The smiths

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Bereits im Treppenhaus höre ich den Bass, der aus unserer Wohnung schallert. Ich meine schallt. Bass schallt. Ich denke schon in Worten die sie benutzt. Es steht schlimm um mich.
Während ich die Tür aufschließe, wechselt das Lied zu etwas ohne so viel Bass.

"Take me out tonight"

Wie gerne würde ich dich heute Nacht ausführen, aber ich glaube du willst nicht. Meine Schuhe abstreifend, gehe ich langsam in die Küche. Langsam, um sie nicht aus ihrer Trance zu wecken. Sie steht am Herd und tanzt. Blue Jeans, bauchfreies Top, offene Haare. Sie trägt nie offene Haare. Irgendetwas ist heute anders.
Sie schaut mich an, hört aber nicht auf zu tanzen, sondern nimmt mich an die Hand. Ich lasse es zu. "Komm, tanz mit!" Ich tanze mit. Ziemlich ungelenkig und peinlich, wie ich finde, aber ihr scheint es zu gefallen mit jemandem zu tanzen. Ich bilde mir nicht ein, dass es ihr gefällt speziell mit mir zu tanzen.

"And if a double-decker bus
Crashes into us
To die by your side
Is such a heavenly way to die"

Sie singt diesen Teil mit, schaut mich an. Sie hat so blaue Augen. So ein tiefes Blau habe ich noch nie zuvor gesehen und etwas sagt mir, dass ich es auch nie wieder sehen werde. Das Blau blickt mich an und ich starre zurück. Meine Augen versuchen zu sagen "Ja, ich möchte nirgends lieber sterben, als an deiner Seite", aber leider können sie nicht sprechen.

Projekt Monte-CarloWo Geschichten leben. Entdecke jetzt