Kapitel 5: Neue Wege

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Wir saßen eine Weile so bis ich die Stille unterbrach „Du solltest denke ich ins Bett gehen und dich ausruhen." Er löste sich von mir und stand auf. Ich stand ebenfalls auf und wollte meine Jacke anziehen um zu gehen, aber er hielt mich am Arm fest. „Ich denke du solltest über Nacht hier bleiben. Ich will nicht, dass du zu der Uhrzeit alleine nach Hause fährst!" Um die Uhrzeit? Ich guckte auf mein Handy, ja okay es ist kurz nach elf. Ich nickte und zog meine Jacke wieder aus. „Ich denke in den Klamotten kannst du definitiv nicht schlafen" sagte er, lachte und ging in sein Schlafzimmer. „Was meinst du?" entgegnete ich ihm und wagte einen kleinen Blick zu ihm. Er kam zurück und reichte mir eine lockere Schlafhose und ein Oversize Shirt. „Ich denke das sollte einigermaßen passen. Badezimmer ist  geradeaus rechts" er zeigte auf eine offene Tür zu welcher ich mich direkt begab. Ich schloss die Tür hinter mir und und schminkte mich erstmal ab. Ich hatte nicht viel Makeup drauf, aber ohne schläft es sich einfach besser. Was ein Glück das ich noch zwei Abschminktücher in meiner Handtasche hatte. Ich zog mein Hemd, meine Karohose und meinen BH aus. Dann zog ich mir sein Sachen an, welche überraschend bequem waren. Das Oberteil war etwas zu groß und die Hose auch, deshalb machte ich das Shirt zu einem Crop Top und die Hose schnürte ich etwas enger. Als ich raus kam lehnte er sich ans Sofa und lächelte zufrieden. „Dachte ich mir das es einigermaßen passt. Hab halt ein gutes Augenmaß." Ich rollte die Augen, manchmal kann man auch übertreiben. Lustig ist es schon und ich kicherte. „Film und Pizza?" fragte er. „Aber nur, wenn ich den Film aussuchen kann!" Kompromisse sollte schließlich auch er eingehen. Er nickte und wir schauten *A Quit place*, ein spannender Horror Film, indem die Menschen ruhig bleiben müssen, weil sie sonst von abscheulichen Kreaturen umgebracht werden.

(Es wurde langsam nachts und beiden vielen die Augen langsam zu)

Ich guckte ab und zu zu ihr rüber. Wieso dachte ich sie sei ein so schlechter Mensch? Ich bin ihr unendlich dankbar, dass sie für mich da war, obwohl wir uns so gut wie gar nicht kannten. Als sich der Film dem Ende nahte guckte ich noch einmal zu ihr herüber. Sie schlief fast ein „Ich denke wir sollte schlafen gehen" sagte ich ruhig zu ihr. Sie guckte mich komplett müde an. Ich stand auf und reichte ihr meine Hand „Komm. Du schläfst in meinem Bett." Sie nahm meine Hand und stand auf, wir standen nah aneinander. Ich führte sie zum Schlafzimmer und half ihr ins Bett, als ich gehen wollte hielt sie mich fest „Entweder ich schlaf auf dem Sofa oder du schläfst hier mit mir im Bett. Ich lasse nicht zu, dass du auf dem Sofa pennst!" Ich setzte ein kleines lächeln auf und legte mich neben sie. „Ist dir nach warm? Lange hose und sweatshirt?" fragte sie im Halbschlaf. „Schon, aber ich will nicht umbedingt Oberkörperfrei neben dir liegen" Wieso hab ich das denn jetzt gesagt? „Zieh dir dein verdammtes Sweatshirt aus und leg dich hin. Sonst kochst du Nachts!" Okay Madame, mein lächeln wurde stärker. Ich zog es mir aus und legte mich hin und starrte an die Decke. So unsympathisch ist sie gar nicht, sie ist halt einfach sau stur.

(Mitten in der Nacht wurde Ethan von Geräuschen wach)

Ich hörte was und richtete mich langsam auf. Als ich neben mich guckte, sah ich Jessica rum welzen, zittern und schwitzen, dabei nuschelte sie irgendwas. Hat sie einen Albtraum? Ich rutschte etwas zu ihr und versuchte sie aufzuwecken, aber nichts klappte. Ich zog sie schlussendlich zu mir und legte ihren Kopf auf meine Brust „Es ist alles gut. Ich bin da" was ist mit ihr los? Sie hörte auf zu zittern und war wieder ruhig. Puhh, ich dachte schon irgendwas ist los. Ich lehnte mich zurück und streichelte ihren Rücken. Ich bin bei dir Jessica... Danach schlief ich ein.

(Am nächsten morgen, wachte Ethan zuerst auf)

Ich öffnete langsam die Augen und fühlte etwas auf meiner Brust atmen, als ich herunter guckte sah ich Jessica friedlich schlafen. Achja ich hatte sie ja so positioniert. Ich legte sie vorsichtig auf ein Kissen, damit ich aufstehen kann und sie schlief trotz der Bewegung weiter. Ich zog mir was bequemes an und ging heraus...

(Wenige Minuten später wurde auch Jessica wach)

Ich wachte auf und bemerkte, dass Ethan weg war. Häh? Ich stand auf und suchte in der ganzen Wohnung nach ihm. Keine Spur von ihm. Will er mich verarschen und ist abgehauen? Ich versuchte ihn zu erreichen aber gar nichts, direkt die Mailbox. Fuck. Warte ... was wenn ihm etwas passiert ist? Und was wenn er in einer Ecke liegt und einen Anfall hat? Ich stellte mich ans Fenster und zerbrach mir den Kopf was wohl mit ihm passiert hätte können. Dann ging die Tür auf, ich drehte mich schlagartig um und sah ihm im Türrahmen stehen. Ich rannte ihm in die Arme und umarmte ihn voller Sorge. „Was ist denn mit dir los? Ich wollte doch nur zum Bäcker" fragte er und hielt die Tüten hoch. Ich löste mich „Ja hast recht sry, dachte... naja egal" ich war so nervös gewesen, was ist denn mit mir los? „Wenn du meinst? Ich habe Donuts und Croissants. Ich hoffe du magst irgendetwas davon." er setzte ein Lächeln auf. Er guckte plötzlich auf sein Handy.

„Jessica, ich habe gerade eine Nachricht bekommen", sagte er „Es tut mir leid, aber ich muss mich um etwas Berufliches kümmern. Es könnte eine Weile dauern." „Oh, okay", antwortete ich, ein wenig enttäuscht. „Mach dir keine Sorgen." „Du kannst in meiner Wohnung bleiben, wenn du willst", bot er an. „Mach es dir bequem. Ich hoffe, es dauert nicht zu lange."
Ich lächelte dankbar. „Das wäre nett, danke. Ich melde mich, wenn ich fertig bin." Ethan nickte und stand auf. Als er aus der Wohnung ging, spürte ich eine seltsame Mischung aus Erleichterung und Nervosität. Es war beruhigend zu wissen, dass Ethan mir vertraute und mich in seiner Wohnung bleiben ließ. Aber gleichzeitig fragte ich mich, was für eine dringende berufliche Angelegenheit er hatte. Ich selbst hatte mich entschieden auch arbeiten zu gehen, also zog ich mich an und fuhr zum Büro.

Als ich ins Büro kam, herrschte eine angespannte Stimmung. Meine Kollegen murmelten nervös miteinander, und ich konnte spüren, dass etwas im Gange war. Ich ging direkt zu meinem Schreibtisch und öffnete meinen Laptop. In meinem Posteingang befand sich eine dringende Nachricht von unserem IT-Leiter: „Sicherheitsüberprüfung erforderlich. Sofortige Maßnahmen erforderlich." Ich seufzte und begann, die notwendigen Protokolle durchzugehen. Es war immer das Gleiche – irgendein Sicherheitssystem war gefährdet, und es lag an uns, es zu beheben. Stunden vergingen, und ich war tief in meine Arbeit vertieft, als mein Handy vibrierte. Es war eine Nachricht von Ethan: „Wie läuft es?" Ich lächelte und schrieb zurück: „Alles gut hier. Wird noch eine Weile dauern, denke ich. Wie läuft dein berufliches Zeug?" Seine Antwort kam schnell: „Etwas kompliziert, aber ich komme klar. Meld dich, wenn du fertig bist."

Ich konzentrierte mich wieder auf meine Arbeit und versuchte, so effizient wie möglich zu sein. Endlich, nach weiteren Stunden intensiver Arbeit, konnte ich die Sicherheitsüberprüfung abschließen. Ich ließ meinen Blick durch das Büro schweifen, die meisten meiner Kollegen waren bereits gegangen. Es war spät. Ich schickte Ethan eine Nachricht: „Bin fertig. Würde jetzt zu deiner Wohnung gehen. Hast du einen Zweitschlüssel?." Er antwortete fast sofort: „Perfekt. Ich bin noch unterwegs, aber fühl dich wie zu Hause und Schlüssel ist in der Topfpflanze neben der Tür."

Ich machte mich auf den Weg zurück zu Ethans Wohnung. Als ich ankam, fühlte ich mich seltsam heimisch. Ich zog meine Jacke aus, setzte mich auf die Couch und nahm mir eine der Zeitschriften vom Couchtisch. Einige Zeit später hörte ich die Tür aufgehen. Ethan trat ein, sah müde aus, aber er lächelte, als er mich sah. „Hey, wie war dein Tag?" „Anstrengend, aber ich habe alles geschafft", antwortete ich und lächelte zurück. „Und bei dir?" Er seufzte und setzte sich neben mich. „Es war ein langer Tag, aber es ist gut zu wissen, dass du hier bist." Ich nickte und wir schwiegen einen Moment. „Willst du noch etwas einen Film gucken oder lieber schlafen gehen?" fragte er. „Lass uns noch ein bisschen entspannen", sagte ich. Wir machten es uns auf der Couch bequem, während wir einen weiteren Film aussuchten.

(Einige Zeit später gingen wie jedoch trotzdem schlafen.)

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