ĸﻪթﻨէεl 35

63 17 7
                                    

»Das ist doch absoluter Schwachsinn.« Vincent schlug mit der Faust auf den Tisch. »Wie können Sie es wagen, mich zu beschuldigen.«

»Herr Stein, beruhigen Sie sich. Wir machen auch nur unseren Job und ... alle Wege führen momentan nicht nach Rom, sondern in ihre Richtung.« Herr Balschunat lächelte ihn an.

»Dann haben Sie sich mehr als verlaufen.« Er wurde grantig und das sah man ihm auch deutlich an.

»Ich zähle mal alles auf.« Der Kriminalbeamte stand auf, während der andere hinter Dag und Vincent ein wenig entfernt auf einer Bank neben der Türe platz genommen hatte. »Und ich bitte Sie dieses Mal mich endlich ausreden zu lassen, ansonsten müssen wir hier komplett anders fortfahren und ich denke nicht, das dies in Ihrem Interesse wäre.«

»Lass ihn jetzt erst einmal ausreden.« , sagte Dag leise. »Danach kannst du wieder Gas geben.«

Vincent nickte und Herr Balschunat begann, wobei er auf und ab ging. »Sie sind ihrer Frau fremdgega- ...«

»Bin ich ni-...«

»Pscht.« , unterbrach Dag ihn. »Lass ihn zuerst.«

Der Beamte sah nicht erfreut aus, sprach dennoch weiter. »Sie sind ihrer Frau fremdgegangen. Wir befragen auch andere Menschen Herr Stein, und so wurde es uns mitgeteilt. Demzufolge hat Ihre Frau sich getrennt.« Er machte eine kurze Pause. »Sie kommen mit der Trennung nicht so ... zurecht. Sie haben hier letztens selbst zugegeben, dass Sie sie noch lieben. Also können wir davon ausgehen, dass Sie auch imstande wären, alles dafür zu tun. Die Rosen wurden vorerst vor der Türe abgelegt, eh sie danach in Frau Steins Wohnung zu finden waren. Da Sie genauestens wissen, wo sie wohnhaft ist und teilweise sogar ihren Tagesablauf wissen, nicht zu vergessen, Sie hätten die Möglichkeit durch nahen Kontakt gehabt, den Schlüssel nachzumachen, führt dieser Weg auch zu Ihnen.« Er räusperte sich kurz. »Das Kleid war in Ihrer genauen Größe. Als ... ihr Mann liegt es ebenso nahe, dass sie darüber im Bilde sind, welche Konfektionsgröße sie besitzt. Momentan lauern Sie ihrer Frau auf. Sie beobachten sie aus der Ferne.« Er grinste Vincent an. »Jetzt dürfen Sie.«

In diesem Fall räusperte er sich. »Erstens ... ich bin ihr nicht richtig fremdgegangen. Es war ein Kuss ... ein dämlicher Kuss und ich bereue es über alle Maßen. Zweitens, kenn' ich meine Frau in- und auswendig, und würde ihr nie im Leben Rosen holen. Ich kenne ihre Lieblingsblumen und bin sogar dabei unseren Garten für sie umzumodeln, denn so etwas tue ich. Ich lege nicht irgendwas vor ihre Schwelle, nein ... sie weiß obendrein über diese Angelegenheit Bescheid. Und ich bin nicht darüber im Bilde, welche Größe dieses Kleid besitzt, weil ich ihr noch nie eines gekauft habe. Sie trägt kaum solche Teile. Nur für Veranstaltungen, und da meist Gesponserte.« Er folgte mit seinem Blick dem Kriminalbeamten, der sich nun wieder ihm gegenüber setzte. »Und drittens ... haben sie einerseits richtig beobachtet, dass ich meine Frau im Auge behalte. Jedoch nicht, weil ich ihr schaden will oder Sonstiges. Irgendein Verrückter ist bei ihr eingebrochen und ich habe Angst, dass ihr etwas geschehen könnte.«

»Ich erkläre Ihnen jetzt weiterhin, wie wir das sehen. Ihre Frau war mit Jonathan Jackobi verabredet. Sie haben dies irgendwie erfahren und waren demzufolge sauer. Sie sehen ihre Ehe nicht als beendet an und wollten selbstverständlich keinen Nebenbuhler haben. Also haben Sie ihn beiseitegeschafft. Da Sie soeben auch nicht mit Ihrem eigenen Wagen unterwegs waren, um ... Ihre Frau zu beschatten, gehen wir davon aus, das Sie sich im Übrigen für den Anschlag auf Herrn Jackobis Leben einen anderen besorgt haben.« Sein Grinsen blieb.

»Das ist Rufmord.« , meinte Dag. »All das ist nicht wahr. Das ist aus Ihren Fingern gezogen. Vincent würde nie jemanden etwas zuleidetun. Und während der Tatzeit war ich bei ihm.«

»So wie jetzt ...?« Er sah in seine Unterlagen. »... Herr Kopplin?«

»Ja. So wie jetzt.«

»Sie sind kein glaubwürdiges Alibi. Sie waren schließlich auch jetzt bei Herrn Stein, als er Frau Stein aufgelauert hat.«

»Ich hab' ihr nicht aufgelauert.« , meckerte Vincent. »Ich will auf sie aufpassen.«

»Indem Sie sie ... heimlich beobachten?!« Er sah ihm dementsprechend an, um nochmals auf alles hinzuweisen.

»Meine Frau möchte mich zurzeit nicht sehen. Wir stecken halt ... in einer Krise. Sie ist mir dennoch wichtig, weshalb ich ihr Schutz geben möchte. Versteh'n Sie es jetzt?«

»Momentan haben wir noch nichts Konkretes in der Hand gegen Sie, weswegen wir Sie in diesem Fall auch gehen lassen. Ich möchte Sie jedoch bitten, mit meinem Kollegen mitzugehen und beide ihre Fingerabdrücke zur Verfügung zu stellen.«

»Unsere Fingerabdrücke?« Vincent stand bereits auf. »Wozu? Um zu beweisen, ob ich in der Wohnung war? Das kann ich Ihnen sofort beantworten. Ja ... war ich. Sie haben mich selber dort gesehen.«

»Nein, Herr Stein. Wir haben das Tatfahrzeug gefunden.« , antwortete er darauf. »Oder möchten Sie nicht ihre Abdrücke zur Verfügung ...?«

»Doch doch. Keine Sorge. Wir haben nichts zu verbergen.« , mischte Dag sich ein.

Der andere Polizist stand auf und öffnete die Türe.

»Ach Herr Stein, bevor ich es unter den Tisch fallen lasse.« , sprach Herr Balschunat. »Wir haben Sie im Auge. Vergessen Sie das nicht.«

Denn jeder Song, erinnert mich an unsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt