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Nach Stunden des herum irrens mit Crash an meiner Seite komme ich nach Hause. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass ich mich in einer Stunde mit Camille treffe. Soll ich Crash mitnehmen? Aber Crash wird es spüren, dass ich mich unwohl fühle und wird sie anknurren oder schlimmeres. Besser ich lasse ihn zuhause...

Unglücklich und dementsprechend langsam mache ich mich fertig. Dann schnappe ich mir meinen Schlüssel, mein Portmonee und mein Handy und verlasse ohne ein Wort an meine Familie das Haus. Ich steige in mein Auto und fahre zu dem Restaurant in dem ich mich mit Camille treffe. Als ich das Lokal betrete sehe ich das Mädchen schon von weitem an einem Fenstertisch sitzen.

Die Empfangsdame führt mich zu Camille und nimmt meine Bestellung die aus einer Cola besteht auf und verschwindet wieder. Lieber würde ich Alkohol trinken um das hier hinter mich zu bringen, aber ich muss ja noch fahren. Camille grinst mich lasziv an und streckt ihren Arm aus um mit ihren Fingern über meinen Handrücken zu streichen. "Ich bin froh, dass du endlich zur Besinnung gekommen bist. Ich bin perfekt für dich, und ich werde es dir beweisen.", schnurrt sie. Ich widerstehen dem Verlangen meine Hand zurück zu ziehen und lächele sie gezwungen an.

"Wenn du mich glücklich machen willst, dann lösch die Bilder die du von mir und Magnus hast.", verlange ich. Camille grinst böse. "Vergiss es. Diese Bilder sind meine Versicherung, damit du keinen Rückzieher machst.", erklärt sie bösartig. "Dann zeig mir die Bilder wenigstens.", verlange ich schwach. Camille schüttelt langsam den Kopf, streicht weiter mit ihren meterlangen Fingernägeln über meinen Handrücken. "Nein. Da musst du mir wohl vertrauen."

Ich seufze. Wenn sie mir die Bilder nicht zeigt dann hat sie vielleicht gar keine. Vielleicht war das alles von ihr nur eine Vermutung und ich habe ihr alles bestätigt. Aber vielleicht hat sie doch Bilder. Oh man, was für ein Chaos. Verzweifelt sehe ich aus dem Fenster und sehe Magnus auf der anderes Straßenseite stehen. Mit Tränen in den Augen wende ich den Blick ab und schenke Camille ein gezwungenes Lächeln.

Vielleicht kommt Magnus darüber besser hinweg wenn er denkt ich hätte jemand neuen. Aber wird er mir glauben, dass ich ausgerechnet mit Camille anbandele? Ich denke nicht. Aber als ich ein weiteres Mal aus dem Fenster sehe ist Magnus nicht mehr da. Ich unterdrücke ein verletztes seufzen und bestelle mir mein Essen. Für meinen Geschmack dauert es viel zu lange bis es endlich bei uns ist. Schnell esse ich, würge den Salat herunter als hätte ich wochenlang nichts gegessen nur um diesen Abend schnell hinter mich zu bringen.

Ich trinke grade meine Cola aus als die Kellnerin kommt. "Wie würden Sie gerne zahlen?", fragt sie uns und ich schlucke meine Cola herunter. "Getrennt bitte.", sage ich während Camille sagt "zusammen".
Ich schaue sie an. "Willst du mich einladen?", frage ich. Sie schüttelt grinsend den Kopf. "Nein, du mich.", gibt sie zurück. Wieder wende ich mich an die Kellnerin. "Getrennt bitte.", sage ich erneut und sie geht um unsere Rechnungen zu holen.

"Das ist aber nicht Gentleman like.", sagt sie gespielt beleidigt. "Du erpresst mich, nötigst mich und verlangst dann auch noch das ich dafür Geld zahle? Vergiss es.", zische ich sie an und sie lacht nur böse. "Pass bloß auf wie du mit mir redest.", zischt sie zurück. Die Kellnerin gibt uns unsere Rechnungen und ich gebe ihr das Geld passend. Dann stehe ich auf und verlasse das Restaurant um zu meinem Auto zu gehen. Camille folgt mir.

"Bringst du mich nach Hause?", fragt sie. "Nein.", antworte ich kalt. Camille dreht mich zu sich um und streichelt mir über die Wange. "Du musst viel liebevoller werden um mich zu überzeugen deinen Geliebten nicht zu verraten.", schnurrt sie. Dann drückt sie ihre Lippen auf meine. Während sie versucht mit ihrer Zunge in meinen Mund zu dringen presse ich meine Lippen fest aufeinander. Sie löst sich irgendwann von mir. "Das üben wir noch.", grinst sie, dreht sich um und geht.

Angewidert wische ich mir ihren klebrigen Lipgloss und ihre Spucke vom Mund und steige in mein Auto. Dort schlage ich wie verrückt auf mein Lenkrad ein und stoppe erst als ich aus versehen die Hupe auslöse. Meine Wangen sind nass von Tränen und mein Brustkorb zieht sich zusammen als Magnus sich in meine Gedanken schleicht. Tief atme ich durch und rufe mir ins Gedächtnis, dass ich das alles nur tue um ihn zu beschützen.

Irgendwann wird er es verstehen.
Irgendwann wird er mir verzeihen.
Irgendwann wird er darüber hinweg kommen.
Irgendwann wird er jemand neuen haben.
Irgendwann hat das alles ein ende.
Aber irgendwann wird für mich nie jetzt sein.

Verbotene LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt