»Silver, du musst langsam machen. Josiah hat gesagt, du musst dich noch schonen. Chase macht mir die Hölle heiß, wenn ich nicht auf dich aufpasse.«
Sein bester Freund war zwar seit einigen Tagen wieder auf den Beinen, seine Genesung dauerte aber sehr lange, vor allem für einen Wandler. Bei einem Gestaltwandler heilten, wie Maxim nun wusste, die meisten Wunden innerhalb kürzester Zeit. Auch Komplikationen wie die starke Entzündung der Wunde, die Silver überstehen musste, waren ungewöhnlich.
Deshalb waren sowohl der Heiler als auch Henry besorgt darüber, dass es sich bei Silver anders verhielt. Bis jetzt konnten sie nicht herausfinden, was die Ursache dafür war.
Von Chase wollte er gar nicht erst anfangen, der drehte fast durch, weil er ihm nicht helfen konnte.
»Hör mir bitte auf mit Chase. Er hört einfach nicht auf, zu behaupten, dass er mein Gefährte ist. Dabei spüre ich nichts. Er muss sich täuschen... .«
Maxim verdrehte die Augen. Am liebsten würde er diesen sturen Kater schütteln. Jeder nahm wahr, dass Chase und Silver füreinander bestimmt waren, nur an ihm schien das vollkommen vorbeizugehen. Als säße er hinter einer hohen, unüberwindlichen Mauer, durch die nichts hindurch kam.
»Du bist so ein sturer Esel. Mensch, siehst du nicht, dass es den Tatsachen entspricht? Er leidet, weil du die Verbindung nicht zulässt.«
Verächtlich schnaubte Silver und setzte seinen Weg fort. Ihn schien es in den Wald zu ziehen, zumindest bewegte er sich schnellen Schrittes dorthin.
»Es gibt keine Verbindung, also kann ich da auch nichts verhindern. Wahrscheinlich ist das nur so ein Beschützerding bei ihm. Das gibt sich sicher wieder.«
Frustriert unterdrückte Maxim einen Aufschrei. Wie konnte Silver so blind sein?
»Das ist es nicht und das weißt du auch...«, gab Maxim zurück und schüttelte den Kopf über das Verhalten seines Freundes.
»Ich weiß nicht, was ihr alle habt. Obwohl ich nicht glaube, dass da etwas ist, habe ich mich bereit erklärt, in seinem Haus in einem Gästezimmer zu wohnen. So bin ich in seiner Nähe und der verfluchte Beschützerinstinkt von Chase ist beruhigt. Wobei ich denke, dass es der falsche Weg ist. Es macht ihm Hoffnungen, wo keine sind.«
Seufzend fuhr sich Maxim übers Gesicht.
»Oh man, du machst mich fertig. Ich hoffe, dass Josiah bald herausfindet, was bei dir diese Blockade auslöst.« Traurig sah er Silver an. »Gefällt dir Chase denn überhaupt nicht? Lassen wir die Gefährten Sache mal außen vor. Findest du ihn nicht anziehend?«
Silver verlangsamte seine Schritte und sah zu ihm.
»Er sieht gut aus, das stimmt schon. Und ich fühle mich wohl in seiner Nähe, aber das ist nicht genug, denke ich. Ich würde gern mal einfach nur mit ihm kuscheln, mit dir geht das ja nicht mehr, da mir sonst dein Gefährte den Arsch aufreißt. Aber wenn ich das mache, dann interpretiert er da sicher mehr hinein und auch wenn ihr alle denkt, ich sei ein Arsch, der Chase wehtun will, möchte ich genau das nicht. Es ist nicht gut, wenn ich ihn zu nahe an mich heranlasse.«
»Solltest du das nicht Chase überlassen?! Rede mit ihm, finde heraus, ob er es ebenso möchte wie du.« Maxim war sich sicher, dass Chase mehr Nähe wollte. Ihn zerriss es, das Silver sich so distanzierte. Für ihn wäre es gut, wenn er zumindest etwas Zuneigung bekommen könnte, selbst wenn es von Silvers Seite aus gerade nicht mehr wäre, als freundschaftliches Kuscheln mit einem anderen Rudelmitglied.
Doch Maxim hegte, ebenso wie Henry, den Verdacht, dass Silver genauso gern in Chase Nähe sein wollte, sich aber nicht traute, diesem Drängen nachzugeben. Ihm machte es zu schaffen, das er nicht dasselbe spürte wie Chase, wenn es um die Bindung ging, das wusste Maxim, denn er belauschte unfreiwillig ein Gespräch von Silver mit Josiah darüber, dass er schon gern einen Gefährten wollte, aber auch nichts erzwingen könne und zudem redete Silver im Schlaf. In der Zeit in der Krankenstation träumte er mehrfach von Chase. So oft wachte Maxim in dieser Zeit an seinem Bett und bekam es deshalb mit. Die Unfähigkeit, die Verbindung zu spüren, nicht zu wissen, was ansonsten noch alles mit ihm nicht stimmte, musste schlimm sein für seinen Freund.
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Sein Prinz (Welt der Wandler 1) - Weg zur Liebe
FantasyMaxims Leben ist kein Zuckerschlecken, denn seine Stiefbrüder machen es ihm zur Hölle auf Erden. Für sie ist ihr kleiner Bruder nur ein Störfaktor, dem sie bis jetzt ungestraft übel mitspielten. Nachdem er auf Henry Prince trifft, eskaliert alles un...