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Milla hatte sich zwar entschieden, fühlte sich dennoch ein wenig unwohl, als sie mit Vincent, der ihre Taschen getragen hatte, das Haus betreten hatte.

Die Polizei hatte ihr nochmals davon abgeraten mit ihm mitzugehen, als wäre er ein Schwerstverbrecher. Was ihr tatsächlich in der Seele wehtat. Und sie gab sich selbstverständlich die Schuld dafür, denn wäre sie nicht mit Jonathan weggegangen, wäre es erst gar nicht so weit gekommen.

~ Passen Sie gut auf sich auf ~

Hatte der Kriminalbeamte gesagt und ihr auch noch die Nummer seines Diensthandys gegeben. Zudem hatte er dem Ehepaar berichtet, das sie trotzdem unter Beobachtung stehen würden. Die Eine aus Schutz, der Andere wegen der Verdächtigung ein Straftäter zu sein.

Das war es nicht, was sie beunruhigte. In der Hinsicht wusste sie, dass Vincent nicht derjenige war, den sie suchten. Die Unruhe war da, aufgrund des Bammels davor, wie sie beide miteinander umgehen sollten.

»Soll ich dir einen Kaffee machen?« , fragte er sie und stellte die Taschen erst einmal auf dem Boden ab.

Milla schüttelte den Kopf. »Vincent ... wir ... das bedeutet nicht, dass wir beide wieder ... zusammen sind.« , schoss es am Ende regelrecht aus ihr heraus, nachdem sie erst einige Wörter gedanklich sortieren musste.

Er drehte sich um, sah sie ein paar Sekunden stumm an und nickte. »Ich verstehe. Keine Sorge ... ich ... penn' auf der Couch. Oder ... im Gästezimmer.«

»Ich wollt' nicht das du jetzt ...«

»Nein, ich verstehe.« , unterbrach er sie. »Du bist nicht hier, weil du mir verziehen hast.«

»Du weißt, dass das alles nicht so einfach ist.«

Er nickte ein weiteres Mal. »Ich weiß. Aber ich bin froh, dass du hier bist.« , sagte er. »Ich will nur, das du in Sicherheit bist.«

Milla lächelte ihn leicht an und ging dann Richtung Terrasse, wo sie nach draußen sah. Vincent hatte die Arbeit dort tatsächlich weiterführen lassen. Er war weiter dabei alles für sie umzusetzen. Sie hatte so ein schlechtes Gewissen, da sie doch versuchte, dennoch eine Trennung für immer in Betracht zu ziehen, während er ... das Nest weiter für sie verschönerte.

»Ich finde, wir sollten uns wieder einen Hund anschaffen.« , hörte sie ihn reden.

»Was?« Sie drehte sich zu ihm um.

Vincent stand neben der Couch. »Einen Wachhund. Wenn ich nicht hier bin oder so.«

»Wir haben uns damals entschieden, keinen mehr zu holen, weil wir beruflich zu sehr eingespannt sind.«

»Ja ich weiß, aber ich würde es in dem Fall nochmal ... in Betracht ziehen.«

»Und ... wohin mit ihm, wenn ... dieser Mensch in Gewahrsam genommen ist?« Sie musste es ansprechen.

»Vielleicht ist bis dahin ja ...«

»Vincent.«

Er sah in ihr Gesicht. »Es tut mir leid. Ich wollt' jetzt nicht wieder damit anfangen.«

Sie trat näher und setzte sich auf die Couch. »Ich weiß deine Sorge zu schätzen, aber wir sollten uns in ... unserer derzeitigen Lage nichts ... anschaffen. Erst Recht kein ... Lebewesen.«

»Ja. War vielleicht ... unüberlegt. Ich dachte halt, wenn ich Max ...« Er sah an ihrer Mimik, dass sie dies wohl nicht weiter ausdiskutieren wollte, weshalb er abstoppte. »Die Kamera an der Eingangstüre und ... die Alarmanlage, müssten hier ausreichen.«

Milla nickte. »In drei Tagen drehe ich wieder und bin ...«

»Was? Aber ich dachte wegen Jonathan ...«

»Momentan laufen schon Verhandlungen für die Neubesetzung. So lange drehen wir das, was ohne diesen Part möglich ist.«

»Milla jemand ist hinter dir her.«

»Aber da bin ich sicher.«

»Derjenige wusste von deiner ...« Er stoppte wie gehabt kurz ab. »Er war im Bilde darüber, das du dich mit Jonathan getroffen hast. Woher sollte er das wissen?«

»Möglicherweise ... Zufall. Wenn ... wenn dieser Kerl, oder vielleicht ist es auch eine Frau, aber ... wenn diese Person mich beobachtet dann ... kann er-sie-es mir später gefolgt sein, und ... uns da ...«

»Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit? Liegt es nicht näher, dass die Person es mitbekommen hat?«

Milla dachte für einen kurzen Moment nach und schüttelte dann ihren Kopf. »Nein. Wie sollte diese Person unbemerkt da ... nein.«

»Doch. Ich glaube, ich werde es der Polizei mitteilen. Also ... meine ... Vermutung.«

»Es tut mir leid, das sie dich verdächtigen.« , sagte sie. »Das habe ich nicht gewollt.«

»Ich weiß, aber ... möglicherweise habe ich mich auch selbst verdächtig gemacht, als ich ... dich beobachtet habe.«

»Du wolltest auf mich aufpassen.«

Er nickte. »Ja natürlich. Allein' der Gedanke, ich würde im Studio sitzen, während dieser Kerl ...«

»Die Polizei hat doch gesagt, sie ... beschatten uns. Du musst dir also keine Gedanken mehr machen.«

»Denkst du echt, das kann ich abschalten?« Er schüttelte dabei den Kopf. »Niemals.«

»Hier kommt niemand rein. Unsere Alarmanlage und ... die Kamera ...« , wiederholte sie seine Worte von vorhin. »... reichen aus.« Sie sah ihm natürlich an, dass es ihm keineswegs ausreichte, und selbstverständlich hatte sie Angst, aber die wollte sie ihm im jetzigen Augenblick nicht übermitteln. Dass sie zitternd in seinen Armen gewesen war, musste sich nicht wiederholen. Diese Nähe war schön und doch gefährlich. Sie durfte diesen Aspekt nicht vergessen.

Ihr Handy klingelte und sie schaute drauf. Es war Lola. »Ja?«

»Wo bist du? Ich habe doch gesagt, wir bleiben zu Hause. Ich war nur einkaufen und ... wo bist du Milla?«

»Du musst dir keine Sorgen machen. Es ... es ist alles gut.«

»Wo du bist.« , wiederholte sie etwas lauter.

»Ich bin ... zu Hause. Also ich mein', ich ... ich bin bei Vincent.«

»Was? Wieso?«

»Ich war nochmal in meiner Wohnung und ... Karim war dabei. Ich wollte noch ein paar Sachen holen.« , begann sie. »Da war eine Kamera.«

»Was?«

»Ja jemand ... hat mich beobachtet. Ich weiß nicht, wie lange sie schon da oben ist.«

»Weiß die Polizei davon?«

»Ja. Sie war da.«

»Und ... warum bist du bei Vincent?«

»Ich ... ich hielt es fürs Beste, wenn ich wieder so lange ...«

»Spinnst du? Du sollst hier bei mir sein Milla. Es war so ausgemacht.«

»Ja, ich weiß, aber ... hier ist es sicher.«

»Nein, ich will das du ...«

»Lola wir reden ein andermal okay. Heut' war echt anstrengend.«

»Aber ...«

»Wir sehen uns. Tschau.« Sie wollte tatsächlich momentan nicht mehr darüber reden oder sich rechtfertigen, wieso sie bei Vincent war, weshalb sie demzufolge auch schnell aufgelegt hatte, nachdem Lola ein nicht erfreutes Tschüss gebrummt hatte.

Irgendwann würde ihre Freundin dies schon verstehen.

Denn jeder Song, erinnert mich an unsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt