Cora
Ein Rütteln lässt mich hoch Schrecken. " Was zum Teufel?! ", mit vor schreck geweiteten Augen sehe ich in grünen Augen, die meine sein könnten. Ein Mädchen mit Strohblonden Haaren steht vor mir. " Was ist los, Klara?", immer noch müde reibe ich mir über die Augen. " Papa will mit dir sprechen", sagt meine Schwester. So früh am Morgen ertönt ihre Stimme wie Glockenschläge in meinen Ohren. Moment Papa will mit mir sprechen. So früh am Morgen?
" Alles klar....", immer noch müde gähne ich. Oh Gott. Ich bitte Klara mein Zimmer zu verlassen. Quälend zwinge ich mich selbst aus dem Bett. Ich brauche dringend eine kalte Dusche um wach zu werden. Der Luxus von einem angrenzenden Badezimmer ist mir Gott sei dank gegönnt. Schlaftrunken torkele ich unter die Dusche und lasse das Wasser auf mich prasseln.
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Eilig drücke ich mir die letzten Reste von meinem Käsebrot in den Mund und schlucke sie runter. Ich stehe vor der Tür zum Büro meines Vater. Nach dem ich mich fertig gemacht hatte habe ich mir gehetzt noch ein Brot gemacht und mich dann auf den Weg zum Büro gemacht. Ob mein Vater hier ist weiß ich nicht, aber es ist am Wahrscheinlichsten.
Also klopfe ich an der Tür und öffne sie dann. " Hey Papa. Was willst.....", verwirrt schaue ich in den Raum. Keiner da. Dann muss ich ihn wohl suchen. Ich schließe die Tür wieder. Am besten schaue ich unten oder draußen nach. Weit kann er ja nicht sein. Immerhin will er ja was von mir.
Ich nehme die Treppe nach unten. Im Erdgeschoss suche ich alle Zimmer nach ihn ab. Immer noch keine Spur von ihm. Allerdings finde ich im Wohnzimmer meine jüngste Schwester Ciana. " Ey, Cia", sie ist vertieft in ihr Handy und schaut fragend auf. " Was ist?", fragt sie und streicht sich eine braune Haarsträhne aus den Gesicht. " Hast du Papa gesehen? Ich soll zu ihn gehen", unterbreite ich ihr mein Anliegen. Einen kurzen Moment überlegt sie. Währenddessen tippt sie sich mit dem Zeigefinger an ihr Kinn. Ihre Typische Handbewegung, wenn sie überlegt. " Ich glaube er ist raus gegangen. Aber ich habe nicht richtig darauf geachtet", sie zuckt mit ihren Schultern und wendet sich wieder an ihr Handy. Ich kann nicht anders als mit den Augen zu Rollen. Den ganzen Tag klebt sie vor ihrem Handy. " Dann werde ich dort mal schauen. Danke", rufe ich ihr im Weg gehen noch zu.
Ich trete durch die Eingangstür nach draußen, direkt auf den zentralen Platz. Was ich sehe überrascht mich etwas. Auf dem Platz herrscht Chaos. Die Leute tummeln sich dort und bilden eine große Traube. Wild reden sie durcheinander. Sie scheinen aufs höchste angespannt zu sein. Langsam kriecht die Sorge in mir hoch.
In der Mitte der Menschenansammlung befindet sich mein Vater der versucht das Chaos zu organisieren. Schnurstracks laufe ich zu ihm. Dabei muss ich mich durch die Menge zwingen. Ich stehe direkt hinter Vater und tippe ihn auf die Schulter, damit er auf mich aufmerksam wird. Überrascht dreht er sich zu mir um. " Da bist du ja endlich!", Sorge und Wut zeichnen die sonst weichen Gesichtszüge meines Vaters. " Was ist passiert?", frage ich ihn und schaue mich besorgt in der Menschenmenge um. "Sie haben wieder Angegriffen. Diese räudigen Hunde! Im Morgengrauen haben sie sich angeschlichen und zwei gute Leute auf deren Kontrollgang niedergerissen. Beide sind übel hingerichtet worden. Noch nie war ein Angriff so schlimm. Dem entsprechend ist Rudel natürlich aufgebracht!", mein Vater läuft vor Wut rot an während er mir alles berichtet. Ich kann nicht anders ihn fassungslos an zu starren. " aber das schlimmste kommt noch Gabriel wurde verletzt!", nun bleibt mir vollkommen der Atem weg. Gabriel. Unser Beta Gabriel wurde verletzt. kein wunder das alle so aufgebracht sind, wenn ein wichtiges Führungsmitglied verletzt wurde! Das verunsichert das Rudel und lässt alles mögliche hoch kochen. " Was sollen wir jetzt tuen?", frage ich besorgt. Mein Vater scheint schon vorgeplant zu haben und tischt mir seinen Plan auf:" Heute Abend berufen wir eine Versammlung ein und werden uns beraten wie wir vorgehen werden. So kann es nicht weiter gehen. Und du musst mir einen Gefalle tuen, Cora." das hört sich nach einen guten Plan an. " Geh bitte ins Waffenlager und hole dir Waffe samt Munition. Du wirst einen Kontrollgang machen müssen. Heute Abend erwarte ich dich zur Versammlung. Du wirst die südliche und östliche Grenze absuchen. Wenn du etwas auffälliges bemerkst sagts du Sofort bescheid. Gegen 18 Uhr beginnt die Versammlung." ohne ein weiteres Wort dreht er sich um und kommandiert weiter rum.
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Ich lege mir einen Gürtel um und stecke mir die Pistole in eine spezielle Haltung dafür. Gerade will ich rausgehen, als mein Blick an der Munition hängen bleibt. Die hätte ich fast vergessen! Schnell stecke ich mir ein Magazin ein. Ein zweites nehme ich nicht mit. Ein Magazin sind insgesamt 15 Schuss. Auch wenn die Momentane Situation ernst ist, glaube ich nicht das ich sie brauchen werde.
Ausgestattet laufe ich aus der Waffenkammer. Als erstes will ich die südliche Grenze ablaufen und mir dann die Östliche vornehmen. In der momentanen Situation muss ich Instinktiv an Gestern denken. Was ist wenn dieser Wolf von gestern sogar an den heutigen Angriff beteiligt war?
Keine Zeit jetzt daran zu denken. Der Kontrollgang wartet auf mich. Zügig mache ich mich auf den Weg zur südlichen Grenze.
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Ich stampfe durch den Wald, an lang der Grenze. Meine Augen sind zusammen gekniffen und linsen hinüber auf die andere Seite, immer auf der suche nach Auffälligkeiten. Seit mehreren Stunden schlendere ich hier entlang. Es ist mehr ein Spaziergang als ein Kontrollgang. In der Zeit, wo ich hier entlang laufe, ist mir nichts aufgefallen. Einmal dachte ich da wäre jemand, doch es war nur ein Kaninchen.
Meine Gedanken schweifen zu der Versammlung. Ich hoffe wirklich das wir zu eine Lösung finden können für unser Problem. So kann es nicht weiter gehen. Immer wieder greifen uns die Rudellosen an und das Rudel ist aufgebracht vor sorge. Was wenn wir keine Lösung finden?! Dann fallen wir immer weiter in dieses Höllenloch und kommen nicht mehr raus.
Entsetz von mir selbst schüttele ich den Kopf. Die momentane Lage ist offensichtlich nicht schön, aber es gibt für alles eine Lösung. In Gedanken versunken nehme ich die die Bewegung in Augenwinkel spät wahr. Ein Schatten zeigt sich zwischen den Bäumen. Sofort drehe ich mich in seine Richtung und zücke automatisch die Pistole. Immer mehr bildet sich der Schatten aus dem Gebüsch hervor. Ein schwarzer Wolf erscheint und kommt auf mich zu. Sofort ziele ich auf ihn. Er hat von Anfang an eine bedrohliche Haltung, doch als er sieht das ich auf ihn Ziele verstärkt sie sich und er fängt an zu knurren. " Es wäre besser für dich zu verschwinden, du Flohbeutel!", schreie ich ihn an. Mein Puls verschnellert sich um das dreifache. Ich gebe es ungern zu doch ich habe etwas angst. Dieser Wolf macht keine Anstalten sich zurück zuziehen, stattdessen macht er sich größer und kommt auf mich zu. Ein knurren entkommt seiner Kehle. Ok, das reicht. Ich entsichere meine Pistole, mache aber noch keine Anstalten sie zu benutzen. Bedrohlich ziele ich wieder auf den Wolf. Erst jetzt fällt mir auf wie herunter gekommen er aussieht. Sein Fell ist Verfilzt, hier und da sich kahle stellen. Ich will nicht so sein, doch dieser Anblick ruft ekel in mir hoch. " sehe zu das du von mir weg kommst. wenn du noch weiter vor gehst schieße ich", sage ich außergewöhnlich ruhig. Der Wolf scheint mich nicht für voll zu nehmen. Oh, wunder! Noch näher kommt er.
Auf einmal beschleunigt er sein Tempo und ehe ich mich versehe ist er mit einem Sprung in der Luft. sein Ziel bin ich. Erschrocken taumele ich zurück. Ohne richtig nachzudenken Schieße ich auf ihn. Ein schmerz erfülltes Jaulen flieht hinaus in die Welt. Mit einem lauten knall schlägt der Wolf auf dem Boden auf. Von mir selbst überrascht lasse ich die Pistole fallen. Mit Argus Augen starre ich ihn an. Er bewegt sich nicht.
Einen zeitlosen Moment sehe ich ihn einfach nur an. Als ich sicher bin das er nicht macht gehe ich auf ihn zu. Es scheint als ob er Ohnmächtig ist. Vorsichtig knie ich mich neben ihn und beschaue mich seiner Wunde. Ich habe ich mächtig getroffen. Aus der Wunde quillt rotes Blut und breitet sich auf dem Boden aus. Ich sehe wie er sehr flach Atmet. Die Angst ihn umgebracht zu haben durch bricht den Staudamm. Ich bin Erleichtert kein Leben auf dem Gewissen zu haben. So schwelge ich in meiner Erleichterung bis sich mir eine Frage bildet: Was soll ich jetzt mit ihn machen?
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Schön das ihr hier beim 3. Kapitel seit =)
wie gefällt es euch und wie denkt ihr wird Cora mit den verletzten Wolf machen wird?
LG Juxtaperson_
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Rudellos - Zwischen Den Fronten
WerewolfAls Tochter des Alpha hat man es nicht immer einfach, das weiß Cora nur zu gut. Über ihr ligt immer die sichere und zugleich bedrückende Hand ihres Vaters. So gestaltet es sich nicht einfach ihren größten Wunsch nach zugehen: ihren Mate zu finden. A...