5. Kayda

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Akiho's Sicht:

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Ich wünschte, es wäre anders, doch so ist es nun mal: Ich musste tatsächlich meine Reize einsetzen, um diesen... diesen Typen zu beeindrucken.

Hiroto hatte es zu 99 % bereits mitbekommen, so gute Menschenkenntnisse wie er hatte:

Dieser Mann war ein Schwachkopf.

Es sollte also nicht allzu schwer werden, ihn zu verführen.

Ich blieb genau vor ihm stehen, während ich einen Gesichtsausdruck aufsetzte, der sowohl verletzlich als auch leicht angetrunken wirken sollte, und ließ meine Stimme so hell wie möglich klingen.

Ich wankte auf meinen Beinen hin und her, als versuchte ich, die richtige Balance zu finden, obwohl ich ganz und gar nüchtern war.

"Hallo, Süßer~" lallte ich. Pfui, wenn wir hiermit durch sind, muss ich erstmal alles, was ich jetzt gesagt und getan habe, vergessen.

Ich grinste zu ihm nach oben. Ob er erkannte, dass ich ein Junge war? Abgeneigt schien er jedenfalls nicht zu sein. Im Gegenteil, seine Augen wurden auf einmal so groß wie Teller, und innerlich grinste ich über mich selbst und wie gut das hier klappte.

"Es tut uns furchtbar leid!~"

Jammerte ich theatralisch, doch es sollte ja wirklich so wirken, als hätte ich das eine oder andere Gläschen bereits getrunken und nur eine dunkle Ahnung, was ich hier überhaupt tat.

Es war schwer, betrunken in diesen hohen Schuhen zu gehen, und gleichzeitig darauf zu achten, nicht aus Versehen unelegant umzuknicken.

Und nebenbei musste ich noch darauf achten, so dämlich, leichtgläubig und naiv wie möglich zu wirken, und dass, egal was er mit mir anstellen würde, ich mich definitiv nicht daran erinnern würde.

"Mein Freund und ich..."

Ich deutete mit einer abweisenden Handbewegung auf Hiroto, traute mich dabei aber nicht, ihm direkt in die Augen zu sehen, um seinem Blick zu begegnen.

Ich selbst wusste in diesem Moment nicht darum, dafür aber mein Unterbewusstsein umso besser:

Ich hatte Angst, dass, wenn ich seinem Blick begegnete, er nicht mehr so warm und sanft sein würde, wie er sonst immer gewesen war.

Davor fürchtete ich mich in diesem Moment so sehr, dass ich es nicht übers Herz brachte, ihm in die Augen zu sehen... Doch das war mir in diesem Moment nicht bewusst.

"Mein Freund und ich... Wir haben leider unsere Einladung verloren... Aber..."

Jetzt stand der entscheidende Akt bevor. Ich musste alle Zweifel von mir abfallen lassen. Ich musste das schaffen.

Mit federnden Fingern strich ich über seine Brust und ließ sie in der Mitte tänzeln.

"Vielleicht könnten... Sie ja... für uns... für mich..."

Meine Wangen waren rot von der Hitze, die hier drinnen herrschte. Mein Blick wanderte von den Augen des Mannes kurz runter zu seinen Lippen, während ich auf meine eigene biss und darüber leckte.

"...eine Ausnahme machen~"

Die Wangen des Mannes hatten ein leichtes Purpurrot angenommen.

Ich hatte ihn... Ich wusste es... Bei solchen Männern war es ein Leichtes, sie zu verführen.

"Oh~"

Seine Hand legte sich um meine Taille, und ich spürte, wie seine Berührung auf meiner Haut brannte.

Two hearts - The Story of the Assassins | Akiho & HirotoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt