❝Dancing with the devil,
he pay me a real visit.❞***
Ich dachte erst, dass ich mich verhört habe. Dass meine Wahrnehmung nur noch mehr den Bach runter ging. Denn plötzlich fühlte ich mich wie zurückgeworfen in dem Moment, als meine Klassenlehrerin aus der 5B mich lautstark dazu aufgefordert hatte, mich laut und deutlich genug vor der Klasse vorzustellen.
Ich, 11 Jahre alt und stumm.
Eine komplett absurde und peinliche Situation.Mit laut und deutlich reden war da nichts. Und sie wusste das auch, denn sie bekam eine Woche vor dem Start der Schule, meinen medizinischen Bericht.
Aber er, dieser Mann vor mir, scheint mir im dunklen zu sein, über meine Unfähigkeit zu reden. Zu argumentieren. Er sitzt einfach nur da und schaut mir in die Augen.
Mir fällt es schwer, einzuordnen, was ich in diesem Moment am schlimmsten finde. Dass ich hier immer noch angekettet vor ihm sitze und der Geruch nach Urin ihm auch schon in die Nase gestiegen ist. Oder, die Tatsache, dass er Zeuge dessen geworden ist, was Anabell mit mir vorhatte. Wie sie mich zur Seite werfen wollte, wie eine beschmutzte Serviette.
Ich wünschte, ich könnte ihm das alles erklären. Ich wünschte mir nichts mehr, als die Gabe zu besitzen, reden zu können - mich hundertprozentig zu verständigen zu können. Das nicht zu können und es auch nie tun können, wird niemals aufhören, mich niederzuschmettern.
Immer noch mit den Beinen aneinander gedrückt, versuchte ich, so gut wie es mir gelang, mit meiner rechten Hand auf dem übrig gebliebenen Teil des Stiftes zu deuten, welcher links neben seinen Füßen lag.
Zum Glück ist es die vordere Hälfte. Damit kann ich was anfangen.
Das alles tat ich, ohne auch nur einmal den Blickkontakt zu unterbrechen. Mag sein, dass ich gerade am liebsten in der Erde versinken würde, wenn es möglich wäre, aber genauso möchte ich gerne die Ketten loswerden, als auch diese abscheuliche Kleidung von mir entfernen.
Und auch um ihm in Kenntnis zu setzen, dass ich die wohl schlechteste Kandidaten weit und breit bin. Da wäre er bei jeder anderen Frau besser aufgehoben.
Seinen dunklen, schwarzen Augen schauen wortlos auf die Hälfte des Stiftes. Ohne etwas zu sagen, hebt er diesen auf und hält ihn mir vor die Nase. Ein Glück, dass Anabell die Ketten verlängern lassen hat. Vor zwei Monaten, waren sie noch 30 Centimeter lang, was schlimm war. So konnte ich meine juckende Nase nie zufrieden stellen oder wenn der Rücken mal kratzte, war's ganz schrecklich.
Dann, um mich nur noch mehr zu quälen, hat sie die Ketten ausgetauscht. Nicht, weil ihr mein Leid zu viel wurde, es war zu wenig. Sie wollte, dass ich merkte, dass sie diese ausgetauscht hat. Ketten in Länge von 2 Metern hat sie dranhängen lassen, von meinen stiefschwestern.
Malträtierte mich, indem ich mich mit der längeren Kette zwar ein Gefühl der Freiheit bekam, was aber eine Illusion war.
Anabell Green, der Dämon, der meiner Seele Schaden zufügt und das seit Jahren.
Und schon wieder, war ich zu lange in meinem Kopf gefangen und schloss alles in meinem Umfeld aus. Entschuldigend lächelte ich ihn für eine Millisekunde an. Als Anton, hob er seine rechte Augenbraue.
Mit zitternden Händen ergreife ich das kleine Stück Papier, welches er mir zur Verfügung gestellt hat: wie auch immer er dies hinbekommen hat. Wahrscheinlich hat er es dann ergattert, während ich zu diesem Zeitpunkt im endlosen See meiner Trauma-Reise schwamm.
Gott....alleine dafür möchte ich kleine, sanfte Küsse auf jeden seiner Fingerspitzen verteilen. Betend, dass der liebe Gott über uns immer auf seine Finger aufpassen wird in der Zukunft, fange ich an zu schreiben.
Meine Schrift ist klein, dann groß und der krönenden Abschluß: jedes weitere Wort wird immer schiefer. Und das liegt nicht mal daran, dass beide Hände zittern oder ich schon viel zu lange diese Ketten an meine Handgelenke spüre und mich verletzen - nein. Meine Schrift war schon immer wenig beneidenswert, wirklich.
Schnell setzte ich einen kleinen, aber deutlichen Punkt nach dem Ende des Satzes. Korrekte Zeichensetzung, ich lieb's.
Mit einem Atemzug, der mit allen meinen jetzigen Emotionen geladen ist, lege ich den Stift wieder auf den Boden. Zähle in meinem Kopf nochmal bis Drei, und zwinge mich nun das Blatt zurückzuschieben.
Seine schwarzen Augen verlassen zum ersten Mal mein Gesicht.
"Ich bin stumm. Mit mir kannst du nicht viel anfangen. Ich denke, dass du mit einer meiner Stiefschwestern besser aufgehoben bist."
Raunt er.
Er runzelte seine Stirn und verstärkte sein Griff um das Blatt. Kurzerhand verwandelt er dies in eine Kugel und wirft es quer durch den Raum. Auch wenn ich gerade nicht falsch damit liege, dass er wütend wird, verzieht er dennoch das Gesicht zu einem schiefen Grinsen.
Beide Hände platziert er neben meinem Kopf. Seine dunklen, schwarzen Augen schauen erneut zu mir runter. Wut und noch etwas anderes schwimmt in seine Augen, aber Ich würde lieber ertrinken wollen, als zu wissen, was er gerade denkt und fühlt.
»Meine kleine Elijana.« er lässt von der Wand ab und mit Fingern, die so kalt sind, verziert mit kleinen Narben an seinem Zeigefinger und Ringfinger an beiden Händen, streift er mir über die Wangen. Es umhüllt mein Gesicht in vergessene geglaubte Wärme. Das letzte Mal, das mir jemand so zärtlich über die Wangen fuhr, war, als ich Mama das letzte Mal sah. Kurz bevor sir Blutspuckend vor mir verstarb. Sie hinterließ Spuren von Blut in meinem Gesicht, was mich eine Menge Überwindung gekostet hatte, es ein paar Stunden später abzuwaschen.
Ich hasse den Gestank von Blut. Aber er, er riecht gut, denn So langsam steigt mir sein Geruch in die Nase und der Duft von Urin verfliegt etwas. Dafür war ich mehr als nur dankbar.
Er trägt keinen starken Duft. Nicht diese Art von Parfum, welches du auf der Straße riechst und dir ein mulmiges Gefühl gibt, weil es dermaßen stark ist. Ich bin sehr sensibel, was das belangt.
Mit seinem rechten Daumen fährt er meine Unterlippe entlang. In der Mitte verlangsamt er sein Tempo und übt etwas Druck auf. Erschrocken über das Gefühl, was sich bei dieser Aktion in meinem Bauch breit gemacht hat, öffne ich meine Lippen einen kleinen Zentimeter und atme ein.
»Ich will dich und keiner deiner nervigen Stieefschwestern.« vielleicht kennt er sie ja gar nicht. Vielleicht, muss er einer von ihnen erst gesehen haben um zur Besinnung zu gelangen. Er gibt ein kurzes und tiefes seufzen von sich.
»Es ist mir auch scheißegal, wie die aussehen. Ob die jetzt Titten besitzen, die zweimal so groß sind, wie mein Kopf oder der Arsch so groß ist, dass ich den mit meinen Händen nicht greifen kann - das juckt mich nicht. Du, Elijana« Er nimmt seinen Daumen von meiner Lippe. »interessiert mich aber so sehr, dass ich nicht anders kann, als dich für mich selber zu behalten.«
Mit so einer Aussage, steht er auf schnappt sein Handy und fängt an, in das Telefon zu sprechen.
Und ich sitze hier, in dem eiskalten Zimmer, mit meinem Körper der zu glühen anfängt, sobald er spricht.
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wellllllll, 😉......
Dankeschön, Leute, fürs warten.
I really appreciate all of y'all.Naja, dann gehe ich mal das Bengals Spiel weiter schauen ✨️
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THE WORDLESS YOU
RomanceAlejandro Delgado - Der 28 jährige war der Vorstellung zu heiraten, noch nie wirklich positiv geneigt. Als Don einer der meist gefürchteten spanischen Organisationen der Unterwelt, ist einfach kein Platz in seinem Leben für jemanden. Aber was passie...