Mateball: Rede, Erbrechen und Maten

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Mit auf der Bühne standen die Lehrer auf der einen Seite und auf der anderen Seite der Bürgermeister, der Militärbeamte sowie ein paar Werwölfe in Ihrer menschlichen Form. von jedem Rudel war einer da, der als Aufseher fungierte, dieser hatte im Normalfall schon einen Maten und konnte sich so auf seine Aufgabe konzentrieren, auf die Wölfe seines Rudels aufzupassen. Die Ansprache des Direktors wurde von der des Bürgermeisters abgelöst.

,,Meine verehrten Damen und Herren, geschätzte Bürgerinnen und Bürger von Aigwood,

Es ist mir eine große Ehre und Freude, heute vor Ihnen zu stehen und anlässlich des diesjährigen Mateballs einige Worte zu sprechen. Der Mateball ist nicht nur ein festlicher Anlass, um die Jugend unserer Stadt zu feiern, sondern auch ein Symbol des Friedens und der Einheit zwischen den verschiedenen Rassen, die unsere Gemeinschaft bereichern.

Vor vielen Jahren gab es in unserer Stadt Spannungen und Konflikte zwischen Werwölfen und Menschen. Doch dank der Gründung dieser Schule, die ein Paradebeispiel für das harmonische Zusammenleben von Werwölfen und Menschen ist, haben wir einen Weg gefunden, um Vorurteile abzubauen und Verständnis füreinander zu schaffen. Es erfüllt mich mit Stolz zu sehen, wie gut diese Integration an vielen Orten funktioniert und wie sehr sich unsere Gemeinschaft weiterentwickelt hat.

Der heutige Mate Ball ist ein Zeichen dafür, dass wir als Stadt zusammenkommen können, um gemeinsam zu feiern und zu tanzen. Verschiedene Rudel sind zu Besuch, um ihre Maten zu finden und neue Freundschaften zu knüpfen. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass dieser Abend friedlich verläuft und dass alle Schülerinnen und Schüler sowie Gäste aus nah und fern eine unvergessliche Zeit haben werden.

Möge der Geist des Friedens und der Toleranz uns alle begleiten an diesem besonderen Abend. Vielen Dank und einen wundervollen Mateball für Sie alle!"

Er redete und redete und Fiona konnte sich kaum darauf konzentrieren, ihr war inzwischen Spei Übel, weshalb sie vorsichtig nach Viviens Arm griff, um diese auf sich aufmerksam zu machen. Vivien müsste einen Schritt beiseite gehen, damit Fiona möglichst unbemerkt zur Toilette gehen könnte, auch wenn sie am Rande der Halle Saßen. Außerdem mussten alle anwesend sein, nicht das gedacht wurde, sie würde versuchen sich zu drücken. Als die Grau blauen Augen in ihre, durch die Kontaktlinsen braunen Augen sah, sprachen die Jugendliche leise. ,,Tut mir leid, ich müsste nochmal zu den Toiletten, Ich glaube mir wird schlecht." Die Soldatin nickte und stand auf und begleitete sie aus dem festlichen Raum, durch einen der schmalen Flure zu den Toiletten.

Der Boden der Flure war mit grauen glatten Steinplatten belegt und die Wände waren rot und grau gemauert. Wäre das Licht nicht so hell gewesen, hätte der Gang vermutlich sehr düster gewirkt. Das Bad war schlicht in Beige und Altrot gehalten. somit wirkte es etwas heller. Nicht dass es Fiona in dem Moment interessierte. denn dort angekommen verschwand die Braunhaarige relativ schnell in einer der Kabinen und erbrach sich.

Sie kniete vor der Toilette und war unfassbar froh, dass scheinbar alles für den Anlass auf Hochglanz poliert worden war. Kurz dachte sie, es würde wieder gehen, als ihr Magen versuchte, sich selbst auszukotzen, demnach kam, nachdem das bisschen Essen, das sie hatte, schon raus war, nur noch Magensäure auf. Fiona brauchte einen Moment bis es wieder ging. Dann nahm sie ein Stück Toilettenpapier, um sich den Mund ab zu wischen. Sie betätigte die Spülung und ging wackelig unter den wachsamen Blick der Soldatin ans Handwaschbecken, vermutlich war diese bereit einzuschreiten, falls die Jugendliche doch zu Boden gehen würde, denn in ihrem Blick war ernsthafte Sorge zu erkennen.

Fiona spülte sich den Mund mehrfach aus und trank einen Schluck Wasser. Einer würde wohl gehen, nur allzu viel sollte man bei den Alten Leitungen vielleicht nicht trinken, auch wenn das Wasser in den Hähnen wohl extra neue Filter bekommen hatte. Fiona klammerte sich an den Waschbeckenrand als sie eine Hand auf ihren Rücken spürte, kurz zuckte sie zusammen ehe sie zu Vivien sah welche ihre Hand wieder zurück nahm und einen Arm zum Halten anbot. ,,Es tut mir leid, ich würde dir gerne mehr Zeit und ruhe bieten jedoch denke ich das wie schon zu lange in der Halle fehlen, es hat sicherlich schon angefangen. denkst du es geht? Können wir?"
Die Jugendliche schüttelte den Kopf ,,nur noch einen, einen kleinen Moment bitte..." ihre Stimme war Brüchig, sie fühlte sich mit einem mal furchtbar überfordert und am liebsten hätte sie ihren Gefühlen nachgegeben, die Tränen zugelassen, vielleicht würde ihr das mehr verständnis einbringen, aber sie wagte es nicht zu weinen, keinen weiteren Ton von sich zu geben. Ihr ging es schlecht, wirklich, richtig dreckig, und dennoch musste sie in die Halle und vielleicht ihrem Albtraum entgegen sehen, während sie kaum an sich halten konnte? Sie wollte nicht! Sie wollte jetzt nicht und allgemein nicht! aber... Sie wollte auch Vivien, die so lieb zu ihr gewesen war, enttäuschen oder hinhalten oder so... nein, das wäre auch nicht richtig.

Lieber Tod als MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt