THE WORDLESS YOU

you were there | 03

❝hiding there in your basement,
all alone❞

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Es benötigte nur einen Anruf nach Chicago um herauszufinden, um was für ein Bastard Kind hier die Rede ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass John mehr Kinder, als Finger hat. Und das Unterhalt bezahlt er so vielen, wie er Augen besitzt. Auch dessen wurde ich in Kenntnis gesetzt, während dem Telefonat.

Bashar, mein persönlicher Google Ersatz, ist schon lange ein Bestandteil meiner "Firma". Er ist definitiv die Seele des ganzen. Wenn ich mehr über gewisse Personen wissen möchte, oder recherchieren möchte, ob gewisse Dinge der Wahrheit entsprechen, ist er mein go-to.

Bashar ist unschlagbar mein rechtes Bein.

Und so fand ich mich, nachdem Nico mit dem Haufen elend fertig war, im schwarzen SUV sitzend. Alle Fenster sind dunkel, so, dass keiner hier reinschauen kann.

Die Adresse war mir schon vorher bekannt, deshalb benötigten wir auch kein Navi. Nach weniger als Zehn Minuten standen Nico und ich vor dem besagten Apartment. Das Treppenhaus spiegelte John 1:1 perfekt wieder. Es stank hier wie die Sau. Die Treppen waren alt und knirschten, sobald man auftrat. Auch roch es im allgemeinen nach Urin.

An den Wänden waren teilweise Stellen mit Schimmelbildungen verzehrt. Große schwarz, gelbe Flecken. An manchen Stellen der Treppe, fehlte sogar das Gelände.

Auch welche Nummer sein Apartment beträgt, war mir klar. 101, auf der zweiten Etage.

Oben angekommen, schaute ich nach rechts, zu Nico. »Warte hier. Wenn ich länger, als 10 Minuten brauche, weißt du, was zutun ist.« Ohne auf eine Antwort zu warten, verschaffe ich mir mit dem Schlüssel, dem Nico John abgenommen hatte, Zugang zum Apartment.

Es war nicht das geringste Geräusch zu hören. Das ganze Apartment fühlte sich wie leergefegt an. Was ein Wunder war, denn Anabell, die fucking Sechste Ehefrau von John, war immer im Flur vorzufinden. Besser gesagt, an dem Stuhl neben der Toilette. Die Olle saß immer nur da und laberte irgendein Stuss vor sich her. Weshalb sie da saß? Keine Ahnung. Aber gerade deshalb, weil es eben so üblich war, bin ich in diesem Moment so verwirrt.

Unbemerkt verschaffe ich mir immer weiter Zugang zu dem Apartment. Laufe an den Bildern an den Wänden vorbei, wobei mir auffällt, dass nur Vier Töchter zu sehen sind. Alle, mit denen ich bedauerlicherweise schon das Vergnügen hatte, sie zu treffen. Leah, Sylvia, Antonia und Laura, die nervigste von allen. Leah ist die älteste, was leider nichts heißt, denn das Gehirn benutzt sie nie zum denken.

Eine Tochter fehlt auf allen Bildern, die schief an den Wänden hängen. Sie ist dann wohl das Bastard Kind, von dem John heute gelabbert hat.

Vor der Toilette bleibe ich stehen. Da ich schon öfter hier gewesen bin, weiß ich, wem welches Zimmer gehört. Alle Frauen besitzen ein eigenes. Sonst gibt es noch ein Schlafzimmer, Badezimmer und den Keller, unten. Egal wie schlecht ich auch in Mathematik gewesen bin, sogar ich weiß, dass diese Zimmeraufteilung nicht logisch ist.

Das Bastard Kind hat kein Zimmer. Also der einzige Ort, an dem ich sie treffen könnte, ist der Keller.

Ein unangenehmes Gefühl breitet sich in meinem Brustkorb aus. Das gefällt mir nicht. So gar nicht. Wollte John mir etwa den letzten Dreck der Familie andrehen und dann denken, ich würde das so stehen lassen?