Kapitel 11

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Soul Sync
Teil: 11/?

Warning: Soulmate!AU, Boys Love, sickfic, Fantasy-Science
Rating: P12

Personen: Min Yoongi, Jeon Jeongguk, Kim Namjoon, Kim Seokjin, Lee Chaeryeong (ITZY), Kim Taehyung (mentioned), Choi Kyeongeun (OC), Choi Sunghyun (OC, mentioned)
Pairings: Yoongi x Jeongguk, Seokjin x Chaeryeong
Disclaimer: Keiner der hier erwähnten Musiker gehört mir und ich verdiene kein Geld hiermit

Viel Spaß beim Lesen!
Maya


Yoongis Finger waren taub, als er nach Jeongguks Hand griff und sie sanft mit seiner umschloss. Es war, als stünde er neben sich und beobachtete das Geschehen als Außenstehender, der keinerlei emotionale Verbindung zu den Personen oder Ereignissen hatte, die sich vor seinen Augen abspielten. Der Anker, der ihn bislang in der Realität gehalten hatte, war fort und Yoongi schwebte durch die Welt wie ein Geist; nichts fühlend, nichts sehend, nichts hörend. Jeongguks Eltern hatten ihn im Krankenhaus erwartet und mit ihm geredet, doch hatte er kein Wort verstanden. Seine Augen lagen auf Jeongguk, doch verarbeiteten sie nicht, was sie sahen. Sein Körper saß neben Jeongguks Bett, doch Yoongi selbst war weit weg.

Er wusste nicht, wie viel Zeit verging, bis das Empfinden in seinen Körper zurückkehrte und seine Sinne wieder ihre Funktionen aufnahmen. Was er wusste, war, dass der Schmerz und die Trauer so überwältigend waren, dass er sich wünschte, die Taubheit seiner Dissoziation würde ihn wieder davon erlösen.

Das Piepen des Herzmonitors und das Zischen der Beatmungsmaschine drangen durch den sich lichtenden Nebel in seinem Gehirn und Yoongis Kopfhaut kribbelte, als er sich seines Körpers wieder bewusst wurde. Seine Knie und Ellbogen waren steif und die Hand, die Jeongguks hielt, war kalt. Er wusste, dass er sich bewegen sollte, um wieder Leben in seine Glieder zu bekommen, aber alles in ihm wehrte sich dagegen, aufzustehen. Jeongguk lag sediert vor ihm im Bett, einen Schlauch im Mund und unfähig, selbstständig zu atmen – da konnte er ein paar schmerzende Muskeln und steif gefrorene Finger in Kauf nehmen.

Wie hatte das nur passieren können? Warum hatte er beim letzten Besuch nichts bemerkt? Hatte er die Anzeichen übersehen? Hätte er etwas tun können, um Jeongguks Lungenversagen zu verhindern?

Kyeongeun saß ihm gegenüber auf der anderen Seite von Jeongguks Bett und sah so aus, als stelle sie sich dieselben Fragen. Sie hatte das Zimmer ihres Sohnes seit heute Nacht nicht mehr verlassen. Ihr Haar war ungekämmt, ihre Kleidung verknittert und sie hatte sich nicht die Mühe gemacht, ihre Kontaktlinse einzusetzen. Mit geschwollenen Augenlidern und fleckigem Gesicht saß sie da und schwieg. Seit Stunden hatten sie kein Wort mehr miteinander gewechselt. Hin und wieder kamen ein Arzt oder eine Krankenschwester herein und warfen einen Blick auf die Maschinen, ehe sie Yoongi und Kyeongeun wieder alleine ließen. Auch sie sprachen nicht.

Irgendwann in der Nacht hatte Yoongi eine Nachricht von Namjoon auf sein Handy bekommen, dass er und Taehyung nach Hause gehen würden. Sein Kollege hatte den Ersatzschlüssel aus seinem Schlüsselkasten genommen, um seine Wohnung abzuschließen und er konnte ihn sich im Labor abholen kommen, wann immer er wollte. Yoongi wusste nicht einmal, ob die beiden Männer die Simulation am Abend noch zu Ende geführt und ans Laufen bekommen hatten.

Er blinzelte, als sein Handy in der Tasche vibrierte. Kyeongeun sah nicht einmal auf. Es schien Yoongi eine enorme Kraftanstrengung zu sein, nach dem Telefon zu greifen, aber vielleicht war es ja Namjoon? Vielleicht wollte er ihm mitteilen, ob sie Erfolg gehabt hatten?

Mit einigem Aufwand löste Yoongi sich von Jeongguks Anblick, ignorierte dabei das Knacken in seinem Nacken, und holte sein Handy aus der Hosentasche. Seine steifen Finger schmerzten, als er den Knopf an der Seite betätigte, um das Display zum Leben zu erwecken und seinen PIN einzugeben. Seine Augen weiteten sich überrascht, als er eine Nachricht von Seokjin vorfand – er hatte seinen besten Freund in all der Aufregung völlig vergessen.

Soul Sync [YoonKook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt