Kapitel 5

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Sicht Steff
Am nächsten Morgen klingelt der Wecker viel zu früh. Thomas und ich sind unendlich müde, was nach nur fünf Stunden Schlaf verständlich ist. Dennoch nützt es nichts, wir müssen aufstehen, denn Miriam muss zur Schule. Also stehen wir auf. Ich wecke Miriam und Thomas macht das Frühstück fertig. Nach dem Frühstück nimmt Miriam den Bus zur Schule. Wir legen uns noch mal kurz hin, bevor wir in den Proberaum gehen.

Sicht Miriam
Als Steff mich von der Schule abholt, merke ich, wie sie angespannter ist als sonst. Doch ich denke mir nichts dabei, bis sie mich Zuhause bittet ins Wohnzimmer zu kommen, da sie und Thomas etwas mit mir besprechen müssen. In dem Moment bekomme ich Angst, dass ich etwas falsch gemacht habe und sie mich nicht mehr haben wollen. Aber als sie ihre Erzählung beenden, kann ich kaum glauben, was ich gerade gehört habe.
“Ihr seid meine Eltern?”, frage ich ungläubig.
“Vielleicht sind wir deine Eltern, wir wissen es noch nicht, aber es deutet alles darauf hin. Wir müssen einen Test machen, um es eindeutig zu wissen”, erklärt Thomas mir.
“Und was, wenn es dann nicht so ist?”, unsicher schaue ich beide an.
“Wie wir eben schon meinten, dann ändert sich auch nichts”, versichert Steff mir.
“Und was bringt der Test dann?”
"Dass du Gewissheit hast und dass wir Gewissheit haben. Und wenn es wirklich so passiert ist, wie wir denken, dann kann dafür gesorgt werden, dass so etwas nicht noch einmal passiert.”
“Also ist es egal, was der Test sagt. Ich bleibe hier?” Thomas und Stefanie nicken zustimmend. “Tut das denn weh?”
“Nein.”
“Okay, dann können wir es machen”, stimme ich vorsichtig zu.
“Gut, dann rufe ich mal beim Arzt an und mach einen Termin”, sagt Steff, geht zu ihrem Handy und telefoniert kurz.
Ein paar Minuten später kommt sie wieder. “Wir haben morgen nach der Schule einen Termin. Wir holen dich ab und fahren dann gemeinsam hin”, richtete sie den letzten Satz an mich.

Sicht Steff
Am nächsten Tag stehen Thomas und ich schon wenige Minuten vor dem Unterrichtsende vor der Schule. Miriam kommt schon mit den ersten Schülern aus dem Gebäude und klettert dann auf den Rücksitz vom Auto. Ich merke, wie nervös Miriam ist und so nehme ich ihre Hand und drücke sie, bevor wir die Arztpraxis betreten. Bei der Ärztin geht es dann ganz schnell und Miriam ist sichtlich erleichtert, als wir die Praxis wieder verlassen. Das Testergebnis werden wir in ca. zwei Wochen per Post bekommen.
Zuhause angekommen, bleibe ich kurz vor der Haustür stehen. “Wir haben uns Überraschung für dich”, wende ich mich an Miriam, die ganz große Augen bekommt. “Wirklich? Was denn?”
“Das wirst du gleich sehen, wenn du in dein Zimmer gehst. Hannes müsste dort sein und schon mit dem Aufbau begonnen haben.” Ich schließe die Tür auf. Miriam zieht sich schnell die Schuhe aus und schaut mich dann etwas unschlüssig an. “Na los, Lauf schon nach oben”, sage ich und sie läuft die Treppe hoch. “Überraschung”, tönt es von oben, als sie die Tür öffnet. “Das ist für mich?”, hören wir sie dann ungläubig fragen.
“Ja, das ist unser altes Playmobil und du darfst gerne damit spielen. Wir müssen es nur noch zusammenbauen. Ich habe schon begonnen, doch ohne Anleitung ist das gar nicht so einfach.”
“Ich kann ja helfen.”
“Das ist super.”
“Und ich auch”, bietet Thomas sich gleich an, als wir nach oben kommen. Thomas freute sich schon den ganzen Tag tierisch darauf, mit dem Playmobil in Erinnerungen zu schwelgen. “
“Dann lasse ich euch mal machen und bereite das Abendessen vor”, sage ich und verlasse das Kinderzimmer, welches jetzt schon komplett im Playmobil-Chaos versinkt.
“Steff, wir haben alles aufgebaut. Magst du gucken kommen?” Miriams Rufe kommen gerade, als der Auflauf, den es zum Abendessen geben soll, fast fertig ist.
“Ja”, rufe ich zurück und gehe die Treppe nach oben. Und sie hat Recht, es ist alles aufgebaut. Der Fußboden ist zwar nicht immer von Playmobil bedeckt, doch es ist kein Chaos mehr, sondern eine Spielzeugstadt. Miriam strahlt über alles und auch Hannes und Thomas sehen ziemlich zufrieden aus. Alle drei erklären mir noch einige Sachen, bevor wir zum Essen nach unten gehen. Hannes isst noch mit und verabschiedet sich nach dem Abendessen. Miriam und Thomas verziehen sich dann nicht mal nach oben.
Ich bin froh, dass es Miriam gefällt. Auch wenn es schon etwas älter ist und sie sich von alleine wahrscheinlich eher weniger eine Feuerwehr und eine Polizeistation ausgesucht hätte.
“Jetzt ist aber Schlafenszeit”, ich gehe ins Zimmer, als es schon später geworden ist.
“Muss ich jetzt alles wegräumen?”, fragt Miriam vorsichtig.
“Nein, es wäre nur gut, wenn die Sachen so stehen, dass du problemlos in dein Bett kommst, ohne Angst haben zu müssen, dass du auf etwas trittst.”
Thomas und ich helfen ihr nicht schnell und bringen sie dann ins Bett. “Danke”, sagt sie noch, bevor ich das Zimmer verlasse.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 27 ⏰

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