt nach Ramen sein, dachte er sich und widmetet sich seiner Schüssel.

Mit niedrigen Erwartungen schob sich Sasuke eine volle Ladung in den Mund und musste mit erstaunen feststellen, dass es besser schmeckt als erwartet.

„Und?", fragte Naruto neugierig und sah erwartungsvoll zum Uchiha. „Ist okay.", gab er nur knapp von sich, obwohl es ihm ebenfalls schmeckte.

Der Uzumaki lachte nur und schüttelte den Kopf. „Sie können ruhig zugeben, dass es Ihnen schmeckt!", summte Naruto und schlürfte den Rest aus seiner Schüssel. „Tz.", kam nur als Antwort zurück.

Als auch Sasuke seine Portion leer geschlürft hatte, schenkte er Naruto seine Aufmerksamkeit.

„Erzählen Sie mir etwas über sich.", sagte er und blickte Naruto direkt in seine Augen. – In diese wunderschönen Himmelblauen Augen.

Überrascht von der Frage zuckte Naruto etwas zurück. Sein Boss will etwas über ihn erfahren? Seit wann interessiert der sich für jemand anderen als sich selbst?

Doch er konnte seinen Blick nicht abwenden. Diese schwarzen Augen, welche einem direkt in die Seele blicken ließen, waren wie Magneten, die ihn magisch anzogen. Wieso muss sein Boss auch so gut aussehen?

Kurz huschte einmal das Bild von heute Morgen durch seinen Kopf, wie Sasuke nackt unter der Dusche stand und sofort färbten sich seine Wangen rot. Shit – warum muss er auch jetzt daran denken.

„Was wollen Sie denn Wissen?", nuschelte Naruto und unterbrach schließlich den Blickkontakt.

„Woher kommen Sie?", fragte der Schwarzhaarige, „Sie sehen nicht aus wie jemand, der in einer Großstadt aufgewachsen ist."

Kurz überlegte Naruto, ob sein Boss ernsthaftes Interesse an ihm hatte oder ob dieser nur aus Nettigkeit fragte. Wobei der Uchiha nie irgendwas einfach nur so tuen würde.

„Stimmt. Ich komme aus Konoha. Ein kleines Dorf im Süden Japans. Es ist wirklich schön da und jeder kennt jeden. Ich habe sehr lange überlegt, ob ich das Dorf und meine Familie verlasse, um in Tokio zu studieren, doch alle haben mir großen Mut zugesprochen. Nach meinem Studium habe ich sofort eine Stelle bei Uchiha Industries bekommen und naja.... ab da kennen sie es ja.", grinste Naruto kurz, doch wurde dann wieder etwas ernster. „Manchmal vermisse ich sie alle so sehr, dass ich am liebsten sofort wieder zurück gehen möchte. Zu meinen Freunden habe ich immer weniger Kontakt, aber wenn ich mal zuhause bin, ist alles so, als wäre ich nie weg gewesen. Nicht falsch verstehen, Kiba ist mein bester Freund und ohne ihn wäre ich hier echt aufgeschmissen, aber zu meinen Freunden von damals habe ich ein anderes Verhältnis, weil wir gemeinsam aufgewachsen sind."

Tatsächlich hörte der Uchiha aufmerksam zu und nickte zwischendurch immer mal wieder.

„Scheint, als hätten Sie eine schöne Kindheit gehabt.", meinte Sasuke und schnell nickte Naruto. „Ja eine wirklich schöne! Mein Onkel ist mit mir damals immer zu den heißen Quellen gefahren. Da konnte man so schön entspannen, wobei er mich da öfter allein gelassen hatte, weil er irgendwelche Nachforschungen anstellen musste. Keine Ahnung, war damals noch sehr jung.", zuckte Naruto mit Schultern und der Uchiha musste sich ein Grinsen verkneifen, da er sich denken konnte, was diese Nachforschungen hätten sein können.

„Und Ihre Freundin war nicht traurig, als sie gegangen sind?", kam als nächste Frage, die den Blondschopf leicht überrumpelte. Wieso will sein Boss auf einmal so viel über ihn wissen? Was plant er?

„Wir haben Anfangs eine Fernbeziehung geführt, doch auf Dauer hat es nicht gehalten. Jetzt bin ich seit Jahren Single, da ich neben der Arbeit kaum Freizeit habe."

Aufmerksam hörte der Uchiha zu. „Das tut mir leid für Sie."

Schnell warf Naruto abwehrend die Hände in die Luft und schüttelte den Kopf. „Nein, nein muss es nicht. Es ist besser so."

Zustimmend nickte Sasuke und nippte gedankenverloren an seinem Getränk.

„Was ist mit Ihnen? Sind Sie verheiratet oder haben eine Freundin?", grinste der Uzumaki aber erntete nur das typisch verächtliche schnauben.

„Wir sollten zurück zum Hotel. Morgen wird anstrengend und ich erwarte wieder hervorragende Leistungen!", sagte der Uchiha und zahlte wieder mit der Firmen Kreditkarte, bevor er aufstand und hinauslief.

Was war das denn jetzt? Er darf persönliche Fragen stellen, aber ich nicht? Pf – er ist und bleibt ein Arschloch.

Grummelte Naruto vor sich hin, als er ebenfalls aufstand, sich höflich beim Koch bedankte und verabschiedete und schließlich auch aus der Tür lief.

Draußen stand Sasuke an der Hauswand gelehnt und hatte sich eine Zigarette angesteckt. Sofort verzog Naruto das Gesicht, als er den Rauch abbekam.

„Rauchen ist ungesund das wissen Sie, oder?", fragte er mit vorwurfsvollem Blick, doch der Uchiha schnaubte nur. „Ramen sind auch ungesund und Sie essen Sie trotzdem.", sagte der Uchiha trotzig, machte aber dennoch die halb aufgerauchte Zigarette aus und warf sie in den dafür vorgesehenen Mülleimer.

Überrascht von der Geste grinste Naruto zufrieden und lief neben dem Uchiha zum Hotel zurück.Dort angekommen, fuhren sie hoch in ihre Suite und erschöpft ließ sich Naruto auf das Sofa fallen. 

Der Uchiha steuerte wieder sein Schlafzimmer an, doch dieses mal hielt er kurz inne.

„Gute Arbeit heute.", sagte er noch und verschwand schließlich hinter der Tür.

Geschockt von der Aussage saß der Blondschopf da und fragte sich, was sein Boss genommen hatte, um ihm ein Lob zu geben. Doch diese kleinen Worte fühlten sich wirklich gut an!

Glücklich zog sich der Uzumaki seine Schlafsachen an und viel schließlich in einen tiefen Schlaf.


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1057 Wörter ♥

Wenn aus Hass Liebe wird. - SasuNaruWo Geschichten leben. Entdecke jetzt