Kapitel 6

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Draco

Eilig sprinte ich die Treppen hoch. Von denen gibt es in Hogwarts eindeutig zu viele . Aber das schlimmste ist, dass sich die Treppen auch dauernd bewegen. Doch nicht nur das, auch Flure verändern sich und Klassenzimmer wechseln ständig ihre Position. Ach die Personen auf Porträts ändern dauernd ihren Standort. Ständig gehen sie durch andere Porträts um sich gegenseitig zu besuchen und miteinander zu tratschen.

Natürlich gibt es auch bei mir Zuhause bewegende Porträts wie hier, doch dort bleiben sie schön brav auf ihren Plätzen und reden höchstens leise mit der Peron im Porträt neben an.

Kurz um, so ein Gewusel wie wie in Hogwarts gibt es bei mir Zuhause nicht. Hier ist alles so durcheinander, dass ich mich wahrscheinlich niemals zurecht finden werde.

Zum Glück helfen die meisten Geister gerne wenn man Probleme mit dem Weg hatte. Nur einer nicht; der Poltergeist Peeves. Er führt Schüler gerne in die Irre, vor allem wenn sie Spät dran waren. Sie wie ich jetzt. Die Information, dass wir unsere erste Zaubertrankstunde in einem der oberen Räume statt im Kerker haben, hatte mich leider erst spät erreicht.

Trotzdem schaffe ich es gerade noch so ins Klassenzimmer zu huschen und mich auf einem leeren Platz in der letzten Reihe fallen zu lassen, bevor Professor Snape den Raum betritt. Ich kenne Snape schon lange. Er ist ein Freund meiner Eltern. Allerdings schätzte ich seine Gegenwart nicht so sehr wie sie es tun.

Der Professor ist immer kalt und hat eine beißende Zunge mit der er alles kritisiert. Viele unterstellen ihm ein Anhänger von "du weißt schon wem", ein Todesser, zu sein, obwohl das nicht stimmt. Auch wenn des dunkle Mal auf seinem Unterarm prangt, so hat er sich der Seite des dunklen Lords schon längst abgewandt und ihn sogar verraten. Ob das wohl in naher Zukunft zu großen Problemen seinerseits führen wird? Ich würde ihn wahrscheinlich nicht sonderlich vermissen. Es gibt nicht viele Menschen, die mir am Herzen liegen, und Snape gehört sicher nicht dazu...

Mit großen Schritten und wehendem Mantel betritt der Professor den Raum. Schon im Gehen beginnt er eine einschüchternde Rede, dessen Inhalt ich schon längst kenne. Plötzlich höre ich wie eine Feder über Papier kratzt. Es war Harry Potter, der eine reihe vor mir sitzt und alles mit schreibt. Das ist zwar fleißig, aber wie ich weiß würde Professor Snape selbst das gegen ihn verwenden. Ich will Harry warnen, obwohl er mich vor kurzem blamiert und meine Freundschaft abgelehnt hatte. Das hat mich, obwohl ich es niemals niemals zugegeben hätte verletzt. Ich will ihm trotzdem helfen, doch es ist bereits zu spät. Professor Snape baut sich bedrohlich vor ihm auf: "Mister Potter, unsere neue Berühmtheit", er schaut verächtlich, "da sie es augenscheinlich nicht nötig haben meinem Unterricht zu folgen, kann ich ihnen ja schon ein paar Fragen stellen: Was bekomme ich wenn ich einen Wermutaufguss Affodillonwurzel beifüge?" Weiß das jemand? Eine leichte Aufgabe für jeden der etwas Ahnung von Zaubertränken hatte.

Was bei einem bei den Muggeln aufgewachsenem Zauberer natürlich nicht der Fall ist. Dementsprechend schüttelt Potter den Kopf; er hat keine Ahnung. Anders als das Mädchen neben ihm, Granger glaub ich. Sie macht ein riesiges Theater bei jeder Frage die Potter gestellt wird. Pfh! Angeberin! Na ja, ich weiß leider nicht alle Antworten. Hoffentlich finden Snape oder meine Eltern das nie heraus...

Nach dieser Demonstration sollen wir in dreier Gruppen einen leichten Trank brauen. Ich lehne mich zurück. Sollen Crabbe und Goyle das doch machen. Auch wenn sie nicht wirklich meine Freunde sind und dazu noch Stroh dumm, so machen die doch alles was ich will. Ich seufze. Oft wünsche ich mir richtige Freunde. Menschen mit denen ich Lachen und Zeit verbringen könnte. Uff, zum Glück konnten meine Eltern gerade nicht meine Gedanken lesen.

"Hey, Draco" Ich sehe auf. Vor mir stehen Jackson und der Junge bei dem der Hut geschrien hatte. Ich muss bei Gelegenheit mal heraus finden, ob er es schon einmal getan hat.

"Tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber du musst wohl mit uns zusammen arbeiten. Wir sind die einzigen die noch übrig bleiben." Was?! Überrascht sehe ich mich um. Doch ich kann weder Crabbe noch Goyle irgendwo sehen. Na toll! Ich wende mich wieder meinen neuen Zaubertrankpartnern zu. Ich schaue sie skeptisch an: "Wie gut seit ihr denn in Tränke brauen?" Jackson zucke mit den Schultern und grinse verlegen: "Finden wir's raus."

Ich kann mich wirklich nicht beschweren. Die Beiden, Percy und Nico wie ich erfahren habe, sind ziemlich gut. Vor allem Percy hat ein natürliches Talent für Zaubertränke. :)

Selbst Professor Snape findet unseren Trank sehr gelungen: "Nicht so schlimm wie ich erwartet hatte. Sobald sie Aufgeräumt haben können sie schon gehen." Sofort machen wir uns an die Arbeit.

Wir waren gerade fertig, als es passiert. Ein lauter Knall lässt alle herum fahren. Neville Longbottem hatte eine Phiole fallen lassen, die laut auf dem Boden zersprungen war. Wärend die meisten Schüler anfangen zu lachen, eilt Percy zu ihm. Ich folge ihm nach ihm nach einigem Zögern. Ich bin eigentlich nicht so der Helfertyp...

Bei Longbottem angekommen Knieen wir uns hin und beginnen wir die Scherben auf zu sammeln. Plötzlich zieht Percy neben mir scharf die Luft ein. Mit zusammen gepressten Zähnen zieht er eine große Glasscherbe aus seiner Handfläche. Das muss höllisch wehtun.

Wärend Professor Snape zornig heran rauscht und den Gryffindors 15 Punkte für Zerstörung von Schulmaterial abzieht, nehme ich Percys Hand um sie zu untersuchen. Er lässt es zu, bis er die Hand plötzlich weg zieht. Erkenntnis blitzt in seinen Augen auf. Klar, ihm ist wieder eingefallen das ich ein Malfoy bin, jemand der immer nur andere terrorisiert. Ich versuche zu verbergen wie verletzt ich über diese kleine Geste bin. Darin, meine wahren Gefühle zu verbergen, bin ich dank meiner Eltern ziemlich gut.



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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 12 ⏰

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