Flashback - Noah

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Zwei Jahre zuvor...

Wir hatten seit Tagen nicht mehr miteinander gesprochen und ich hielt diese unfassbar erdrückende Stimmung nicht mehr aus. 

"Noah.", begann Luan ruhig, die Anspannung war deutlich spürbar. "Warum hast du mir nichts von diesem treffen erzählt?", fügte er dann noch hinzu und schaute mich ernst an. Ich seufzte und rieb mir angestrengt die Stirn.
"Wie oft denn noch? Ich war einfach nur bei einem Klassenkamerad und habe dort gegessen. Nichts besonderes.", murmelte ich genervt.
"Nichts besonderes?" Luans Augen funkelten mich wütend an. Das würde nicht gut für mich ausgehen. Mittlerweile war ich jedoch gewohnt, so von ihm behandelt zu werden.
"Du triffst dich also regelmäßig mit diesem Typ und erzählst mir nichts davon?? Was verheimlichst du noch?", fragte er wütend und ich stand vom Bett auf, meine Hände zitterten leicht. 
"Ich verheimliche nichts. Du übertreibst.", flüsterte ich kaum hörbar und kleinlaut, weil ich angst vor ihm hatte. Nicht nur einmal hatte er mich grün und blau geschlagen.

Luan erhob sich ebenfalls vom Bett und seine Gestalt wirkte bedrohlich im schummrigen Licht des Zimmers. "Übertreiben!? Wer war noch bei diesem Treffen??" Ich wich einen Schritt zurück aber er kam trotzdem immer weiter auf mich zu. 
"Nur meine Klassenkameraden. Bitte beruhig dich." Meine Stimme zitterte vor Angst. Luan beruhigte sich nicht, im Gegenteil. Seine Stimme wurde noch lauter und schärfer. 
"Ich habe genug von deinen Ausreden! Warum kannst du nicht einfach ehrlich zu mir sein!?", rief er und ich fühlte, wie Panik in mir aufstieg. 
"Luan bitte. Ich habe dir nichts angetan, du hast falsche Vorstellungen, bitte glaub mir." Luan trat näher, seine Augen verengten sich zu einem kleinen Schlitz. Er packte meinen Arm fest und krallte sich in ihn, so dass ich meine Zähne zusammenbiss, um nicht loszuheulen. 
"Falsche Vorstellungen!? Wenn hier jemand falsche Vorstellungen hat, bist du das!" Ich versuchte vergeblich meinen Arm zu befreien, was ihn noch wütender werden ließ. 
"Luan, lass mich los du tust mir weh", flüsterte ich und eigentlich sollte ich ihn mittlerweile so gut kennen, dass ich genau wusste, dass er nicht loslassen würde. 
Seine Stimme wurde leiser und bedrohlicher.
"Ich will die Wahrheit wissen, Noah. Jetzt." Ich spürte, wie mir langsam ein paar Tränen in die Augen stiegen und meine Sicht verschwamm.
"Ich habe dir doch die Wahrheit gesagt, was willst du denn noch hören?", fragte ich verzweifelt und meine Stimme wurde lauter. Luan starrte mich einen Moment an, bevor er meinen Arm abrupt losließ und ich nach hinten stolperte. Ich hielt mir meinen schmerzenden Arm und schluchzte leise. 

"Du machst alles nur schlimmer, wenn du weinst.", sagte Luan kalt. "Ich vertraue dir nicht. Ich will die Wahrheit wissen und ich sage das zum letzten Mal."
"Es geht nicht um die Wahrheit, Luan. Egal was ich tue oder sage, nie passt es dir. Nie bin ich dir genug." Ich sprach endlich die Worte aus, die mir seit drei Monaten auf dem Herzen lagen. 
Luan ballte die Fäuste und ich tritt noch einen Schritt zurück. "Du hast mir ja auch nie einen Grund gegeben, dich zu lieben!"
Mein Blick war verzweifelt und ich wusste nicht mehr, was ich noch sagen sollte.
Er kam auf mich zu, bis unsere Gesichter nur noch wenige Zentimeter trennten. "Genauso wie dein Vater. Der hat dich auch nie geliebt und trotzdem versuchst du es immer wieder ihm zu gefallen, wie ein kleiner, naiver Junge. Wach endlich auf, Noah. Keiner liebt dich.", flüsterte er und scheuerte mir eine mit seiner flachen Hand. Fuck. Ich hielt mir meine Wange und als er aus dem Zimmer ging und die Tür hinter sich zuschmiss, sank ich zu Boden und umklammerte meine Knie. Ich blieb alleine zurück und das würde immer wieder so kommen. Ich war alleine und die Liebe machte alles kaputt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 23 ⏰

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