Vermissen

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Deans Blick war starr auf seinen Monitor gerichtet. Er konnte nicht glauben, dass sein Song endlich veröffentlicht war. Er hatte so viel Zeit und Energie in die Arbeit investiert, und jetzt war es da für die ganze Welt zu hören. Er nahm seinen Kopfhörer ab und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, während er auf die Reaktionen wartete.

Er scrollte durch die Kommentare und las die Rückmeldungen seiner Fans. Sie liebten den Song und meinten, es sei eines seiner besten Werke. Er war zufrieden, aber irgendwie auch nervös. Er konnte nicht aufhören zu denken, ob auch Ayla den Song hören würde und wie sie reagieren würde.

Er hatte das Lied ihr gewidmet und hoffte, dass sie es verstehen und vielleicht zurück zu ihm kommen würde. Aber gleichzeitig wusste er, dass das wahrscheinlich unrealistisch war. Sie hasste ihn wahrscheinlich, und er hatte es auch nicht anders verdient. Er wusste, dass er sie verletzt hatte und alles ruiniert hatte, aber er konnte das Bedürfnis nicht unterdrücken, sie noch ein letztes Mal zu sehen und ihr zu sagen, wie sehr er sie vermisste.

Er griff nach seinem Handy und öffnete seine Nachrichten. Er scrollte durch ihre alten Unterhaltungen und fühlte sich überwältigt von den Erinnerungen, die ihn überkamen. Er wollte sie anrufen, aber er wusste nicht, was er sagen sollte. Er sah auf die Uhr und es war 00:07. Er seufzte und schaltete sein Handy aus, um sich aufs Bett zu legen und zu versuchen, ein bisschen zu schlafen.

Er lag da und starrte an die Decke, seine Gedanken wanderten zurück zu Ayla. Er fragte sich, was sie gerade machte und ob sie auch an ihn dachte. Er sehnte sich danach, sie in den Armen zu halten und ihr zu versprechen, dass alles gut wird. Er wusste, dass es wahrscheinlich eine vergebliche Hoffnung war, aber er konnte nicht aufhören, an sie zu denken.

Er versuchte, sich abzulenken, indem er Musik hören, aber nichts schien zu funktionieren. Jedes Lied erinnerte ihn an sie und an die Schönheit der Zeit, die sie zusammen hatten. Er konnte nicht aufhören, an die vielen Streitereien zu denken, an die Lügen und die Enttäuschungen. Er fragte sich, ob es eine Möglichkeit gab, alles wieder in Ordnung zu bringen, aber er wusste, dass es wahrscheinlich zu spät war. Selbst wenn es eine Möglichkeit gäbe, ist Dean nicht der beste im Zeigen seiner Gefühle. Er ist den meisten Menschen gegenüber kalt und hasst es seine Gefühle zu zeigen.

Als die Stunden vergingen, fühlte er sich nur noch mehr deprimiert und verloren. Er hatte das Gefühl, dass er sie für immer verloren hatte, und die Gewissheit dieser Tatsache war wie ein Gewicht auf seiner Brust. Er wünschte sich, dass er die Zeit zurückdrehen und alles anders machen könnte, aber er wusste, dass das unmöglich war. Er war gefangen in seinen Gedanken und Erinnerungen, und es fühlte sich an, als ob er ertrank.

Ayla weint seit Stunden. Sie kann einfach nicht mehr und es ist kalt, eiskalt. Sie fühlt sich leer und schwach. Ihre Augen sind müde vom weinen. Sie schrieb Mowgli, da er immer einen guten Rat hatte. „Mowgli bist du noch wach?" schrieb sie ihm.

Als Mowgli Ayla's Nachricht bekam, sah er auf die Uhr. Es war 02:37. Er war noch wach, aber er war überrascht, von Ayla zu hören.

Er antwortete sofort. „Ja, was ist los? Geht's dir gut?"

Ayla sah die Nachricht von Mowgli erscheinen und fühlte eine Mischung aus Erleichterung und Verzweiflung. Sie war froh, dass er antwortete, aber auch unsicher, ob sie ihm erzählen sollte, was in ihr vorgeht.

Sie zögerte einen Moment, bevor sie antwortete.
"Ich weiß nicht wirklich. Ich fühle mich einfach nur verloren und leer ich kann einfach nicht mehr"

Mowgli sah ihr Antwort und sein Herz wurde schwer angesichts ihres Zustands. Er wusste, dass sie eine schwierige Zeit hatte, aber er hatte nicht erwartet, dass es so schlimm war.

Er antwortete kurz darauf "Hey, ich bin hier für dich, okay? Du bist nicht alleine. Magst du darüber reden was los ist? "

Sie zögerte einem Moment aber antwortete dann „es ist wegen Deans Lied Mowgli"

Mowgli zuckte zusammen als er ihr Antwort las. Er wusste genau welches Lied sie meinte und hatte eine Ahnung, wie sie sich fühlen musste.

Er antwortete "Ich hatte mir es schon gedacht beim lesen des Texts das es dich verletzen würde"

Ayla schluckte schwer als sie Mowgli's Antwort las. Sie wusste, dass er Recht hatte, aber es tat trotzdem weh. "Was soll ich jetzt tun Mowgli? ich versteh nichts mehr." schrieb sie als Antwort

Mowgli dachte einen Moment nach, bevor er antwortete. Er konnte hören, wie verletzt und verwirrt sie war, und er wollte ihr irgendwie helfen.

Er schrieb zurück "Hey, es ist okay, verwirrt zu sein. Das sind viele Gefühle auf einmal und es ist verständlich, dass du überfordert bist. Aber du musst wissen, dass du nicht allein bist. Ich bin für dich da und ich helfe dir, das durchzustehen, okay?"

„Tamam dankeschön Mowgli" schrieb sie ihm und legte sich wieder hin.

Mowgli lächelte als er ihre Nachricht las. Er war froh, dass sie wenigstens sprach und sich nicht ganz verschloss. Aber er wusste, dass es für sie immer noch schwer war, mit allem fertig zu werden.

Er antwortete  "Natürlich, das ist selbstverständlich. Versuch zu schlafen, okay? Ich bin jederzeit da für dich."

Ayla bedankte sich nochmals und legte ihr Handy bei Seite. Sie ist von einer Mischung aus Hass, Wut  und vorallem Trauer bewegt.

Als sie ins Bett fiel, spürte sie wie ihre Emotionen sie überwältigen. So viele Gedanken schossen ihr durch den Kopf: Dean's Lied, ihre Verlustängste, die Streitereien, die Lügen, all das gute was es zwischen ihnen beiden gab.

Sie konnte sich nicht aus dem Gefühl der Verlorenheit befreien. Sie fühlte sich, als ob sie in einem endlosen Kreislauf von Liebe und Hass gefangen war, und sie wusste nicht, wie sie daraus herauskommen sollte.

Sie lag wach in ihrem Bett, ihr Kopf war voll von Erinnerungen, Bildern und Gefühlen. Die Stille der Nacht wurde nur von ihrem schweren Atem und ihrem gelegentlichen Schluchzen unterbrochen.

Sie fühlte sich so allein, selbst wenn sie wusste, dass Mowgli auf die andere Seite des Handys nur einen Anruf entfernt war. Es gab eine innere Schwäche und Verlorenheit, die sie noch nie zuvor erlebt hatte.

„Story" - Kidd KawakiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt