Eine auswegslose Lage

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Severus Snape POV:

"Sie haben es gewusst?", brüllte ich und stampfte wie ein verärgertes Kind auf den Boden. Die Holzdielen knarrten unheilvoll unter meinen Sohlen und untermalten sehr treffend meinen Gemütszustand.

"Severus..."

"Nein.", unterbrach ich die Stimme, die ihren Ursprung in den Flammen des Kamins hatte.

Dumbledore sah mich ratlos an. Das vermutete ich jedenfalls - es war schwierig, die Mimik des Gegenübers in dem groben Produkt aus verbranntem Holz und feuerroter Glut zu erkennen, wenn man ein Ferngespräch über das Flohnetzwerk führte.

"Sie haben gewusst, dass sie hier ist?", konkretisierte ich meine Frage.

Nach der morgendlichen Begegnung mit [Y/N] hatte ich beschlossen, Kontakt mit Dumbeldore aufzunehmen. Er war mir Antworten schuldig.

Die goldene Wanduhr schlug sechs Mal und übertönte kurzzeitig das leise Knistern des Feuers. Ich warf einen Blick aus einem der beiden Fenster, die sich auf der rechten Seite des Raumes befanden. Ein trübes Abendlicht fiel in das Zimmer. Der leichte Regen rundete die deprimierende Atmosphäre, die dieses Haus ohnehin schon ausstrahlte, ab.

"Severus..."

Ich löste den Blick von den Tropfen, die sich an den Fensterscheiben einen Weg nach unten bahnten und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf den Kopf im Kamin.

"Ich konnte kein Risiko eingehen.", versuchte der Schulleiter mein Gemüt zu beruhigen. "Ihre Sicherheit steht an erster Stelle."

"So ein Unsinn.", schnaubte ich verständnislos. "Ich packe jetzt meine Koffer und komme zurück nach Hogwarts."

"Ich glaube, Sie verstehen nicht, in was für einer Lage Sie sich befinden.", sagte Dumbledore plötzlich in einer Tonlage, die ich nicht von ihm kannte. Sie passte nicht zu dem besonnenen Gemüt des alten Mannes.

Ein Holzstück verbrannte knisternd und übertönte die Stille, die Dumbledores eindringliche Worte ausgelöst hatten.

Schließlich fuhr Dumbledore fort, ohne eine Reaktion von mir abzuwarten: "Der Zaubereiminister lässt Sie überall im Land suchen."

Meiner Brust entfuhr ein verärgerter Seufzer: "Dann rede ich halt mit Fudge. Hauptsache ich kann endlich aus dieser wahrgewordenen Hölle verschwinden."

"Wenn Askaban Ihrer Meinung nach einen bessere Option für Sie darstellt, dann sollten Sie das tun."

"Sie machen Scherze.", verschluckte ich mich. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in meinem Körper breit und ließ mich trotz des warmen Kaminfeuers frösteln.

"Keineswegs."

Das konnte nicht wahr sein. "Warum sollte der Minister mich einsperren wollen?", fragte ich ungläubig.

"Ich kann auf diesem Weg nicht allzu sehr ins Detail gehen.", begann der Schulleiter. "Es gibt Hexen und Zauberer, die nicht wollen, dass der Todesfluch rückgängig gemacht werden kann..."

"Ach was...", zischte ich sarkastisch und rollte mit den Augen.

Dumbledore ignorierte meine Reaktion und fuhr unbehelligt fort: "Diese Leute haben sich ins Ministerium eingeschlichen. Sie arbeiten in der Strafverfolgung, in der Kommission für Muggelgeborene oder auch als persönlicher Berater..."

"... um Fudges Vertrauen zu gewinnen.", beendete ich den Satz in tonloser Stimme.

Dumbledore nickte: Sie werden ihm diesen Floh ins Ohr gesetzt haben.", sagte er nachdenklich.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 07 ⏰

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