1.Kapitel

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Der Wecker klingelte. Und klingelte.Und klingelte. Tobias hatte keine Augen zu gemacht, um genau zu sein, kommt es ihm ewig vor, als er das letzte Mal wirklich geschlafen hatte. Er wirkte schlapp und die schlaflosen Nächte zeichneten sich auf seinem Gesicht ab.Doch nicht nur die nahmen ihn so mit, sondern auch der Tod. Der Tod von seinem besten Freund, Andreas. Tagelang konnte er an nichts anderes denken, dies war auch der Grund wieso er keinen Schlaf fandt.Er starrte Tag ein, Tag aus auf die Decke über ihn. Er verließ das Haus nicht mehr, kam gelegentlich nur zum Tisch, wenn Emilie ihn anflehte,doch endlich mal etwas zu essen. Emilie ist eine tolle Frau, so stark und tapfer, obwohl sie schon so viel verloren hatte. Tobias weiß wieso er sie so liebt. Er gab sich Mühe, sich an ihrem Wesen etwas abzuschauen, aber es war zu schwer. Der Schmerz saß zu tief. Wie jeden Morgen klopfte auch heute Emilie an die Tür. Tobias Hand glitt zum Wecker, um diesen zum Schweigen zu bringen. »Tobias, steh auf. Es gibt Frühstück. Die Kinder warten schon auf dich.« Ihre zarte Stimme um hüllte den Raum in eine warme Atmosphäre. Doch, selbst das ließ ihn kalt. »Ja,ja. Ich komm gleich« Er seufzte und murmelte mehr zu sich selbst. »Vielleicht..« Er hörte ihre Schritte davon schreiten. Er hasste es, er hasste sich selbst dafür, das er Emilie so mit seiner abwesenden Art verletzte, aber er konnte nicht anders. Emilie litt auch unter Andreas Verlust. Er war wie ihr Bruder geworden, manchmal war Tobias ziemlich eifersüchtig auf ihn gewesen, doch heute, jetzt wo Andreas tot ist, könnte er seinen Kopf für diese falschen Gedanken gegen die Wand hauen.Im Gegensatz zu Tobias ließ sich Emilie nicht so hängen, denn sie hatte Kinder, eine Familie die sie brauchte. Sie schluckte ihren Kummer runter,versuchte sich abzulenken und versuchte normal weiter zu leben. »Das Leben geht weiter.Das habe ich nach Stefans Tod gelernt. Hätte ich hier jahrelang gesessen und mich unter dem Kummer vergraben, hätte ich dich nie kennen und lieben gelernt.«, hatte sie einmal zu ihm gesagt. Da war was wahres dran, doch das Wahre war so schwer zu verkraften. Er konnte der Realität nicht in die Augen blicken. Andreas und er hatten so viel erlebt und nun?Nun war er fort. Weg, einfach weg. Das Klingeln seines Telefons durchfuhr die endlose Stille. Mit zitternden Händen, nahm er das Handy vom Nachttisch und sah auf den Display. Jedes Mal, wenn sein Telefon klingelte,hoffte er zu Tiefst, das es Andreas war. Doch, wie zu erwarten, war es nicht er. Es war Katharina,seine Schwester. »Hmm?«,meldete er sich monoton. »Wir haben einen Einsatz. Komm, dann kommst du auf andere Gedanken.«, sie klang traurig versuchte aber stark zu wirken. Sie liebte Andreas und war mit ihm vor Kurzem zusammen gekommen. Sie nahm der Todesfall auch ziemlich mit, aber sie versuchte wie Emilie stark zu sein. Wieso konnten das alle nur er nicht? »Keine Lust.«. Er wollte schon wieder auf legen, als sie in den Höhrer fauchte:»Du kommst.SOFORT!« Sie legte auf. Seufzend stand er auf.

Die Bergretter- Das fehlende VertrauenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt