Elvira:
Ich hatte gerade die verborgene Tür zum Tunnel gefunden, als ich hinter mir Schritte hörte. Verdammt, er hatte mich gefunden. Mein Herz raste, aber ich zwang mich, ruhig zu bleiben. Der Tunnel war meine einzige Chance. Ich schob die Tür auf und schlüpfte hinein, zog sie hinter mir zu.Der Tunnel war dunkel und eng, die Luft feucht und modrig. Ich tastete mich voran, Schritt für Schritt, während ich versuchte, so leise wie möglich zu sein. Jeder Atemzug schien in der Enge des Tunnels lauter zu werden.Doch plötzlich hörte ich seine Stimme hinter mir. „Elvira, du kannst dich nicht verstecken."
Adrian:
Ich wusste, dass ich nah dran war. Der Tunnel war ein Relikt aus früheren Zeiten, und nur wenige wussten davon. Aber Elvira war klug, zu klug. Ich folgte den Geräuschen ihrer Schritte, leise und vorsichtig, um sie nicht zu alarmieren.„Elvira," rief ich erneut, „du machst es dir nur schwerer. Gib auf."In dem Moment, als ich ihre Silhouette vor mir im Dunkeln erkannte, beschleunigte ich meine Schritte. Mit einem schnellen Griff packte ich ihren Arm und zog sie zurück. Sie kämpfte, trat um sich, aber ich hielt sie fest.„Lass mich los!" schrie sie, ihre Stimme voller Verzweiflung und Wut.„Das kann ich nicht," sagte ich ruhig, „du musst verstehen, dass es keinen Ausweg gibt."
Elvira:
„Du kannst mich nicht zwingen!" Ich trat weiter um mich, versuchte mich aus seinem Griff zu winden, doch er war zu stark.„Doch, das kann ich," sagte er, seine Stimme kalt und bestimmend. „Und du wirst keine andere Wahl haben."Er zog mich zurück durch den Tunnel und zurück in das Anwesen. Meine Flucht war gescheitert, und die Aussichtslosigkeit meiner Situation wurde mir klarer denn je.„Warum tust du das?" fragte ich schließlich, meine Stimme zitternd. „Warum lässt du mich nicht einfach gehen?"Er sah mich an, seine Augen hart und entschlossen. „Es gibt etwas, das du wissen musst, Elvira. Unsere Familien haben einen Vertrag geschlossen. Um den Krieg zu beenden, haben sie eine arrangierte Hochzeit zwischen uns beiden vereinbart."Mein Herz setzte einen Schlag aus. „Was? Das ist absurd!"„Nein, es ist Realität," sagte er leise. „Und du wirst dieser Hochzeit zustimmen, ob du willst oder nicht."
Adrian:
Ich konnte den Schock in ihren Augen sehen, und es tat mir fast leid, ihr die Wahrheit so hart und direkt ins Gesicht zu schleudern. Aber es gab keinen anderen Weg. Unsere Familien hatten diesen Vertrag als letzten Ausweg geschlossen, um den endlosen Krieg zu beenden.„Unsere Väter haben entschieden, dass eine Ehe zwischen uns die Fehde beenden könnte. Es ist der einzige Weg, um den Frieden zu sichern," erklärte ich.„Und wenn ich mich weigere?" fragte sie trotzig, ihre Augen funkelnd vor Wut.„Dann werden die Konsequenzen schwerwiegend sein," sagte ich. „Dein Vater hat zugestimmt, und wenn du dich weigerst, wird er leiden. Es ist Erpressung, ja, aber es ist die einzige Möglichkeit, die wir haben."
Elvira:Die Worte trafen mich wie ein Schlag. Eine arrangierte Hochzeit, um den Krieg zu beenden? Es klang wie ein schlechter Scherz. Aber der Ernst in Adrians Augen sagte mir, dass es die Wahrheit war. Meine Familie hatte mich verkauft, um Frieden zu erkaufen.„Ich werde das niemals akzeptieren," flüsterte ich, meine Stimme brüchig vor unterdrückter Wut.„Du wirst müssen," sagte er fest. „Denn wenn du es nicht tust, werden unsere Familien weiterhin Blut vergießen, und das können wir uns nicht leisten."Ich schloss die Augen, versuchte, die Tränen zurückzuhalten. Dies war ein Albtraum, aus dem es kein Erwachen gab. „Ich hasse dich," sagte ich schließlich, die Worte wie Gift auf meiner Zunge.„Das beruht auf Gegenseitigkeit," sagte er leise. „Aber manchmal müssen wir das Unmögliche tun, um das Mögliche zu erreichen."Mit diesen Worten führte er mich zurück ins Haus, und ich wusste, dass mein Schicksal besiegelt war. Die arrangierte Hochzeit war unausweichlich, und ich war nichts weiter als ein Bauer in einem Spiel, das weit über meine Kontrolle hinausging. Aber eines war sicher: Ich würde niemals aufhören zu kämpfen, niemals aufhören, nach einem Ausweg zu suchen.
Elvira:
Die Tage vergingen langsam, jeder von ihnen ähnlich dem anderen, während ich im Anwesen gefangen war. Adrian hatte seine Männer beauftragt, mich zu überwachen, und jede Fluchtmöglichkeit war mir verwehrt. Doch ich war entschlossen, meine Freiheit zurückzugewinnen, komme was wolle.Jeden Morgen wurde ich von einem der Hausangestellten geweckt, der mir das Frühstück brachte. Der Raum, den man mir zugewiesen hatte, war luxuriös, doch die Pracht fühlte sich wie ein goldener Käfig an. Ich verbrachte meine Tage damit, Bücher zu lesen und Pläne zu schmieden. Irgendwann würde sich eine Gelegenheit zur Flucht bieten, da war ich mir sicher.Adrian und ich sprachen kaum miteinander. Er schien stets beschäftigt mit seinen Geschäften und ließ mich größtenteils in Ruhe. Doch hin und wieder kreuzten sich unsere Wege, und jeder dieser Momente war geladen mit unausgesprochenen Worten und unausgelebter Wut.
Adrian:
Ich beobachtete Elvira aus der Ferne, versuchte meine Gefühle im Zaum zu halten. Sie war eine Gefangene, ja, aber sie war auch meine zukünftige Frau. Unsere Familien hatten dies beschlossen, und ich musste mich daran halten, ob ich wollte oder nicht. Manchmal, wenn ich sie ansah, konnte ich die Stärke und Entschlossenheit in ihren Augen sehen. Es beeindruckte mich, wie sie trotz ihrer Situation nicht aufgab. Doch ich durfte mich nicht von meinen Gefühlen leiten lassen. Unsere Ehe war ein Mittel zum Zweck, nichts weiter.Eines Abends, als die Dämmerung hereinbrach, hörte ich sie im Garten. Sie saß auf einer Bank und starrte in die Ferne. Ihre Einsamkeit war greifbar, und ich fühlte einen Stich des Bedauerns. Aber es war zu spät, um zurückzugehen.
Elvira:
Die Abende waren die schlimmsten. Die Dunkelheit brachte die Stille mit sich, und in der Stille fühlte ich mich am verletzlichsten. Einmal hörte ich Schritte hinter mir und drehte mich um, nur um Adrian dort stehen zu sehen. Seine Augen suchten meinen Blick, aber ich wandte mich schnell ab.
„Ich werde dich nicht ewig hier behalten können," sagte er leise, fast als würde er zu sich selbst sprechen. „Du musst verstehen, dass dies das Beste für uns alle ist."„Das Beste?" Ich lachte bitter. „Das Beste für wen? Für dich vielleicht. Für mich ist es die Hölle."Er schwieg, und in diesem Moment war da etwas in seinen Augen – eine Spur von Bedauern, vielleicht sogar Mitgefühl. Aber es war schnell verschwunden, ersetzt durch seine übliche Härte.„Es gibt keinen anderen Weg," sagte er schließlich und ging zurück ins Haus.
Adrian:
Die Nächte waren nicht leichter für mich. Ich dachte oft an Elvira, an die Art und Weise, wie sie sich wehrte, an ihren unbezwingbaren Geist. Sie war anders als alle Frauen, die ich kannte. Trotz allem, was zwischen unseren Familien vorgefallen war, konnte ich nicht leugnen, dass sie mich faszinierte.Aber ich musste meine Gefühle unter Kontrolle halten. Unsere Ehe war eine strategische Entscheidung, keine romantische. Das hier war rein Business!
Elvira:
Einige Wochen vergingen, und mein Alltag wurde zur Routine. Jeden Morgen frühstückte ich allein, danach las ich Bücher oder ging im Garten spazieren. Die Diener behandelten mich respektvoll, aber sie waren immer wachsam, immer darauf bedacht, dass ich nicht entkam.Eines Tages kam Adrian auf mich zu, als ich im Garten saß. „Ich muss mit dir sprechen," sagte er, und ich konnte die Anspannung in seiner Stimme hören.„Was willst du?" fragte ich kühl.„Es geht um die Hochzeit," sagte er. „Sie wird bald stattfinden. Unsere Familien haben das Datum festgelegt."Mein Herz sank. Die Realität der arrangierten Ehe holte mich ein, und ich fühlte mich mehr denn je wie eine Spielfigur in einem grausamen Spiel.„Du hast keine Wahl, Elvira," fuhr er fort. „Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich... dass ich versuche, das Beste aus dieser Situation zu machen."„Das Beste?" Ich schnaubte. „Das Beste wäre, mich gehen zu lassen."Er schwieg einen Moment, dann sagte er leise: „Das kann ich nicht. Aber ich hoffe, dass wir... einen Weg finden können, miteinander auszukommen."Ich sah ihn an, suchte in seinen Augen nach einem Anzeichen von Aufrichtigkeit. Und für einen kurzen Moment glaubte ich, etwas zu erkennen – ein Hauch von Bedauern, vielleicht sogar von Zuneigung. Aber ich durfte mich nicht täuschen lassen. Dieser Mann war mein Feind, und ich würde niemals vergessen, was seine Familie meiner angetan hatte.

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Die verbotene Liebe
RomanceElvira eine starke und Selbstbewusste Frau verlor ihre Eltern relativ früh. Sie hatte ein normalen und ein nicht so "normales" Leben. Sie war eine Auftragskillerin. Sie tötet Kaltblütig Menschen die es verdient hatten zu Sterben. Dennoch hatte sie a...