4. ~Emily~

6 1 0
                                    

Als ich von der Schule nach Hause kam brachte ich mein Zeug ins Zimmer und begab mich dann auf den Weg zum Speisesaal. Die Jüngeren hatten alle bereits gegessen, weshalb nur die "Großen" hier waren. Ich holte mir einen Teller und ging dann in die Küche um mir das schon vorbereitete Essen zu holen. Bei den kleineren teilt Kathrin immer aus, aber um diese Zeit macht sie immer die Wäsche oder putzt das Haus. Bei uns ist die Arbeitsaufteilung so, wie man es von früher kennt und immer sagt das es schlecht sei. Es ist aber nicht zwingen schlecht. Tom hat einen relativ gut bezahlten Job bei dem er viel arbeitet um das ganze Heim instand zu halten und Kathrin kümmert sich um die Kinder. Außerdem ist sie nicht allein, weil jeder bei uns einen Dienst hat. Wir werden nicht bezahlt dafür oder so, sondern lernen liebevoll miteinander umzugehen und einen Haushalt zu führen. Wir Großen machen in der Schulzeit immer den Abwasch, weil wir die letzten sind die Essen, aber am Wochenende oder in den Ferien kochen wir und ein paar andere Waschen ab.

Im großen und ganzen funktioniert alles. Heute gab es zur Abwechslung mal einen Kuchen zum Nachtisch, weshalb ich mir nicht sehr viel Essen nahm. "Und? Wie war Schule?", frage ich als ich mich neben Ben niederließ. "Zwischen Läuten und Pause erträglich. Diese Mädchen denken echt wenn sie mich belagern bekommen sie meine Aufmerksamkeit...", jammert er woraufhin ich schnaubte. "Was?!", fragt er mich sofort. "Naja, du regst dich auf, dass dich Mädchen attraktiv finden und du beliebt bist. Findest du nicht auch, dass das sehr luxuriöse Probleme sind?", erklärte ich meine Reaktion belustigt. Das einzige was von ihm kam war ein gedämpftes: "Hm"

Nach dem Essen verkroch ich mich den restlichen Nachmittag in mein Zimmer und las ein Buch und machte meine Hausübungen. Es wurde immer dunkler bis es irgendwann schon bestimmt 21:00 Uhr war. Vor 22:00 Uhr kam ich sowieso nie ins Bett, deshalb stresste ich mich nicht damit mein Buch wegzulegen. Plötzlich störte ein schnelles Klopfen die Stille. Das Klopfen das ich immer ignorieren kann wenn ich will, weil ich es so gewöhnt bin, wird schnell und laut. irgendwas erhöht Felis Herzschlag. Ich überlegte sie anzurufen. Ihr Herzschlag verschnellerte sich echt selten. 

Es dauert nicht lange an bis es sich wieder beruhigt. Ich kam zu dem Schluss, dass Stiles ihr wahrscheinlich einen dummen Streich gespielt hat und sie sich erschreckt hat. Bei dem Gedanken an Stiles schlägt mein Herz schneller. Es kommt mir albern vor. Wenn ich einmal mehr als fünf Minuten mit ihm in einem Raum gewesen bin gewöhnte ich mich ohnehin immer daran und beruhigte mich. Ich hatte bestimmt zwanzig Minuten nur über Stiles und seine wunderbaren braunen Augen und sein zuckersüßes Lächeln nachgedacht, als mich das läuten meines Handy aus meinen viel zu schönen Gedanken riss. Ich schaute auf das Display und sah das es Feli war. Ohne zu zögern nahm ich ab. "Hey Feli, was gibt's?", frage ich sofort. Sie erzählte mir eine Geschichte davon wie sie Baden war und nackt in ihr Zimmer gehen wollte und da dann Derek stand. Bei Dereks Namen zuckte ich leicht zusammen. Derek wollte anscheinend Stiles abholen und zu einem Pack Meeting bringen, aber statt dessen saß sie jetzt in seinem Auto. Wie sie diese Geschichte so frei erzählen konnte während er offensichtlich neben ihr saß fand ich beeindruckend. "Komm sofort zum Hale Haus. Du weißt schon, Bodyguard...", forderte sie zum Schluss und als ich zögerlich zustimmte legte sie auf. Wenigstens war der Sprung ihres Herzens erklärt.

Wie sollte ich aus dem Heim kommen? Jetzt würden mich Kathrin und Tom zu Hundert Prozent nicht freiwillig rauslassen. Mary schlief schon. Ich könnte mich einfach rausschleichen, da meine "Eltern" sowieso nicht mehr ins Zimmer schauen, aber das war mich etwas zu unsicher. Kurzerhand wählte ich Bens Nummer. Ja er war im selben Haus, aber ich wollte keine Aufmerksamkeit auf mich ziehen indem ich mein Zimmer um diese Uhrzeit verlasse. "Was ist Löckchen?", fragt er mit einer für mich offensichtlich gespielt verschlafenen Stimme. "Jammer nicht du hast noch nicht geschlafen, ich brauche deine Hilfe", stellte ich sofort klar. Jetzt redete er normal, da er weiß dass er verloren hat: "Was ist denn?" "Eine Freundin brauch meine Hilfe und ich werde mich rauschleichen, ich will nur wissen dass du mir den Rücken freihaltest", fragte ich bemüht freundlich. "Geht klar, aber komm vor eins zurück, und schreib mir dann, nicht dass ich mir sorgen machen muss...", bittet er mich noch dann legt er auf. 

Erstaunlich gut gelaufen. Schnell zog ich mir über mein Top einen schwarzen Hoodie. Meine schwarze Jogging Hose behielt ich an. Meine Haare flocht ich schnell, dann zog ich mir die Kapuze über, schaltete das Licht aus und öffnete das Fenster. Mein Zimmer war im ersten Stock. Normale Menschen hätten damit ein Problem, aber naja, ich war nicht normal. Erstens war ich super in Sport und vor allem in Bodenturnen, und anderer Seites war ich ein Werwolf. Mit einem etwas übertrieben schönen Salto sprang ich hinunter und rollte mich unten schön ab. Ja ich fühlte mich viel zu sehr. Wieder hinaufkommen war das größere Problem. Aber mit einem ordentlichen Sprung würde sich das schon ausgehen. Ohne weiter zu zögern sprintete ich los. Wie öfter in letzter Zeit wurden mir meine Fähigkeiten mehr bewusst, als meine Umgebung verschwamm und ich in weniger als Fünf Minuten vor dem Hale Haus ankam. Okay, wir wohnen auch nicht sehr weit entfernt...

Ich komme fast gleichzeitig, oder eher ein bis zwei Minuten verspätet, mit Feli und Derek an. Als Feli mich sieht, was sie durch meine dunkle Kleidung erst nach dem fünften Mal schauen auf die Reihe bekommt, kommt sie aufgeregt auf mich zu gehopst und schließt mich in die Arme. Ich musterte Derek kurz während der Umarmung. Es war mir sofort klar, dass sie nicht nur wegen dem Pack Meeting zu aufgekratzt ist. Er war genau ihr Typ. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen wenn ich daran dachte, dass genau er sie nackt erwischt hat. Lass uns hinein gehen. Sagt Derek, der seltsamerweise wirklich auf uns gewartet hatte. Ich gab meine Kapuze wieder herunter und gehe auf ihn zu. Auch er kann seine Aura nicht verbergen. Okay, ich hätte auch ohne gewusst das er ein Werwolf ist, er war ein Hale. Genau wie ich. Als Derek mir in die Augen schaut und kurz verwirrt blinzelt bekomme ich leichte Panik. Weiß er etwas? Merkt er das ich ein Werwolf bin. Auch ich blinzelte kurz. "Was ist?", fragt Felicity, als würde sie spüren das wir beide verwirrt sind. Derek schüttelte kurz den Kopf, dann antwortete er: "Keine Ahnung, ich hatte einfach das Gefühl diese Augen, dieses Blau, schon Mal gesehen zu haben..." 

Natürlich. Er kannte Meinen Vater, oder eher meinen Erzeuger weil Vater zu viel währe, und er kannte seine Augen. Ich wandte schnell meinen Blick ab und drehte meinen Kopf zur Seite. Wir betraten Dereks Haus und er führte uns in einen Raum, in dem schon alle um einen Tisch warten. Stiles war hier. Mein Herz schlug sofort Höher. Ich merkte nur halb wie Derek auf ihn zuging und ihn etwas fragte. Ich musste mich bemühen, um ihn nicht anzustarren. Dann fiel mein Blick auf jemanden hinter Stiles. Ich blieb mit aufgerissenen Augen angewurzelt stehen. Was machte er hier? Sollte er nicht tot sein? Und wenn er mich erkennt? Was wenn Peter Hale sich an mich erinnert? Doch er schien keine Notiz von mir zu nehmen. "Sollte er nicht tot sein?", holte mich Feli nah an meinem Ohr zurück und sprach meine Gedanken aus. 

Ich war wieder in der Lage mich zu bewegen und nickte geschockt. Er hatte sich überhabt nicht viel verändert. Vielleicht die Haare ein wenig. Wenn ich an ihn dachte dachte ich auch an Thalia Hale. Sie mochte ich. Oder das was ich von ihr kannte. Ich wusste auch das Derek ihr Sohn ist und somit mein Cousin. Erschreckend das selbst sie keine Ahnung von diesem Familientreffen sind...

Unweigerlich taucht wieder die Frage auf, wer meine Mutter ist. Ich verbot mir diesen Gedanken und konzentrierte mich aufs hier und jetzt. Ich Blickte mich um. Ich sah so einige Gesichter. Peter, wie schon erwähnt, Scott, Stiles, Lydia und Isaac. Allison, Boyd und Erika waren nicht da. "Wir haben hier zwei Neuankömmlinge... Stellt euch am besten selbst vor", erklärt Derek den anderen. Ich erinnerte mich daran, dass ich einmal aufgeschnappt habe, das er der neue Alpha sei. Wobei mittlerweile gar nicht mehr so neu.

"Hi, ich bin Felicity Stilinski, die Adoptivschwester von Stiles", stellte sich Feli ohne zu zögern vor. Ich zögerte länger. Alle schauten mich an. Dessen war ich mich sehr bewusst. Doch ich schaute nur ängstlich zu Peter, als ich begann: "Ehm... Ich bin Emily Brown..." Ich konnte dabei zusehen, wie sich Peters Augen weiteten und er aufsprang. Verwirrt drehten sich alle zu ihm um. Ich atmete erleichtert auf als die Blicke mich nicht mehr durchbohrten. "Das kann nicht sein", keucht Peter. Alle schauen verwirrt zwischen uns umher. Ich wusste nicht was ich tun oder sagen sollte, also hob ich eine Hand als würde ich leicht winken und stieß ein: "Hi Dad", aus. 

Dereks Blick schnellte jetzt noch schneller zwischen uns hin und her. Scott musste sich setzen und ich konnte an meiner Gänsehaut fühlen, dass Stiles mich anstarrte. Das starren war aber kein verliebtes, wie meines, sondern ein ungläubiges. Isaac seufzte ein: "Was zum-?!" Und Lydia keuchte ein: "Wann ist das denn passiert?" Nur Feli, Peter und ich blieben ruhig. Kurz blitzte etwas in seinen Augen auf. Etwas was ich nicht genau deuten konnte, aber es war wie eine Art Zuneigung und hatte etwas Väterliches an sich. "Also bist du auch ein Werwolf?", brachte Derek dann endlich hervor. Ich nickte und brachte meine Augen zum leuchten. Wieder ein keuchen von Scott. Ich denke es ist das erste mal, dass Stiles nichts sagte. Da hatte ich mich getäuscht, denn er holte tief Luft und...   

The werewolf and the whispererWo Geschichten leben. Entdecke jetzt