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Sollte ich wirklich zustimmen? Was, wenn ich nicht gut genug für diese Rolle wäre und alles vermassle? Nach ein paar Minuten, die sich wie Stunden anfühlten, sagte ich dennoch: „Ich werde es machen, wenn ich somit der Gruppe helfen kann." Der Chef klatschte fröhlich und erwiderte: „Das freut mich! Ich bereite schonmal den Vertrag vor." Hatte ich gerade wirklich zugestimmt? Ich musste also wirklich ein Paar mit Minjun spielen. Wie sollten wir das anstellen?

„Der Vertrag wird in etwa ein bis zwei Tagen fertig sein. Ich werde ihn zu eurem Wohnheim schicken. Ihr könnt ihn dann vor Ort unterzeichnen und zurückschicken." Das Wohnheim, in dem alle sieben Mitglieder der Gruppe Stay with me lebten, und ich war einer davon. Es gab drei Etagen: In der ersten Etage befanden sich die Küche, das Esszimmer und der Aufenthaltsraum. In der zweiten Etage lebten Hyunwoo, der Leader, Junsung, das Herz der Gruppe, Jinwoo, der Maknae, und Kihyun, den wir Sky nannten. In der dritten Etage lebten Taemin, der sein Zimmer mit zwei Katzen teilte, Minjun, mit dem ich von nun an ein Paar spielen sollte, und ich, der Songwriter und Hauptvokalist der Gruppe. Außerdem gab es auf der dritten Etage noch einen Raum für Songwriting und einen Raum, um Songs und Tänze zu proben. Dennoch fragte ich mich, ob ein Vertrag wirklich nötig wäre.

„Wenn ihr keine Fragen habt, würde ich das Gespräch beenden und euch entlassen. Da ihr beide jetzt eine neue Aufgabe habt und bald ein Konzert ansteht, müsst ihr sicherlich ein paar Sachen am Konzert anpassen. Überlegt euch schonmal, wie und wann ihr bekanntgeben wollt, dass ihr ein Paar seid", sagte der Chef fröhlich, welcher immer noch glücklich darüber war, dass wir zugestimmt hatten. Ich wollte etwas erwidern, aber ich brachte nichts heraus, weshalb ich schweigend aufstand und mich zur Verabschiedung verbeugte. Minjun tat es mir nach. Daraufhin verließen wir immer noch schweigend das Büro. Ich fühlte mich in diesem Moment wirklich erschöpft. Es war einfach zu viel für heute.

Als wir das Gebäude verließen, schrieb Minjun seinem Manager, damit er uns abholen konnte. Obwohl auch ich einen Manager hatte, der mich hätte abholen können, fuhr ich lieber bei anderen mit. Ich verstand mich nicht gut mit meinem Manager, aber feuern konnte ich ihn einfach nicht. Ich würde es nicht übers Herz bringen. Jeder von uns hatte einen persönlichen Manager. Als das Auto seines Managers vorfuhr und anhielt, stiegen wir beide in den hinteren Teil des Autos ein. Ich fühlte immer noch den gleichen Schock wie vor ein paar Minuten, als wir die Nachricht bekamen. Warum mussten wir beide genau diese Aufgabe übernehmen? Ich wusste die Antwort darauf, aber trotzdem hallte die Frage weiter in meinem Kopf. Ich strich mir frustriert durch meine schwarzen Haare; mir war es in diesem Moment egal, ob ich meine frisch gemachte Frisur zerstören würde.

„Ist alles in Ordnung?", fragte mich Minjun besorgt. Nein, nichts ist in Ordnung! Ich muss ein verdammtes Liebespaar mit dir spielen! Aber das konnte ich doch nicht einfach sagen, weswegen ich antwortete: „Ja, mir ist nur etwas warm." Wenigstens sagte ich zur Hälfte die Wahrheit. Mir war immer noch warm, nahezu heiß. Minjun nickte verständnisvoll und konzentrierte sich danach wieder auf sein Handy. In diesem Moment überflutete mich erneut eine Welle von Nervosität. Den Rest der Fahrt blickte ich einfach aus dem Fenster, um mich irgendwie abzulenken. Dabei redete ich kein Stück mehr mit Minjun und auch er nicht mit mir. Auch als wir vor der Tür der Wohnung standen und klingelten, redeten wir nicht miteinander. Hyunwoo öffnete uns die Tür und musterte uns beide. Bestimmt war es ein merkwürdiger Anblick, den sonst so vorlauten Minjun so still zu sehen. Von mir war man es gewohnt, dass ich still war.

„Spuckt es aus. Was ist los?", fragte uns Hyunwoo und blickte uns dabei quasi in unsere Seelen, sofern Minjun eine hatte. Ich schaute an diesem Tag wieder einmal in Richtung Minjun und erblickte einen Minjun, dem sich endlich wieder ein Lächeln auf die Lippen schlich. „Seomin und ich müssen ein Liebespaar spielen." Verdammt, wie kann der das einfach so sagen?

Daraufhin sagte Hyunwoo: „Ihr müsst was!? Okay, wartet mal kurz. Lasst uns das heute Abend besprechen, wenn alle Mitglieder da sind. Erzählt dann alles von Anfang bis Ende. Bis dahin sagt ihr niemandem etwas davon. Habt ihr mich verstanden?" Ja, das war Hyunwoo. Er ist ziemlich bestimmend. Aber wenn er es so will, dann machen wir es so. Ich sagte, dass ich damit einverstanden sei, und ging dann rein. Ich wollte einfach nur noch in mein Zimmer, um meine Gedanken zu ordnen. Als ich in meinem Zimmer ankam, ging endlich diese verdammte Hitze weg.

„Wenn ich alles richtig verstanden habe, dann muss ich also ein Liebespaar mit Minjun spielen – meinem besten Freund, der gleichzeitig auch mein Schwarm ist?!", sagte ich frustriert und nervös zu mir selbst. Es stimmt, dass ich Minjun mochte, aber trotzdem wollte ich kein Paar mit ihm vortäuschen. Ich machte das alles nur für die Gruppe.


Heyyyy
Ich wollte schon unbedingt gestern ein neues Kapitel veröffentlichen aber ich habe mich dazu entschieden immer jeden zweiten oder dritten Tag ein Teil zu posten hehe. Hoffentlich gefällt euch diese Story bisher und der schreibstyle >_<
Byeeeee<3333

Secret in love with my fake boyfriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt