Kapitel 4.

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Saphira

Ich starre die Frau, nein Lucians Mutter, wer auch immer Lucian ist, perplex an. Immerhin kenne ich nur den Namen von Matteo. Mein Blick schweift fragend zu Mister Anzugmann, ob er wohl Lucian ist? Verdammt, mir fällt jetzt erst auf, dass er sich nie wirklich vorgestellt hatte.

"Deinem Blick nach zu urteilen, haben sich meine Söhne noch nicht vorgestellt", seufzt die Frau und legt eine Hand auf meinen Rücken, um mich mit sanftem Druck zum Tisch zu führen. "Setz dich doch, Liebes."

Sie lächelt mich an, aber trotzdem fühle ich mich unwohl. Ich wurde sozusagen verkauft, mit einem Messer bedroht und jetzt auf einmal behandelt mich ihre Mutter so, als wäre ich freiwillig hier. Oder weiß sie nicht, was ihr Sohn getan hat? Vielleicht tut sie auch nur so nett, um mich um ihren Finger zu wickeln.

Etwas zögerlich setze ich mich hin, und kurz darauf setzen sich Lucian und noch ein weiterer, älterer Mann auch hin. Alle Blicke liegen immer noch auf mir, aber ich versuche, sie zu ignorieren. Meine Aufmerksamkeit liegt bei der Frau, Lucians Mutter, die mir gegenüber sitzt. Ich will endlich wer Lucian ist.

Wenn ich das jetzt richtig verstehe, ist der Mann, der am Anfang des Tisches sitzt, der Vater von Lucian und seinen Geschwistern, und er ist also auch der Mann, den ich damals von der Treppe aus gesehen hatte.

Ich schaudere leicht, als mir klar wird, dass er der Grund ist, warum ich hier bin. Wegen ihm hat mein Vater Schulden, wegen ihm muss ich jetzt einen Mann heiraten, den ich nicht kenne. Eine Stimme reißt mich aus meinen Gedanken, und ich versuche, mich wieder zu konzentrieren.

"Ich werde sie dir vorstellen", sagt die Frau munter und steht auf. "Zuerst haben wir meinen Mann, Phineas", sie lächelt und geht einen Schritt weiter zu dem Stuhl von Mattheo. "Dann meine Söhne Mattheo, Lorenzo, Arian, Aaron und Lucifer".

"Lucifer wie der Teufel?", platzt es aus mir heraus. Bitte schlag mich einer, damit ich meinen verdammten Mund halte.

Der Junge, der rechts neben Matteo sitzt, grinst schelmisch und beugt sich etwas vor. "Genau richtig", sagt er stolz und kassiert dafür einen Schlag auf den Hinterkopf von seiner Mutter. "Lucifer, lass das arme Mädchen in Ruhe", mahnt sie ihn und setzt sich elegant wieder hin.

"Ja, Lucifer, lass das arme Mädchen in Ruhe", äfft der Junge rechts von ihm sie nach, den ich als Arian identifiziere. Lucifer knurrt genervt und boxt ihm gegen den Arm. "Halt's Maul, Arian." Ich muss leicht lächeln. Trotz dass sie die Söhne eines Mafiabosses sind, benehmen sie sich gerade wie zwei ganz normale Geschwister.

Irgendwie ist es schön, das zu sehen, Normalität zu sehen bei all den verrückten Dingen, die passiert sind.

"Schluss jetzt!", dröhnt eine laute Stimme durch den Raum. Erschrocken zucke ich zusammen und schaue wieder zum Tischanfang. Es war ihr Vater, der so geschrien hatte, und seine Wut steht ihm eindeutig ins Gesicht geschrieben.

Ich schlucke schwer und schaue nach unten auf meinen Schoß. Dieser Mann entscheidet theoretisch über mein Schicksal. Obwohl, eigentlich liegt das alles an Lucian. Ob er mich wohl gut behandeln wird? Oder wird er... so sein wie mein Vater?

"Ihr benehmt euch wie Kinder!", sagt er nun etwas ruhiger, aber immer noch im gefährlichen Ton. "Lucifer, Arian, wie läuft es mit der Suche nach einer geeigneten Frau? Selbst euer Bruder Mattheo konnte sich zusammenreißen", schnauzt er die beiden an. "Es ist wichtig, dass ihr eine passable Frau findet!"

Lucifer lehnt sich in seinem Stuhl zurück und verschränkt grinsend die Arme vor der Brust. Es scheint ihn wohl nicht zu stören, dass sein Vater herumschreit, und das macht ihn aus irgendeinem Grund verflucht heiß.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 01 ⏰

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