"Was ist mit dir?"
Emily rührt sich nicht, gibt keine Antwort von sich, sitzt nur da und starrt ins Nichts.
"Hallo? Ist wer da?" Frage ich erneut, dieses Mal etwas nachdrücklicher, doch keine Antwort.
"Also langsam machst du mir Angst Emily." Denke ich, ungewollt, laut.
"Was?"
Ihr Kopf schnellt zu mir
"Wer? Ich? Mir geht's gut danke." Entgegnet Emily nun doch. Erleichtert über eine Antwort von ihr seufze ich und setze mich neben sie.
"Ist es okay wenn ich euch hier alleine lasse? Ich muss noch ein paar Aufgaben erledigen, bis mein Vater nach Hause kommt."
Teilt uns Leonardo mit.
Ich will gerade Einwilligen, als Emily aufhorcht und fest entschlossen sagt: "Ich komme mit."
Ihre Antwort kommt wie aus dem Nichts. Ich, völlig überfordert mit dieser Situation, starre die beiden nur an und willige, gegen meinen Willen, ein. Die beiden gehen raus und die Dicke Schwarzeichentür fällt laut knallend ins Schloss. Sofort renne ich zum Fenster und sehe wie Leonardo mit meiner Besten Freundin hinter dem Berg verschwindet. Ich weiß nicht was das für ein Gefühl ist was sich in mir breit macht aber mir gefällt es garnicht. Wie ein Messer sticht es in meine Brust und mir ist Heiß und Kalt zugleich. Meine Muskeln spannen sich an und ich spüre meinen Puls an der linken Schläfe. Es ist ein Gefühl aus ein bisschen Angst und etwas mehr Eifersucht...Ich trete vom Fenster weg. Wenn ich eine Sekunde länger an Emily und Leonardo denke werde ich verrückt.
,,Emily weiß was sie tut"
Denke ich laut vor mich hin. Gedankenverloren fange ich an durch das kleine Holzhaus zu laufen, welches noch verwinkelter ist als ich dachte. Der Flur hat unzählige Türen die durch das dunkle, gar fast schwarz aussehende Holz, unheimlich bedrückend wirken. Die Bilder, die im Flur hingen, sind von hellen, geschliffenen Rahmen geschmückt und zeigen verschiedene Landschaften. Ich komme am Ende des Flures an und bewundere die dunkle Treppe mit dem Verzierten Geländer. Mit schön geschwungenen Hölzernen Ranken zieht sich das Geländer an einer kleinen Wendeltreppe hoch. Als ich den ersten Schritt auf die Treppe wage, knarzt sie so laut das ich zusammen zucke.
,,Die ist aber schon ein wenig älter..."
Ich Versuche die Treppe Hoch zu schleichen, was jedoch ziemlich schwer ist durch das knarzen der Dielen. Oben angekommen ist eine einzige Tür aus einem hellen und Einladenden Holz und einer Goldenen Türklinke. Behutsam drücke ich diese runter und schwinge sie auf.
,,Diese hier macht kein Geräusch"
Das erste was mir in diesem Raum auffällt ist das Große Himmelbett, welches mit weißen Eleganten Laken überdeckt ist.
,,Ist das Leonardo's Zimmer?" Überlege ich.
Eigentlich sollte ich das Zimmer so schnell es geht verlassen, aber so neugierig wie ich nun einmal bin, schaue ich mich lieber erst einmal um.Das Zimmer wirkt dunkel, durch die vielen Holzmöbel die schwarz angestrichen wurden. Ich finde den Raum ungemütlich, verbissen und trist, was, denke ich, an dem geringen Lichteinfall liegt der durch das schmale Fenster auf den Schreibtisch fällt. Der Tisch steht gegenüber von der Tür, am Ende des Raumes und ist, nach dem Himmelbett, das erste was einem ins Auge spring. Er ist voll mit Papieren auf denen unterschiedlich Mathematische Formeln stehen, und seltsam aussehende Architektonische Zeichnungen gemalt sind. Der Tisch ist so unordentlich, er könnte Emily gehören. Das gewaltige Bücherreagl direkt neben dem Schreibtisch ist jedoch perfekt geordnet und Staubfrei. Ich gehe hinüber zur rechten Seite wo das Bett stand. Die kleinen Verzierungen waren fein geschliffen und zeigten, wie bei dem Treppengeländer, Ranken und verschiedene Blumen. Es war groß und es hätten locker 3 Personen darauf gepasst. Naja vielleicht nur wenn sie etwas gekuschelt hätten.
Ein schlechtes Gewissen überkommt mich und meine Hand greift nach der goldenen Klinke, als ich schwere Stiefel und das knarzen der Schwarzeichen Treppenstufen höre. Panik, pure Panik breitet sich in mir aus und ich wünsche mir, dass ich vorhin nicht in dieses Zimmer gegangen wäre. Große, laute Schritte kommen immer näher und näher. 'Nein, nein, nein, nein, nein, was mach ich denn jetzt bloß?' Panisch schweift mein Blick durch den Raum und fällt auf den Schrank 'Ein Schrank!' Ich schnelle los und kann gerade noch rechtzeitig die Tür hinter mir heran ziehen, da öffnet sich Schwungvoll die Zimmer Tür und eine Person kommt herein. Durch das Schlüsselloch im Schrank, sehe ich den Hinterkopf eines Mannes. Seine Haare haben einen edlen Mahagoni Ton, mit ein paar vergrauten Strähnen. Man sieht die verbogenen Bügel einer Brille hinter seinen Ohren, welche sich schwarz von seiner hellen Haut abheben. Sein langer, Akazienbrauner Mantel reicht bis zu seinen Knöcheln die von schweren, dunkelblauen, dreckigen Stiefeln überdeckt werden. Der Mann seufzt und lässt sich langsam auf dem Lederhocker vor dem Schreibtisch nieder.
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FanfictionAls Emily und Sina, einestages im Stadtpark unterwegs waren fanden sie eine seltsame Uhr, die sie unerwarteter Weise in eine andere Zeit brachte. Nun sind die beiden dort gefangen und suchen verzweifelt nach einem Ausgang. ...