Kapitel 4 - Eine gefährliche Reise

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Mary und Azarak standen vor dem Palast und zogen ihre Kapuzen tief ins Gesicht, um ihre Identität zu verbergen. In einfachen Gewändern, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.

„Bist du bereit?" fragte Mary, ihre Augen fest auf Azarak gerichtet.

Azarak nickte und lächelte schwach. „So bereit, wie ich es je sein werde. Lass uns gehen."

Der Weg war beschwerlich, und die beiden bewegten sich vorsichtig durch die Wälder und über die Hügel, die das Königreich der Göttererben von Dionysos von dem Reich der Göttererben von Odin trennten. Sie wählten abgelegene Pfade, um möglichst unbemerkt zu bleiben. Die Tage vergingen, und sie kamen gut voran, obwohl die Reise anstrengend war.

Eines Nachmittags, als die Sonne bereits tief am Himmel stand und die Schatten länger wurden, hörten sie plötzlich ein unheilvolles Geräusch. Ein lautes, kreischendes Brüllen erfüllte die Luft, gefolgt von einem raschelnden Geräusch, das sich schnell näherte. Mary und Azarak hielten inne, die Hände an ihren Waffen, und spähten in die Dunkelheit des Waldes.

Plötzlich brach ein furchterregendes Wesen aus dem Unterholz hervor. Es hatte den Kopf eines Vogels mit scharfen, blitzenden Augen, die Pranken eines Panthers, den Körper eines Drachen und einen Schweif, der in eine lebende Schlange überging. Das Wesen bewegte sich geschmeidig und doch bedrohlich, seine Augen fixierten Mary und Azarak.

„Was bei allen Göttern ist das?" flüsterte Mary und zog ihre Waffe.

Azarak schüttelte den Kopf. „Ich habe von so einem Dämon noch nie gehört. Sei vorsichtig, Mary."

Ohne Vorwarnung stürzte sich das Wesen auf sie. Mary reagierte blitzschnell und schleuderte eine Eislanze in seine Richtung. Die Lanze traf das Wesen, doch die Eisattcke zerbrach sofort und zeigte kaum Wirkung.

„Es scheint große Verteidigungskraft gegen Eis zu haben", rief Mary.

Azarak konzentrierte sich und entfesselte einen Blitz, der das Wesen traf und es zum Zucken brachte. Der Blitz zeigte etwas mehr Wirkung, doch der Dämon schüttelte den Angriff schnell ab und richtete seine Aufmerksamkeit auf Azarak. Mit unglaublicher Geschwindigkeit sprang es auf ihn zu und schleuderte ihn gegen einen Baum.

„Azarak!" schrie Mary und formte eine schützende Barriere um ihn. Doch das Wesen durchbrach die Barriere mit Leichtigkeit und näherte sich erneut.

„Wir müssen unsere Kräfte vereinen", rief Azarak, als er sich aufrappelte und seine Wunden ignorierte.

Mary nickte und konzentrierte sich. Gemeinsam formten sie eine mächtige Eislanze, die von Azaraks Blitzenergie durchdrungen wurde. „Jetzt!" rief Mary und sie schleuderten die kombinierte Attacke auf das Wesen. Die Lanze traf den Dämon mit voller Wucht und riss eine tiefe Wunde in seinen Körper.

Das Wesen stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus und wich zurück. Blut tropfte von seiner Wunde, und es schien schwer verletzt zu sein. Doch bevor Mary und Azarak es endgültig besiegen konnten, wandte es sich um und rannte davon, seinen schmerzvollen Schrei in den dunklen Wald hinausschreiend.

„Was war das?" fragte Mary atemlos.

Azarak schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht, aber wir müssen vorsichtig sein. Es könnte zurückkommen, oder es gibt noch mehr von ihnen."

Mary nickte und half Azarak auf die Beine. „Lass uns weitergehen. Wir sind nicht mehr weit von unserem Ziel entfernt."

Die restliche Reise verlief glücklicherweise ohne weitere Zwischenfälle, aber die Begegnung mit dem Dämon hatte ihre Wachsamkeit erhöht. Sie erreichten schließlich das Gebiet der Göttererben von Odin, ein Land, das von dichten Wäldern und hohen Bergen geprägt war.

Gefährten der Magie: Im Zeichen der Apokalypse (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt