Kapitel 6

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,, Und Ihr seid?", fragte Adam an James gewandt.
,, James Kenton.", erwiederte er und verbeugte sich spöttisch vor Adam.
,, Na dann lasst uns gehen, meine Liebe. Wir werden bereits vermisst."
Als Adam an James vorbei ging, legte er provozierend eine Hand um Rose' Hüfte. James ballte seine Hände zu Fäusten.
,, Ist alles in Ordnung?", fragte Adam amüsiert. Rose sah unsicher zwischen den beiden Männern hin und her.
,, Gibt es denn einen Grund, der meine Sorge erwecken könnte?", sagte James scharf.
,, Nein, den gibt es nicht", sagte Rose und warf James einen warnenden Blick zu.
,, Ich denke nicht, dass meine Anwesenheit ein Grund für Sorge darstellt, nicht wahr?", sagte Adam an Rose gewandt. ,, Durchaus nicht.", erwiederte sie ohne ihn dabei anzusehen.
Adam lächelte kalt und ging an James vorbei, löste allerdings seine Hand von Rose' Körper.
,, Wer ist er wirklich? Ein Verehrer?"
,, Nein, er ist mein engster Freund seit meiner frühen Kindheit."
Adam blieb stehen und Rose lief in ihn hinein, verlor das Gleichgewicht und wäre gefallen, hätte Adam nicht geistesgegenwärtig nach ihren Handgelenken gegriffen und sie zurück auf ihre Beine gezogen.
,, Langsam bekomme ich das Gefühl, dass man auf euch Acht geben muss, wie auf ein Kind, meine Liebe."
Rose spürte seinen Atem auf ihrer Haut und seine ruhige, leise Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken.
,, Ich bin sehr wohl im Stande allein zu stehen, ihr könnt mich guten Gewissens wieder loslassen. Und meine Tollpatschigkeit ist eine Folge eures unvorhersehbaren Handelns, Mylord.", murmelte Rose. Erst nachdem sie die Worte ausgesprochen hatte, schien ihr bewusst zu werden, mit wem sie so respektlos sprach.
,, Verzeiht mir...", begann sie, doch ein lautes Lachen aus seinem Mund unterbrach sie.
,, Was seid ihr doch für eine schlagfertige, faszinierende Frau, Rose Vallington..." Er sagte es so leise, dass Rose dachte die Worte galten nicht ihr sondern ihm selbst.
,, Ihr seid nicht wütend aufgrund meiner unüberlegten Ausdrucksweise?"
Adam schüttelte kurz den Kopf. ,, Aber nein, ich hatte schon Angst, meine Ehe würde langweilig und trist, doch nun kann ich meine Vorstellung der Wahrheit anpassen und die ist weitaus spannender, als ich je gewagt hatte zu hoffen."
Seine Worte brachten Rose zum Lächeln.
Als sie auf den großen Platz vor dem Haus ankamen, warteten dort bereits sowohl die Familie Lancaster als auch die Familie Vallington. Die Konversation zwischen ihnen wirkte gezwungen höflich und als ob jedes Wort mit großer Überlegung verbunden war.
,, Da sind sie ja!", rief Lord Vallington, als er Adam und Rose näher kommen sah.
,, Na mein Sohn, ist die Wahl deiner Zukünftigen deinen Vorstellungen entsprechend?", fragte Lord Lancatser kalt.
Adam legte eine Hand auf Rose' Schulter.
,, Ich denke wir werden das Beste aus der Situation machen, nicht wahr meine Liebe?", erwiederte er und sah Rose belustigt an.
,, So ist es", bestätigte sie und lächelte kurz.
,, Das freut uns. Dann auf ein baldiges Wiedersehen.", verkündete Rose' Vater. ,, Aber ja, bis bald. Bis zu eurer Hochzeit, Lady Rose.", flüsterte Lord Lancaster in den Handkuss, den er sanft auf Rose' Handschuh hauchte. ,, Ich behalte euch im Auge." Diese drohenden Worte folgten so leise, dass Rose der Meinung war sie hatte sie sich nur eingebildet. Doch das verschlagene Lächeln auf dem Gesicht des Lords sagte etwas anderes...

Im Haus der FeindeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt