Regenmädchen
Tobt des Waldes Labyrinth,
saust der wilde Herbsteswind,
stürzen des Himmels bittre Tränen,
trommelnd, klopfend auf dem Dach.
Alle töten die Zeit im Grämen,
in ihrem grauen Schlafgemach.
Vermotten leis auf ihren Betten,
ergeben sich des Wetters Ketten,
mit dem lauen Blick ins Freie.
Blätter tänzeln aus der Reihe,
Bäche fallen in Strömen herab.
Der Äther entlädt all seine Macht
im wirren Wahnsinn der Gewitternacht.
Nur eine Seele im tosenden Sturm,
lächelt selig in den Umschwung.
Freier Blick aus geheimem Turm,
die Arme schwingend ausgebreitet,
wie eines Vogels mächtige Flügel.
Welt liegt ihr im ganzen Ursprung,
zu den nackten, blossen Füssen.
Wind streift der Seelen Gestalt,
als sie durch die Lüfte gleitet.
Den Regen stets in ihrer Gewalt,
schwebt sie über Berg und Tal.
Findet Überglück und Lebensblick
im wahnsinnigen Regenfall.