Chapter Three - Back to Hogwarts

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01. September 1974

"Endlich seh ich Clarissa wieder!", meinte Ivy, während sie neben mir auf dem Sitz im Auto auf und ab hüpfte. 

"Ivy, beruhig dich", meinte Dad ein wenig gestresst vom Fahrerplatz. "Ich brauch gerade Ruhe - und außerdem hast du sie doch erst vor einer Woche gesehen?" 

Wir fuhren gerade mitten durch London zum Bahnhof - und Auto fahren war weder Dads Leidenschaft noch seine Stärke. Es stresste ihn mehr. 

"Das mag sein, aber es ist trotzdem zu lang her", meinte Ivy und Mum schnaubte nur vom Beifahrersitz. "Du wirst sie jetzt wieder jeden Tag sehen." 

"Aber mein Herz hat sooo geschmerzt über die Ferien", sagte Ivy und ich wechselte einen Blick mit Jamie, der auf der anderen Seite stumm vor sich hin kicherte. 

Clarissa war fast die ganzen Ferien weggewesen, nur letztes Wochenende war sie uns besuchen gekommen - Ivy hatte sie unseren Eltern vorgestellt und Mum und Dad hatten es natürlich mit Bravour aufgenommen, dass ihre Adoptivtochter eine Freundin hatte. 

"Irgendwie überraschend, dass ausgerechnet du eine hast und nicht Hanna", hatte Dad nur gemeint. 

Auf Ivys Frage hin, was das denn heißen sollte, hatte er nur amüsiert gegrinst und weiter gekocht. 

"Übrigens", meinte sie und lehnte sich vor zu Mum. "Ist es okay, wenn ich in den Winterferien mal ne Weile bei Clarissa bin? Nicht Weihnachten an sich, aber sonst halt ein paar Tage." 

"Klar", meinte Mum. "Aber klär das bitte auch noch mit Adrian ab, okay?" 

Ivy nickte und wurde sofort ein wenig ruhiger. Ihr Bruder hatte immer diese Wirkung auf sie - er kämpfte gerade ein wenig über das Sorgerecht um Ivy, denn ihre leiblichen Eltern waren strikt dagegen gewesen, dass wir Taylors sie wirklich adoptierten. Bei Adrian waren sie aber schon etwas anders drauf - er war gerade erst ausgezogen, und der Gedanke, ihre Tochter endgültig nicht mehr als Familienmitglied ansehen zu müssen, war wohl sehr schön für Mr. und Mrs. Radclyffe. Ekelhafte Menschen. 

"Endlich", meinte Dad, als er es auf den Parkplatz geschafft hatte. "Und jetzt ab, Kinder, wir sind schon fast zu spät."

-

So pünktlich waren wir noch nie gewesen - sonst waren wir immer zu früh. Jetzt kamen wir ziemlich zur Abfahrt ans Gleis und sprangen gerade noch rechtzeitig in den Zug. 

"Immer muss man die anderen Suchen", schnaubte Ivy und übernahm die Führung. "Ist es okay, wenn ich Clarissa suchen geh?" 

"Ja, klar", sagte ich und nickte kurz Gardner zu, einem Jungen aus Hufflepuff, der uns gerade entgegen kam. 

"Super", sagte sie und verschwand dann sofort auf der Suche nach ihrer Freundin. "Willst du deine Freunde suchen gehen?", fragte ich Jamie und der nickte. "Mach ich. Bis irgendwann", sagte er, bevor wir unterschiedliche Richtungen einschlugen. 

Ich suchte eigentlich niemanden so richtig - nur Leute, die ich kannte, und bei denen noch Platz war. Auf die Suche konnte ich dann gehen, wenn es auf den Gängen nicht mehr so voll war. 

Schlussendlich wurde ich fündig - Keaton, Troy, Liam und Faith hatten ein Abteil und Faith sah mehr als froh aus, als ich mich zu ihr gesellte. 

"Hanna!", rief Liam jedoch am lautesten und ich grinste, als ich meinen besten Freund umarmte. "Hey, Leute", grüßte ich sie alle und wurde dann auch noch gleich von Troy umarmt, der derweil meinen Koffer hoch auf die Ablage gelegt hatte. 

Er war nur noch mehr gewachsen. Frustrierend - locker 175cm wenn nicht noch größer und ich hatte gerade so die 160cm geschafft. 

"Hör auf zu schrumpfen", meinte er grinsend, als er mich wieder losließ und ich zeigte ihm nur meinen Mittelfinger, als ich mich auf den Platz neben Faith fallen ließ. 

HUFFLEPUFF - Year 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt