Prolog - Colin

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"Ich hätte es an deiner Stelle gemacht, nachdem was ich gesagt hab.", murmelte er und schaute mich an. Ich wusste genau was er meinte, aber irgendwie war da doch noch diese kleine Hoffnung in mir. 
"Nachdem du was gesagt hast?", fragte ich deshalb und er hielt kurz inne, sprach dann aber weiter. "Das ich nicht verliebt bin in dich." Autsch. Nicht schon wieder das Thema. Ich schaute weg und trank einen Schluck meiner Cola. 
"Das kannst du doch sagen." Warum war ich nur so? Warum musste ich immer zu jedem so nett sein. Er schaute auf den Waldboden und schien nachzudenken.
"Nicht, wenn es nicht stimmt.", sagte er dann und es brauchte mich einen Moment um zu realisieren, was er da gerade von sich gegeben hatte. Hat Noah Temel gerade zugegeben, dass er mich doch nicht immer ganz so blöd fand, wie er vorgab? Ich sah zu ihm hoch und sah, wie er mich vorsichtig anlächelte. Ich lächelte zurück, und sah unsicher zwischen seinen Lippen und seinen blauen Augen hin und her.

Unsicher legte ich meine Hand auf meinen Oberschenkel in der Hoffnung, er würde sie vielleicht nehmen. Und dann passierte es tatsächlich. Unsere Finger berührten sich und es fühlte sich an wie kleine Blitzschläge auf meiner Haut. Er tippte meinen Finger leicht an, bis wir sie langsam ineinander verschränkten. Unsicher sah ich ihn von der Seite an und beruhigend strich er über meine Hand. Wir schauten auf unsere Hände, bis sich unsere Blick irgendwann trafen.
Augen, Lippen
Augen, Lippen
Sein Blick war so intensive und seine Augen leuchteten. Sie zeigten so viel Gefühl und das war die Seite, die ich nicht von ihm kannte. Bis gerade eben, hatte er sich noch nie bei mir geöffnet.

Irgendwann kam er mir näher. Er kam mir näher. Er machte den ersten Schritt. ALs ich dann merkte, dass er das diesmal wirklich wollte und es sich nicht wieder als Fehler rausstellen würde, kam ich ihm lächelnd entgegen, bis unsere Lippen irgendwann aufeinander lagen. Die ganzen Monate des Wartens hatten ein Ende. Mir war schon klar, dass ich auch andere Leute kennenlernen konnte, aber das wollte ich nicht. Ich wollte nur ihn. Und jetzt wusste ich auch, wofür ich gewartet hatte. Der Kuss war so Gefühlvoll und so zaghaft, dass ich weinen könnte. Indirekt hatte ich schon immer gespürt, dass da auch was bei ihm ist. Aber er brauchte einfach Zeit und die gab ich ihm dann.

Er legte seine Hand sanft an meine Wange und ich platzierte meine Hand auf seinem Oberschenkel. Endlich. 
Der Kuss wurde schnell intensiver und ich fühlte mich unfassbar gut.
Dieser Blick, mit dem er mich anschaute nachdem wir uns gelöst hatten, ließ mich für eine Sekunde erstarren. Alles war so perfekt an ihm. Er sah mir in die Augen und er sah so glücklich aus. Wir lehnten unsere Stirnen aneinander und lächelten einander an. 
Ein paar Sekunden später kam ich ihm näher und küsste ihn nochmal. Ich hatte das Gefühl, dass dieser Kuss noch intensiver war. Und länger.
Eins stand jedenfalls fest. Nie wieder wollte ich etwas anderen fühlen. Nie wieder wollte ich ihn loslassen geschweige denn gehen lassen. Vielleicht hielt das hier nicht für immer. Aber gerade im Moment waren wir beide einfach überglücklich, und das sollte uns keiner nehmen. 

sunlit affection - nolinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt