Trisha und Ryan

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Das hier hatte ich schon mal in einer anderen Oneshot-sammlung veröffentlicht (der Text selbst ist ja auch von Oktober 2022). Aber eigentlich gehört es hier in diese Welt, immerhin geht es um Werwölfe in den USA, heutige Zeit. :D

Irgendwann möchte ich den beiden eine richtige Geschichte geben - sie hätten es verdient. ^^ Eine ziemlich detaillierte Idee hab ich sogar schon. Aber bisher hab ich leider noch nicht die Zeit und Muse gefunden, das in die Tat umzusetzen. 

Anyway: Viel spaß beim Lesen! <3

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Hmmm – es roch gut.

Schon bevor Trisha auch nur die Wohnung betrat, roch sie die frisch angebratene Zwiebeln, das Fleisch und... Nudeln? Unwillkürlich leckte sich die junge Frau über die Lippen, als sie ihren Schlüssel in das Schloss der Tür schob, um sie mit einem einfachen Klacken zu öffnen. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Ryan war schon da – und er kochte.

Das Wochenende könnte kaum besser anfangen.

„Schatz hast du die Sahne mitgebracht?", schallte es aus der Küche, während sich Trisha die schweren Lederstiefel auszog und den Helm ihres Motorrads achtlos auf die Kommode fallen ließ, kurz gefolgt von den dicken Handschuhen, die ihr die Finger beim Fahren warm hielten, selbst wenn die Herbsttage schon merklich kühler waren.

„Jaaaa – bin extra noch mal zurückgefahren, nachdem ich deine Nachricht gelesen hab. Hätte dir auch mal 10 Minuten früher einfallen können", murmelte sie mit einem Augenrollen, während sie der Stimme in die Küche folgte, die Sahne demonstrativ aus ihrem Rucksack zog und auf den Tisch stellte. Doch der grummelige Ausdruck verschwand aus ihrem Gesicht, als ihr Blick auf das baldige Abendbrot fiel. Nudeln mit Pilz-Fleisch-Sahnesoße. Eines ihrer Lieblingsessen. Mit einem Lächeln ging sie zum Kühlschrank und holte sich eine Limonade heraus, wobei ihre Augen über die beiden Flugtickets wanderten, die da mit Magneten am Kühlschrank befestigt waren. Bald. Ihr Lächeln wurde breiter.

„Du böses, böses Mädchen", spottete Ryan, als sie sich wieder zu ihm umdrehte und wedelte mahnend mit seinem Kochlöffel. „Hast du wieder beim Fahren auf dein Handy geguckt?"

Trisha schnaubte genervt und ignorierte die Sorge, die trotz des stichelnden Tonfalls in den Ryans Stimme mitschwang. Er konnte so eine Glucke sein. „Natürlich nicht. Ich stand." An einer roten Ampel. Aber wer wollte kleinlich sein?

Ganz offensichtlich Ryan. Seine dunklen Augen machten deutlich, dass er ihre kleine Ausdehnung der Wahrheit sofort durchschaute. Mit einem letzten prüfenden Blick auf sein aktuelles Kochprojekt, wandte er sich vom Herd ab, schlenderte langsam auf sie zu. „Das macht man nicht."

Die unterdrückte Anspannung, die plötzlich in Wellen von seinem Körper auszugehen schien, strafte seine entspannten Schritte Lügen. Trishas Nackenhaare stellten sich auf.

Fast wäre sie einen Schritt vor ihm zurückgewichen. Fast. Doch so einfach machte sie es ihm nicht. Stattdessen legte sie den Kopf in den Nacken, um seinen fixierenden Augen direkt kontra zu geben. „Sei nicht kleinlich. Immerhin hast du deine Sahne bekommen."

„Und du sei nicht so frech", knurrte er mit zuckendem Mundwinkel und kam noch einen Schritt näher, sodass seine ganze Präsenz über ihr zusammenzuschlagen schien. „Immerhin sprichst du hier mit deinem zukünftigen Alpha."

Trischa schnaubte und bleckte herausfordernd die Zähne ohne das Blickduell zu unterbrechen. „Pah. In 20 Jahren, frühestens. Deine Eltern sind topfit und bis dahin-"

Der Kitzelangriff kam ohne Vorwarnung.

Plötzlich schossen seine Hände zu ihren Hüften vor und seine Fingerspitzen bohrten sich sanft und unerbittlich in ihre empfindlichen Flanken, bis sie sich lachend und japsend zusammenkrümmte. Doch seine Hände waren gnadenlos. Da nützte es auch nichts, dass sie sich wand wie ein Fisch, versuchte, ihm den Rücken zuzudrehen um zu fliehen. Oder quiekend um sich zu schlagen.

Endlich hörte er auf, schmiegte sich eng an ihren Rücken und beugte sich zu ihrem Ohr herab.

„Strafe muss sein...", raunte er ihr zu. Das selbstzufriedene Grinsen konnte Trisha deutlich hören, auch wenn sie es nicht sah. Er kannte ihre Schwachstellen und würde es jederzeit wieder tun. Dieser Straßenköter.

Geschlagen ließ Trisha den Kopf sinken. Und trotzdem. „Pah. Du Tyrann. Mach so weiter und ich überleg mir das nochmal mit dem gemeinsamen Japan-Urlaub!"

Das war eine leere Drohung, das wussten sie beide. Immerhin träumten sie seit bestimmt zehn Jahren von dieser Reise, ehe sie die vor fünf Wochen endlich gebucht hatten. In zwei Monaten und drei Tagen ging es los. Trisha strich jeden Tag auf dem Kalender ab.

Trotzdem legte Ryan in gespielten Entsetzen die Hand auf die Brust. „Waaas? Nein! Warte – nein! Ein Friedensangebot: Ich mach dir die Soße extra scharf, wie du sie magst... und dann essen wir zusammen Abendbrot. Und dann kriegst du noch eine Schultermassage und dann... dann genießen wir den Start ins Wochenende." Er zwinkerte.

Trisha lachte und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Na gut. Grad noch mal so. Ich zieh noch schnell die Motorradkluft aus. Dann deck ich den Tisch."


Als sie wieder in die Küche kam, war der Herd aus und Ryan am telefonieren. Mit dem Rücken zu ihr, schien er die Wand anzustarren, während er seinem Gesprächspartner lauschte. „Ja. Ja, ist klar. Ich bin unterwegs. Vielleicht kommt Trisha mit. Ich frag sie. Ja. Bis gleich."

Als er auflegte, starrte er das Handy in seiner Hand mit leerem Blick an. Dann drehte er sich zu Trisha um. „Das war Nele. Meine Eltern hatten einen Unfall. Ein Lastwagen hat ihr Auto nicht gesehen.. Ich... ich muss ins Krankenhaus. Kommst du mit? Bitte..."

„Oh scheiße...", flüsterte Trisha. Einen Augenblick später war sie bei ihm und zog ihn in ihre Arme. „Auf jeden Fall."

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