3. Kapitel - neue Anhängsel

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3. Kapitel - neue Anhängsel

Kurz vor dem Einschlafen klopfte es an ihrer Tür. Leise brummte sie und linste durch die Lider, als diese sich öffneten. Sebastian schob sich ins Zimmer und warf ihr einen prüfenden Blick zu.

„Du kannst gleich wieder schlafen, Mia, vorher solltest du aber wirklich etwas zu dir nehmen." Ein Tablett wurde ihr auf den Schoß gestellt und der Duft einer köstlichen Suppe setzte sich in ihrer Nase fest. „Hmm, Hühnersuppe." Dankbar sah Mia ihn an, als er abwartend vor dem Bett stand.

„Ähm, Sebastian, willst du da einfach stehenbleiben und mich anstarren? Nimm's mir nicht übel, aber das wirkt ein wenig creepy. Willst du dich nicht setzen? Aufs Bett oder du ziehst dir den Sessel ran?"

Nickend ging der Butler zum Sessel und schob ihn vors Bett, bevor er Platz nahm.

Zufrieden widmete sie sich der Suppe und nahm den ersten Löffel. „Verdammt, ist die gut." Hungrig aß sie den ganzen Teller leer und trank die große Tasse Kräutertee aus. Satt und müde lehnte sie sich schwer in die Kissen. Sie konnte kaum noch die Augen offen halten. „Danke, Sebastian." konnte sie nur noch leise von sich geben. Der kicherte nur leise und nahm das Tablett von ihrem Schoß. Dann kam er wieder zu ihr und half ihr vorsichtig, sich wieder richtig hinzulegen.

Mia war froh, dass er so stark war. Sie fühlte sich im Moment klein, schwach und hilflos.

Sie lächelte und schloss entspannt die Augen. Sebastian deckte sie zu und kurz darauf spürte sie seine Hand in ihren Haaren. Seufzend gab sie sich der Müdigkeit hin. Sie hörte ihn zwar noch etwas wispern, verstand es aber schon nicht mehr.

Es war dunkel, als Mia wieder zu sich kam. Müde brauchte sie einen Moment, um sich zu orientieren. Dann fiel ihr alles wieder ein. Der Raum war dunkel und wurde nur durch das Mondlicht beleuchtet. Aber es war eindeutig der Raum, in dem sie Ciel und Sebastian kennengelernt hatte.

„Kein Traum." flüsterte sie für sich selbst.

Leider machte sich ein anderes Bedürfnis bemerkbar. Sie musste dringend auf die Toilette.

Ganz langsam rutschte sie zur Bettkante, bevor sie ihre Beine auf den Boden stellte. Vorsichtig rollte sie sich auf die Seite und biss die Zähne zusammen, als der Schmerz im Bauch explodierte. Zischend atmete sie flach ein und aus, als sie sich langsam in die Höhe stemmte.

Stöhnend saß sie schließlich aufrecht.

Ihre Hand wanderte zu ihrem Bauch und bedeckte die schmerzende Stelle.

„So eine Scheiße. Ich hoffe, er schmort dafür in der Hölle."

„Die Chancen stehen gut, dass er das tut." unterbrach eine Stimme ihr Selbstgespräch.

Vor Schreck zuckte sie zusammen und musste wieder vor Schmerzen stöhnen. Mia drehte den Kopf zu der dunklen Ecke, aus der Sebastian heraustrat.

„Musst du mich so erschrecken?" meckerte sie ihn leise an.

Leicht neigte er seinen Kopf. „Entschuldige, Mia. Aber was machst du da? Du solltest nicht aufstehen." Leichter Tadel schwang in seiner Stimme mit.

„Ich muss aufs Klo. Ansonsten passiert gleich ein Unglück. Und ich bin eindeutig zu alt, als dass ich ins Bett machen will. Oder nicht alt genug, je nachdem, von welcher Seite man es betrachtet."

Seine Augen glühten im leichten Rot und hoben sich aus der Dunkelheit ab, als er weiter auf sie zutrat.

„Erlaubt mir, dass ich euch dorthin trage. Ihr solltet euch wirklich nicht anstrengen."

Verlegen schaute sie ihn an. „Eh, Basti, ich... sorry. Aber ich will nicht, dass du unter mir zusammenbrichst und dir wehtust."

Sein leises Kichern war die Antwort. „Keine Angst, mein kleines Kätzchen. Du könntest mir nie zu schwer sein." Seine Augen lagen intensiv auf ihr und das Rot fing noch mehr in der Dunkelheit an zu leuchten. Leicht erschauderte Mia unter seinem Blick und seiner samtigen Stimme. Bevor sie noch weiter darüber nachdenken konnte, war der Mann auch schon zu ihr ans Bett getreten. Eine Hand schob sich unter ihre Kniekehlen, und die zweite fasste sie behutsam unter den Schultern an. Langsam wurde sie hochgehoben und an seine harte Brust gedrückt. Alle Bewegungen waren kontrolliert und behutsam, um ihr so wenig wie möglich wehzutun. Erstaunt sah Mia nach oben in seine Augen, die sie weiterhin fixierten. Als er mit ihr Richtung Tür schritt, legte Mia ihm vorsichtig eine Hand auf die Brust und hielt sich leicht an seinem Kragen fest. Sie konnte ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen ausmachen, als er die Tür öffnete und sie weiter den Flur hinuntertrug. Danach bog er in einen neuen Raum ab. Vorsichtig wurde sie abgesetzt und der Raum beleuchtet.

Unfall in die Vergangenheit?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt