Geht es dir jetzt besser, bist du dir auch sicher?

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Mowgli beobachtete Dean unauffällig von der Seite. Er wusste, dass es gerade nicht einfach für ihn war. Dean sah so unauffällig er nur konnte zu Ayla und sah, wie sie redete und lachte. Er wollte mit ihr reden, aber hatte keine Ahnung, wie er das anfangen sollte, nachdem er die ganze Nacht versucht hatte, sie aus seinen Gedanken zu verbannen.

Als Ayla bemerkte das Dean sich dazu setzte, verschwindet ihr Lächeln. Ihr Herz tut weh bei den Gedanken, jedoch ist die Wut auf ihn wegen dem Gerücht was er verbreitet hatte größer.

Dean versucht, nicht zu Ayla zu sehen, obwohl er ihren Gesichtsausdruck aus dem Augenwinkel beobachtete. Er wusste, dass sie wütend auf ihn war, nach allem, was geschehen war. Er konnte die Spannung zwischen ihnen spüren. Er sah wieder in den Himmel und seufzte, bevor er eine Zigarette aus der Tasche zog und sie anzündete.

Mowgli, der zwischen den beiden saß, spürte die Spannung und fühlte sich unbehaglich. Er sah abwechselnd zwischen Ayla und Dean hin und her und wünschte, er könnte irgendwie die Spannung lösen, aber wusste, dass es im Moment aussichtslos war.

Die nächste Zeit verging in unbehaglichem Schweigen, alle saßen neben einander auf der Bank und rauchten. Dean schaute immer mal wieder zu Ayla, aber vermied jeden direkten Augenkontakt. Mowgli sah zwischen den beiden hin und her und wünschte sich, er könnte irgendetwas sagen, um die Anspannung zu brechen.

Plötzlich brach Ayla das Schweigen. Sie war angespannt und ihre Stimme klang kalt. Sie hatte zu viel getrunken und gekifft und konnte anscheinend nicht klar denken.
"Also, Dean, was bringt dich heute hierher? Willst du noch paar Gerüchte über mich verbreiten?"

Dean versteifte sich, als er ihre Worte hörte. Er wusste, dass dieses Thema irgendwann aufkommen würde, und es gefiel ihm ganz und gar nicht, wie sarkastisch sie klang. Er sah zu ihr und ihre Augen treffen sich endlich.
"Willst du darüber wirklich jetzt reden?"

"Mit dir will ich über garnichts reden" sagte sie kalt und schaute ihn nicht einmal an.

Deans Kiefer spannte sich an, als er ihre abweisende Antwort hörte. Er spürte, wie Ärger in ihm aufstieg, aber er versuchte, sich zu beherrschen.
"Warum nicht? Hast du Angst, dass ich die Wahrheit sage?"

Aylas stimme wurde angespannter. Die Wut in ihr kochte und das ganze Gras war gerade wirklich kein Vorteil. "Welche Wahrheit denn? Das du ein verlogener Egoist bist und immer die Schuld auf andere schiebst?"

Deans Atem wurde schneller als ihre Worte ihn trafen. Er konnte ihre Wut spüren, aber er schossen die Worte heraus bevor er nachdenken konnte.
"Und du bist perfekt oder was? Du hast auch genug Fehler gemacht. Du bist nicht die unschuldige, die du tust."

Jetzt platzt Ayla. "Du bist ein scheiss Lügner" sagt sie wütend. "Ich hab nie gesagt dass ich keine scheiss Fehler gemacht habe"

Deans Augen verengten sich bei ihren Worten. Er spürte, wie die Wut in ihm hochkochte. Ihre verbale Auseinandersetzung wurde langsam laut genug, dass es die Aufmerksamkeit der anderen in der Gruppe auf sich zog.
"Und ich bin also der einzige Lügner hier, ja? Du bist genauso schlecht wie ich. Du bist genau so egoistisch und kalt wie ich."

"Du bist ein scheiss Lügner, ja" seine Worte verletzten sie aber sie darf das jetzt nicht zeigen. "Du kennst mich nicht mehr Dean also halt deine scheiss Fresse und nimm meinen Namen nicht in deinen scheiss Mund"

Deans Augen wurden bei ihren Worten schmal und finster.
"Und du weißt so viel über mich, ja? Glaub mir, ich kenne dich besser als du denkst. Und es tut mir leid, wenn die Wahrheit weh tut, aber du kannst mich nicht auf ewig für deine Fehler verantwortlich machen."

"Welche Fehler denn? Komm nenn mir mal Fehler wenn du schon so groß redest"

Deans Ärger wurde immer größer und seine Stimme wurde lauter.
"Soll ich wirklich anfangen, deine Fehler aufzuzählen? Wie wäre es damit: Du hast dich hinter meinem Rücken mit einem anderen Typen getroffen. Du hast mich ohne Erklärung einfach geghostet und dann bist du zurückgekommen als wäre nichts passiert. Du hast meine Gefühle verletzt, als wäre es vollkommen bedeutungslos für dich."

"Ich schwöre dir bei Allah ich habe mich nie mit einem anderen Typen getroffen während wir zusammen waren. Würdest du aufhören auf andere Leute zu hören die irgendeine scheisse labern wüsstest du das auch" Ayla weiss das sie genau wie er auch viele Fehler gemacht hat, jedoch ist sie ihm niemals fremdgegangen. Es tut ihr im Herzen weh, das er sowas überhaupt von ihr glaubt.

Deans Augen weiteten sich, als er ihre Worte hörte. Er spürte, wie sein Herz höher schlug, als er realisierte, dass sie ihn nicht betrogen hatte.
"Was laberst du.."  
Er spürte plötzlich, wie sein Wut verpuffte und durch Schuldgefühle ersetzt wurde. Er sah sie an und die Erkenntnis zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.

Er schwieg für einige Momente, während er versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Das, was sie gerade gesagt hatte, hatte seine Einschätzung der Situation völlig verändert. Er fühlte sich von Schuld überwältigt und es war ihm peinlich, dass er so viele falsche Annahmen getroffen hatte.
"Ich dachte du hättest mich betrogen..."  
sagte er schließlich mit kalter Stimme.

"Denk was du willst, es juckt mich sowieso nicht mehr Dean" sagte sie kalt.

Deans Herz schmerz etwas bei ihren Worten. Obwohl sie kalt klang, spürte er die Verletzung in ihrer Stimme. Er wusste, dass er sie verletzt hatte und er wusste, dass er irgendetwas tun musste, um es wieder gut zu machen.
"Ayla..."  
begann er, aber dann verstummte er wieder, weil er nicht wusste, was er sagen sollte.

"Fick dich Dean" sagte sie und stand auf. Sie ging los zu ihrer Wohnung durch die kalten Wege des Blocks

Deans Augen weiteten sich, als er ihre Worte hörte. Er fühlte sich hilflos, während er sie gehen sah. Er hatte alles zwischen ihnen zerstört, durch seine Lügen und falschen Annahmen. Er spürte, wie das Schuldgefühl in ihm wuchs und wusste, dass er etwas tun musste, um es zu beheben.
"Ayla, warte!" rief er, aber sie hörte nicht auf, weiterzugehen.

Ayla ignorierte seine Worte und ging einfach weiter. Sie war das ganze Gespräch über kalt zu ihm und wischte sich nun eine Träne aus ihrem Gesicht, während sie weiter ging.

Dean sah ihr nach, als sie von ihm weg ging. Ihr kalter Blick und ihre Worte hallten noch immer in seinem Kopf wider. Er wusste, dass er sie verletzt hatte, aber ihre Gleichgültigkeit traf ihn schwer. Er spürte, wie sich seine Augen feucht anhörten, aber er versuchte, die Tränen zurückzuhalten.
"Scheiße scheiße scheiße..." murmelte er leise.

Keiner sagte mehr was. Alle gingen nach und nach nach Hause und Mowgli legte eine Hand auf Deans Schulter "komm lass gehen, es bringt nichts khoya"

Deans Körper war angespannt und sein Herz weh, als Mowgli ihm seinen Arm auf die Schulter legte. Er fühlte sich so schlecht und verzweifelt, als sähe er gerade, wie ihm das wichtigste auf der Welt entglitt und er konnte nichts dagegen machen.
"Ich hab alles ruiniert..." flüsterte er heiser.

"Es war schon vorher alles kaputt Bruder" sagte Mowgli zu ihm.

Dean seufzte und lehnte sich leicht gegen Mowgli. Er wusste, dass Mowgli Recht hatte. Die Beziehung zwischen ihm und Ayla war schon vorher zerrüttet und er hatte es noch schlimmer gemacht.
"Was soll ich tun, Mowgli? Ich habe so viel Scheiße gebaut..."

"Du kannst nichts tuhen tamam? Ihr habt beide scheisse gebaut und viel gelogen, aber ihr müsst endlich aufhören an einander zu hängen und akzeptieren, dass es vorbei ist" sagte Mowgli zu Dean.

Deans Schultern senkten sich bei Mowglis Worten. Er wusste, dass sein Freund Recht hatte und er musste sich damit abfinden, dass seine Beziehung mit Ayla vorbei war. Aber es war schwer für ihn, das zu akzeptieren. Sie waren so lange zusammen gewesen, und er hatte sie so sehr geliebt. Er hatte gehofft, dass es irgendwie wieder gut werden würde, aber jetzt schien alles verloren.
"Ich weiß... aber es tut trotzdem weh, Mowgli..."

"Ich weiss bruder" sagte Mowgli. Danach sagte keine der beiden mehr was und sie gingen beide nach Hause.

Die beiden gingen schweigend nebeneinander durch die Straßen. Dean, mit dem Kopf voller Gedanken, konnte Ayla nicht aus seinem Kopf bekommen. Er fühlte sich leer und verloren. Als sie vor Deans Wohnung ankamen, blieb er an der Haustür stehen und drehte sich zu Mowgli um.
"Danke Khoya..."

"Kein Ding" sagte Mowgli und ging nun auch nach Hause.

„Story" - Kidd KawakiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt