11 - Elena

58 2 0
                                    

Da sitzt sie, auf der Couch. Sofort setze ich mich neben sie, nicht wissend, ob ich sie küssen durfte oder nicht.

„Ich wohne hier, hast du das schon vergessen?", fragt sie mich grinsend.

„Nein, natürlich. Ich hätte es nur nicht erwartet.", entgegne ich unsicher.

Mia grinst.

„Sei nicht so unsicher, Elena. Bitte."

Ich seufze.

„Mia, ich bin aber unsicher. Ich habe großen Mist gebaut und ich weiß nicht was du denkst und was ich sagen soll und was ich tun darf. Ich habe keine Ahnung, wie ich-"

Mias Lippen lassen mich verstummen. Sie drückt mich auf die Couch und küsst mich energisch.

„Elena, auf der einen Seite will ich dich jetzt ausziehen und mit dir schlafen und auf der anderen Seite bin ich immer noch sauer auf dich. Sag du mir, was ich tun soll.", sagt sie dann und schaut mir in die Augen. Ich streiche über ihre Wange und lächel sie vorsichtig an.

„Mir gefällt das erstere. Aber du darfst mich auch anschreien und mir sagen, wie scheiße ich bin. Das würde ich verstehen."

Mia setzt sich wieder hin und zieht auch mich hoch.

„Okay, dann klären wir das jetzt, bevor wir zum Versöhnungssex übergehen.", sagt sie.

Ich nicke.

„Darf ich anfangen?", frage ich sie.

Diesmal nickt Mia.

„Okay, Mia, es tut mir aufrichtig Leid. Ich weiß, dass ich dich hintergangen habe, aber ich wollte nur verstehen. Ich habe mich von dir etwas ausgeschlossen gefühlt, weil ich dir alles von meiner Vergangenheit erzählt habe, aber du mir anscheinend nicht. Deshalb habe ich mich mit deiner Mutter getroffen. Aber mir ist dann direkt klar geworden, dass du sicherlich genug Gründe hast, wieso du sie nicht in deinem Leben willst und ich das hätte akzeptieren sollen. Ich dachte, ich sage nichts davon und warte darauf, dass du mir erzählst wieso du sie nicht sehen willst, aber dann stand sie bei uns vor der Tür. Und ich konnte dich so gut verstehen. Ich habe dich verstanden, warum du mich nicht mehr sehen wolltest. Aber ich bin mit mir selbst nicht klargekommen. Ich war überfordert mit mir alleine zu sein und habe wieder zu den Drogen gegriffen. Weil ich dachte, du wirst das mit uns beenden. Ich dachte, du hasst mich so sehr, dass ich dich nie wieder sehen würde und habe immer mehr genommen."

Meine Stimme versagt und ich schaue zu Boden.

„Elena, ich habe jetzt verstanden, warum du es gemacht hast. Ich habe ein großes Problem jemanden zu vertrauen. Auch dir. Aber ich weiß eigentlich, dass ich dir vertrauen kann, das hast du mir oft genug bewiesen. Und deshalb will ich, das wir es noch einmal versuchen, aber nur, wenn wir beide jetzt ehrlich sind. Ich will dass wir keine Geheimnisse mehr voreinander haben. Ich will alles von dir wissen und du sollst alles von mir wissen."

Ich nicke sofort.

„Ja, egal was du wissen willst, frag mich. Ich erzähle es dir."

Mia seufzt.

„Elena, ein Punkt ist mir extrem wichtig. Ich will, dass du nie wieder Drogen nimmst. Nie wieder. Egal was dich stresst oder sonstiges, wenn ich noch einmal ein Tütchen finde, ist es vorbei.", sagt sie ernst.

„Mia, ich verspreche es dir. Ernsthaft. Ich kann gleich alles zusammensuchen und wegschmeißen. Oder ich gebe es dir und du entsorgst es. Wie du willst."

„Ich glaube, ich habe hier und in deinem Büro schon alles gefunden und entsorgt, aber du kannst gerne noch mal schauen."

„Mache ich.", sage ich ehrlich.

Only Business 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt