Kapitel 3: Doppelbett

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Nach meinem Wutausbruch und einer langen Diskussion um den Staub verschwand er aus dem Zimmer.
Ich verstehe nicht, wie man uns ein gemeinsames Zimmer mit Doppelbett geben konnte!

Ich habe mein Gesicht mit kalten Wasser abgewaschen, um mich etwas zu beruhigen. Ich weiß das es ihn auch stört und ich musste mir zahlreiche Sprüche von ihm gefallen lassen, doch er bleibt dennoch etwas ruhiger als ich.

Verdammt. Ich muss es irgendwie durchstehen.

Ich begebe mich erstmal zum Trainingsplatz. Vielleicht lenkt mich die Arbeit etwas ab.

Der komische große Kautz hat Recht gehabt. Wenn etwas in dem alten staubigen Gebäude stimmt, dann dass das Trainingsgelände ausgeschildert ist.

Es ist schon ein Fußweg. Es liegt ein weites Stück hinter dem Gebäude in Richtung Wald. Es wirkt wie ein riesiger Sportplatz mit Split.

Je näher ich ankomme, desto lauter werden die Geräusche und Laute der Kämpfe.

,,Rekruten. Partner Wechsel!"

Ah. Diese Aufgabe. Ich stelle mich an den Zaun und sehe mich um. Die Rekruten sollen im Wechsel gegeneinander kämpfen. Ohne Waffen.

Der komische Kautz steht auch auf dem Platz, mit einem weiteren großen Mann ohne Haare und Augenringen. Er schreit die Rekruten an, wie schlecht sie sind. Oh man, da hatten wir es leichter gehabt.

Wo ist eigentlich Levi? Hat er sich heulend auf dem Klo eingesperrt? Bei dem Gedanken mit ihm ein Zimmer zu teilen bekomme ich eine Gänsehaut.

Pairin, andere Gedanken! Du bist hier zur Ablenkung.

Die Rekruten sind jung. 16 oder 17. Dagegen bin ich mit 23 schon ein Stück älter.
Und es sind viele Männer. Ich sehe keine einzige Frau. Schade. Wir sind sowieso immer wenige.

Ich trete nun auf das Gelände und betrachte die Rekruten.

,,Ah, der Aufklärungstrupp." höre ich jemanden sagen. Eine tiefe Männerstimme.

Ich drehe mich um und sehe ihn direkt an. Ein großer trainierter junger Mann mit hellbraunen Haar. Er trägt sie zu einem Zopf gebunden.

Sein Blick mustert mich und landet auf meinen Brüsten.

,,Sogar eine Dame. Habe mich schon gewundert, warum die Person so klein ist. Der Hauptgefreite ist doch nicht hier." ein breites Grinsen spielt sich auf seinen Lippen ab und Grübchen sind zu sehen.

,,Mein Gesicht ist hier oben." sage ich grimmig und drehe mich wieder um.

,,Eine Soldatin mit Doppel D ist recht selten, oder Paul?" Ruft er zu einem seiner Kollegen.

Sofort drehe ich mich um und greife instinktiv nach meinem Messer aus meiner Tasche.

,,Achja? Überrascht?" frage ich und schlage ihm im selben Moment mit dem Ellenbogen gegen seine Nase.

Jawoll richtiger Treffer. Er blutet. ,,Hab Respekt vor Frauen. Mit Doppel D." sage ich und drehe mich herum.

,,Hey, dann kämpf richtig mit mir." ruft er und sein Freund hält ihm ein Tuch vor die Nase.

Ich weiß nicht ob es so klug ist. Auch wenn ich schnell und agil bin, habe ich doch einen Nachteil im Kampf. Meine Kraft ist recht wenig. Besonders gegenüber Männern. Ich habe lange gebaucht, den Nackenschlag hinzukriegen bei einem Titan.

,,Was sagst du, süße?" fragt er mich mit grinsenden blutverschmierten Gesicht.

,,Süße?" im selben Moment halte ich ihn mein Messer an die Kehle. So schnell habe ich mich doch zum Kampf entschieden. Was ein überheblicher Arsch.

Doch im selben Moment packt er mein Handgelenk in Millisekunden und greift zu, so dass ich aufschreie.

,,Nachteil, wenn man so kleine süße Hände hat. Du solltest lieber damit andere Dinge tun, als kämpfen." sagt er und drückt mein Handgelenk immer noch zu.

Doch mit einem Tritt in seinen Magen befreie ich mich von ihm, er stöhnt kurz auf. Jedoch greift er sofort wieder an aber ich weiche seinem Angriff aus.

,,Verdammt." schreit er schon fast verzweifelt und packt wieder meine beiden Hände in Millisekunden, und schleudert mich mit seiner ganzen Kraft in Richtung Zaun!

Während ich in Richtung Zaun fliege, versuche ich den Aufprall schon abzufedern, jedoch fliege ich voran mit meiner rechten Schulter gegen das feste Material des Zauns.

Schmerzerfüllt fasse ich mir an die Schulter. Es ist nur eine Prellung. Ich bin mir sicher.

Als ich im nächsten Moment aufschaue, höre ich einen lauten Schrei und sehe ich wie dieses Arschloch am Boden liegt und sein Zahn neben ihm. Levi. Er hat ihm ins Gesicht getreten.

,,Hauptgefreiter." stammelt er und spuckt Blut. Seine Freunde sind abgehauen mittlerweile. Feiglinge.

,,Es,es t-tut m-ir Leid." bringt er stotternd hervor, während er weiter Blut spuckt.

,,Kein Respekt diese jungen Männer." sagt er in wirklich abfälliger Stimme.

Vor ihm hat er Angst. Klar. Okay Levi ist der stärkste aus unserem Trupp. Aber es ist unfair, dass er diese Kraft hat und dazu diese verdammte arrogante Art.

,,Geh mir aus den Augen, Balg." sagt er und verpasst ihm einen letzten Tritt. Danach putzt er sich kurz seinen Schuh ab und zeigt kurz ein angewidertes Gesicht.

,,Lucy. Dich kann man nicht alleine lassen. Egal wo du steckst, du bereitest nur Probleme." sagt er und kommt auf mich zu.

,,Ich habe keinen Retter gebraucht. Spiel dich nicht immer so auf."

,,Er war stärker. Du musst stärker werden." sagt er im Befehlston.

Meine Augen funkeln ihn an.

,,Wir können die Tage für ein Training nutzen. Damit deine Angriffe mehr Wirkung zeigen."

Hat er mir gerade wirklich ein Training angeboten?

,,Vergiss es." antworte ich. ,,Von jemanden der sich für Einen Gott hält, werde ich das nicht annehmen."

Langsam stehe ich auf und spüre einen stechenden Schmerz am Rücken.

,,Tch." gibt er von sich.

,,Und bevor du fragst, es ist alles okay. Ich gehe aufs Zimmer."

,,Nein. Du gehst auf die Krankenstation." sagt er ermahnend.

Ich drehe mich um und gehe. Auf die Krankenstation? Er kann mich mal. Wegen der kleinen Prellung.

Als ich im Zimmer ankomme, ziehe ich vorsichtig meine Bluse aus. Jede Bewegung schmerzt. Als ich mir das Resultat im Spiegel anschaue, ist es doch etwas heftiger. Es ist lila gelblich verfärbt, meine rechte Schulter. Jede kleinste Bewegung tut weh.

Egal, ich ziehe mir ein Shirt über und lege mich ins Bett. Nach ein paar Tagen wird es besser sein. Ich hatte schon schlimmere Verletzungen.

Wieso hat er mir nur ein Training angeboten? Hat er etwa so Mitleid mit mir?

Doch vor Schmerz schließe ich meine Augen und schlafe ein.

Levi Ackerman - Wicked Hate Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt