12. Juni 1975
"HANNA!", schrie mir jemand ins Gesicht und das war der Moment, wo ich hochgehoben wurde und einmal durch die Luft gewirbelt wurde. "ICH HAB ENDLICH ALLE PRÜFUNGEN GESCHAFFT!"
Ich lachte Lenox ins Gesicht. "GLÜCKWUNSCH!"
"Jetzt wird gefeiert", meinte er euphorisch. "Aber ich betrink mich nicht, extra für dich! Was hältst du eigentlich von Zigaretten?"
"Solang nicht zu viele, ist es mir egal." Ich zuckte mit den Schultern.
"Okay, sehr gut." Lenox war zufrieden.
Ich wusste nicht, wieso ich jetzt mit Lenox so gut war.
Und obwohl ich es mochte, schmerzte es auch.
Denn am Ende des Monats war er weg. Und ich würde ihn so schnell nicht wiedersehen.
"Ich werde euch mal in Hogsmeade besuchen kommen, wenn ihr ein Wochenende habt", hatte er schon versprochen. Und ich war sehr froh darüber.
Denn eigentlich wusste ich genau, warum ich jetzt schon öfter zu entweder ihm oder Gardner geflohen war.
Seit dem Konzert war ich gern mal mit meinem Kopf ganz weit weg, denn es wiederholte sich ständig, ständig, ständig in meinen Gedanken.
Die gewisse Person, die für das Gedankenchaos verantwortlich war, ging mit mir nämlich genau gleich um, wie vor dem Tag.
Und ich war zu feige, um darüber zu reden.
Und da sie auch nicht redete, war ich mir mittlerweile nicht mal mehr sicher, was real war und was nicht.
In den Momenten, wo ich aber wieder das denken anfing, und meine Freunde fragten, was los war, schottete ich mich aber wieder komplett ab. Ich war nicht der Mensch dazu, meinen Freunden von diesem Drama zu erzählen. Sie hatten ihre eigenen Probleme, sie brauchten nicht auch noch meins.
Und deswegen floh ich zu den Menschen, die dann am Nächsten waren.
Lenox Marlowe und Gardner Lynch.
Gardner war froh, wenn ich da war. Er redete mit mir über irgendwas, zeigte mir neue Sachen, die er gebaut hatte, oder ging mit mir raus, wo ständig Leute irgendetwas spielten.
Lenox ging auch mit mir raus, aber während mit Gardner alles eher verspielt war, war es mit Lenox deutlich ernster und das war mir eigentlich sehr gelegen. Er hatte nicht nach den direkten Details wegen Ablenkung gefragt, doch ich hatte ihm ziemlich einfach die Thematik erklärt und er war für mich da.
Ich hatte das Gefühl, dass ihm schon einmal sehr das Herz gebrochen worden war, wenn ich ihm dabei zuhörte, wie er über die Liebe redete.
"Hilfst du aufbauen?", fragte Lenox und sah auf den Aufgabenplan, der den meisten Hufflepuffs einen Job gab, den sie bei der Party erfüllen mussten.
Letztes Jahr war es Simon Dubois Job gewesen, das Aufgabenboard zu organisieren, dieses Jahr jetzt das von Yvonne und da sie jetzt auch ging, hatte sie es an Francis von den Sechstklässlern übergeben.
"Ja, ich muss mich mit Diana die Lichterketten aufhängen und mich um die Discokugel kümmern." Es war meistens mein Job, denn Diana war gut mit dem ganzen technischen Zeug und ich hatte die Kraft und Beweglichkeit, mich an der Decke entlang zu hangeln und zu klettern.
"Ah, sie tauscht bestimmt mit mir", sagte Lenox. "Diana liebt mich so sehr."
"Das war gelogen."
"Ja, okay. Aber mein Job ist es, mit Eustace Alkohol zu besorgen und da ist Diana besser dran." Lenox zuckte mit den Schultern. "Ich geh sie fragen. Gehst du gleich mal die Lichterketten holen?"
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HUFFLEPUFF - Year 4
Fanfiction"Wir werden alt, Leute." Ivy klang erstaunlich ernst, als sie das sagte. "Wir haben nächstes Jahr einfach schon ZAGs." "Was?", fragte ich ein wenig geschockt. "Oh, stimmt. Wir sind nächstes Jahr schon im fünften Jahr, wir haben bald die Hälfte gesc...