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Ich holte mein Handy und meine Kopfhörer heraus und setzte mich auf mein Bett. Was ich jetzt brauchte, war Musik. Also zog ich meine Kopfhörer an und ließ die Musik laufen. Drei Songs später ertönte das Lied, das mich immer zum Tanzen brachte, weswegen ich wieder aufstand, und anfing zu tanzen, so wie ich mir die Schritte des Tanzes eingeprägt hatte.

In diesem Moment war es mir egal, ob ich die Choreografie falsch tanzen würde. Ich wollte einfach nur tanzen und alles für diesen Moment vergessen. Und so geschah es auch. Ich tauchte in meine eigene Welt ein, wo es nur mich und die Musik gab. Alles, was ich in diesem Moment spürte, war Freude. Als das Lied zu Ende ging, verschwand auch diese Welt und die dazugehörige Freude. Ich war wieder im Hier und Jetzt. Ich blickte um mich herum, weil ich mich während des Tanzes beobachtet gefühlt hatte. Als ich plötzlich Junsung an meiner Tür erblickte, schrie ich laut auf, weil ich mich in diesem Augenblick zu sehr erschrocken hatte. Ich stand unter Schock, und Junsung fing einfach an, lauthals zu lachen.

Auf einmal erklang eine Stimme hinter Junsung, die fragte „Was ist passiert? Wir haben Seomin schreien hören." Weil die Person größer war als Junsung, erkannte ich sofort, dass es Jinwoo war. Obwohl er der Jüngste von uns allen war, war er auch der Zweitgrößte. Ich erwiderte: „Als ich Junsung gesehen habe, habe ich mich erschreckt und deswegen geschrien." „So schlecht sehe ich doch nicht aus, dass du sogar schreist, wenn du mich siehst," sagte Junsung, woraufhin Jinwoo meinte: „Oh doch, besonders weil du jetzt gefärbte blonde Haare hast." Jinwoo und Junsung waren schon seit der Schulzeit befreundet, weswegen sie sich ziemlich gut verstanden und sogar Witze übereinander machten.

„Weswegen warst du überhaupt an meiner Tür?" fragte ich dennoch nach einer Weile verlegen. Junsung antwortete gelassen: „Ach so, stimmt ja. Ich sollte dich wegen einer Besprechung holen, die Hyunwoo machen wollte." Das war bestimmt die Besprechung, die Hyunwoo wegen der unechten Beziehung zwischen mir und Minjun machen wollte. 

Hyunwoo hatte alle Mitglieder in den Aufenthaltsraum gerufen. Alle waren schon dort, als Junsung, Jinwoo und ich dazukamen. Ich setzte mich neben Minjun und hörte gespannt zu. „Also, was ist das Wichtige, das ihr uns erzählen wollt?" fragte Hyunwoo und verschränkte die Arme vor der Brust. Er wusste ja, was wir erzählen wollten, aber Taemin hätte bestimmt gemeckert, wenn er gewusst hätte, dass Hyunwoo uns verboten hatte, es vor Beginn der Besprechung zu sagen. Also musste er den Unwissenden spielen. Weil ich zu nervös war, um zu sprechen, übernahm Minjun das Reden für mich „Ihr wisst ja, dass Seomin und ich heute zum Chef gerufen wurden, um etwas Wichtiges zu besprechen."

Warum kann er nicht gleich zum Punkt kommen? Da er nicht gleich das Wesentliche sagte, platzte es aus mir heraus „Minjun und ich müssen eine Beziehung vortäuschen." Ich bereute es sofort, dass ich Minjun unterbrochen hatte, und schlug meine Hand vor meinen Mund. „Ihr macht Witze, oder?" fragte Taemin erschrocken. „Leider nicht", antwortete Minjun ernst. „Wenn es funktioniert, wird unsere Beliebtheit wieder steigen. Ihr wisst ja, dass es seit Monaten nicht gut läuft. Das ist unsere einzige Chance." Das mit dem Geld ließ er weg, was mich nicht wunderte.

„Ach wirklich? Das ist ziemlich riskant. Was, wenn die Fans es durchschauen?" fragte Sky, der normalerweise ziemlich still war, wenn er gerade keine Witze machte. Ein kalter Schauer lief mir über meinem Rücken, wenn ich daran dachte, dass sie uns nicht glauben könnten.

„Dann müssen wir es ebenso machen, dass man uns nur glauben kann! Wir können das schaffen," sagte Minjun mit so viel Optimismus, dass sogar ich daran glauben wollte. Er hatte recht. Wir könnten das schaffen. „Wenn es der Gruppe hilft, sollten wir es versuchen. Aber wir müssen vorsichtig sein. Ein Fehler und es könnte nach hinten losgehen," meinte Junsung, der bisher still gewesen war.

„Wann wollt ihr das eigentlich veröffentlichen? Also ich meine, eure Beziehung," fragte Hyunwoo kritisch und blickte mir dabei in die Augen. Dabei sah er wirklich angsteinflößend aus. Weil er dabei genau mich anblickte, fühlte ich mich gezwungen, darauf zu antworten „Ich dachte, dass wir es vielleicht beim Konzert sagen könnten oder vielleicht mit einer Geste zeigen könnten." „Das könnte funktionieren," stimmte mir Minjun zu. „Es wäre dramatisch und würde viel Aufmerksamkeit erregen."

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Secret in love with my fake boyfriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt