DREIZEHN

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*Charley*

Als mein Wecker am nächsten Morgen wie immer um halb sieben klingelt, merke ich, dass ich keine Ahnung habe, ob heute überhaupt Training ist. Also beschliesse ich Zoe anzurufen. Sie geht jedoch nicht ran und ich überlege, wem ich sonst schreiben könnte.

Lange nachdenken kann ich jedoch nicht, da es an der Tür klingelt. Sofort renne ich die Treppe runter, da ich nicht weiss, ob sonst jemand wach ist. Meine Mutter ist aber anscheinend auch wach, und öffnet die Tür.

„Hallo Elena", höre ich eine Stimme. „Hallo Zoe, komm doch rein, ich habe dich schon lange nicht mehr gesehen", antwortet meine Mutter, „die Schuhe kannst du anlassen, so wie ich euch kenne, geht ihr sowieso gleich wieder." „Dafür müsste Charley erst mal wach sein", höre ich Zoe lachend sagen, „ich wollte sie eigentlich anrufen, damit ich niemanden aufwecke, aber ihr Handy ist wahrscheinlich noch ausgeschaltet." „Nein, ist es nicht", mische ich mich ein und mache einen Schritt vor, damit sie mich sehen kann, „ich wollte einfach genau zur selben Zeit dich anrufen!"

„Echt jetzt?", fragt Zoe grinsend, „ was wolltest du dann von mir?" „Ich weiss gar nicht, ob wir heute überhaupt Training haben", antworte ich. „Nein, deshalb bin ich hier!", antwortete Zoe grinsend, „wir haben mindestens diese Woche frei und vielleicht auch die Nächste. Das ist noch nicht ganz klar. Deshalb wollte ich etwas mit dir unternehmen. Natürlich nur, wenn wir dürfen." „Sicher", antwortet meine Mutter, „ Charley ist ja eh öfter bei dir, als hier."

„Ich hole noch schnell meine Sachen. Dann können wir los.", sage ich und laufe hoch in mein Zimmer. Dort packe ich mein Handy, mein Geldbeutel, mein Ladekabel und meine AirPods in eine Tasche. Dann laufe ich runter in die Küche, fülle meine Flasche auf und packe sie auch in die Tasche.

Meine Mutter und Zoe sind immer noch am reden und ich ziehe mir meine Schuhe an. „Na endlich!", ruft Zoe lachend aus, als ich alles habe. „So lange habe ich gar nicht gebraucht", antworte ich. Wir verabschieden uns beide von meiner Mutter und gehen dann los.

„Was machen wir eigentlich?", frage ich, nachdem wir gestartet sind. „Ich dachte an eine Würfelzugreise", schlägt Zoe vor. „Ich bin dabei! Hast du Würfel?" „Na klar!", antwortet Zoe, „was erwartest du von mir?"

Da es recht viele Gleise gibt haben wir uns dazu entschlossen, mit drei Würfel zu würfeln. Zoe würfelte insgesamt 14. Beim zweiten Mal kam heraus, dass wir nach Visp fahren. „Beeindruckend", sage ich, „reicht unser Billet überhaupt so weit?" „Ich weiss auch nicht", antwortet Zoe trocken.

Wir steigen in den Zug und fahren vielleicht eine Viertelstunde und müssen dann auch schon aussteigen. „Jetzt kannst ja du dein Talent zeigen", sagt Zoe und reicht mir die Würfel. Ich würfle eine fünf. „Jetzt kannst du gleich dein Französisch auspacken", lacht Zoe. Ich würfle ein zweites Mal und heraus kommt, das wir bis nach Montreux fahren.

Wir gehen auf das richtige Gleis und warten bis der Zug kommt. Da es ein Doppelstecker ist, gehen wir wie eigentlich immer nach oben. Dort sitzen wir uns an den Zweiersitz, da der wie fast immer frei ist. „Wegen mir mussten wir immerhin nicht über eine Stunde Zugfahren", meckert Zoe, muss sich jedoch das lachen verkneifen.

„Ich habe UNO- Karten dabei", schlage ich vor. „Ok, lass uns spielen", antwortet Zoe begeistert. Ich mische die Karten und gebe ihr sieben und mir sieben. Dann starten wir die erste Runde. Gerade, als sie „UNO", sagt, lege ich ihr eine Karte hin, damit sie zwei aufnehmen muss. Leider gewinnt trotzdem sie die erste Runde.

„Ah, meine Ohren", jammert sie, als wir im Tunnel sind. Erst lache ich sie aus, doch dann verschlägt es meine auch. „Hast du Kaugummi dabei?", frage ich sie und sie hält mir die Packung hin. Erleichtert nehme ich eines, da das immer das beste Gegenmittel ist.

Mordversuch auf der BühneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt